Skip to main content

Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 12 (1884)

Eingänge von meteorologischen Journalen ete,, September 1883, 
zu gelangen, waren 23 Tage erforderlich gewesen. 20° S-Br hatte man in 
0,7° W-Lg am 3. Juli und 10° S-Br in 12,4° W-Lg am 11. Juli gekreuzt. Der 
Mitsegler „Deike Rickmers“ hatte nördliche Breite in 23,53° W-Lg am 8. Juli 
erreicht. 
In nördlicher Breite ging der Wind bei „Malvina“ in den SW-Monsun 
über, ohne dafs vorher irgend Störung beobachtet worden war, Mallung wurde 
angetroffen, nachdem die Bark bis zum 21. Juli nach 8,1° N-Br in 24,5° W-Lg 
zesegelt war. Es vorgingen dann noch scchs Tage, bevor es golang, den in 
13,5° N-Br und 27,4° W-Lm einsetzenden NE-Passat zu crreichen, bei dem die 
Reise wieder einen befriedigenderen Verlauf nahm. Leider war derselbe nur 
von kurzer Dauer, denn schon nördlich von 24° N-Br sank der Ostwind zum 
leisen Zuge herab. Bei solchem. mußte dann noch für lange Zeit gesegelt 
werden, bevor es gelingen wollte, frischere Westwinde anzutreffen. Nachdem 
dieselben sich nördlich von 41,5° N-Br endlich eingestellt hatten, waren sie 
doch noch nicht von Dauer, und mufste selbst der von dort ab noch vorliegende 
Reiseabschnitt bei Winden zurückgelegt werden, die vorherrschend aus öst- 
licher Richtung kamen. Am 28. August gelang cs, die Mündung des Kanals 
zu erreichen. Die Bark hatte die Reiso von der Kapstadt bis Lizard in 
71 Tagen vollendet. In nördlicher Breite hatte man davon 43 Tago verbracht 
und dort: 10° N-Br in 25° W-Lg am 23. Juli, 20° N-Br in 33° W-Lg am 
30. Juli, 30° N-Br in 37,6° W-Lg am 7. August und 40° N-Br in 32,5° W-Lg 
am 12. August überschritten. Am 23. August hatte das ciserne, von Rangoon 
kommende Vollsehiff „Constanze“ die Länge von Lizard gekreuzt. Dasselbe 
hatte südliche Breite in 22,6° W-Lg am 22. Juli verlassen und sich am Mittage 
des 8. August in 32,1° N-Br und 36,8° W-Lg bofunden, während gleichzeitig 
„Malvina* in 32,4° N-Br und 37,4° W-Lg gestanden hatte, 
LU 
8. Reise der Bremer Bark „Marie Louise“ Kapt. N. Behring., 
Die auf einer Reise von Newport nach Singapore begriffene Bark „Marie 
Louise“ überschritt am 28. Juni 1881 den Parallel von 50° Nord. Sie segelto 
von dort bei fast stets günstigen westlichen und südlichen Winden südwärts 
und war bis zum 5. Juli nach 36° N-Br in 17° W-Lg vorgerückt, als dort der 
mäfsige, sich von NNW durch N nach NNE verändernde Wind zum Passat 
wurde. Man beobachtete in der Nähe dieses Punktes einen höchsten Barometer- 
stand von 773,2 mm. Das Gebiet des Passats, in welchem der frischeste Wind 
auf der zwischen 24° und 13° N-Br liegenden Strecke herrschte, dohnte sich 
aus bis uach 11,8° N-Br und 25,2° W-Lg. DLeichte, meist aus westlicher und 
züdlicher Richtung kommende Mallung, die südlich vom Passat beobachtet 
wurde, hielt zwei Tage an, worauf dann unweit 9,7° N-Br in 24,2° W-Lg der 
frische, von starker Ostströmung begleitete SW-Monsun an deren Stelle trat. 
Als die bei diesem letzteren Winde über B.B.-Bug segelnde „Marie Louise“ 
bis zum 25. Juli nach 4,3° N-Br in 15° W-Lg gelangt war, wurde gewendet 
and 3 Tage später der Aequator in 19,2° W-Lg überschritten. Es waren damals 
30 Tage nach der Abreise von 50° N-Br verflossen. Während dieser Zeit 
hatte man: 40° N-Br in 14,2° W-Lg am 3. Juli, 30° N-Br in 20,2° W-Lg am 
9, Juli, 20° N-Br in 24,9° W-Lg am 14. Juli und 10° N-Br in 24,4° W-Lg am 
19. Juli gekreuzt. KEinen Tag früher als „Marie Louise“ war in 19,8° W-Lg 
die Bremer, von Cardif nach Manila bestimmte Bark „Cuba“ von nördlicher in 
südliche Breite übergegangen. Dieselbe hatte 50° N-Br am 26. Juni verlassen 
und später die östlich von den Kap Verde-Inseln liegende Route eingeschlagen. 
Sie‘ gelangte dort bis zum 16. Juli zu der in 11,6° N-Br und 22,6° W-Lg 
liegenden äquatorialen Passatgrenze und segelte bei dem sich nach kurzer Zeit 
einstellenden SW-Monsun bis zum 24. Juli nach 3,9° N-Br in 14,1° W-Lg. 
Unweit dieses Punktes wurde gewendet und drei Tage später der Aequator in 
19,8° W-Lg erreicht. Für beide Schiffe war, um von 50° N-Br aus die Linie 
zu erreichen, dieselbe Anzahl von Tagen erforderlich gewesen. Auf der zwischen 
20° N-Br und Linie liegenden Strecke hatte „Marie Louise“ 14 und „Cuba“ 
16 Tage zugebracht. 
Im Südatlantischen Ocean begleitete der anfänglich nur sehr flaue Passat 
die „Marie Louise“ bis nach dem ungewöhnlich südlich gelegenen Punkte von 
31,5° S-Br in 22° W-Lg. Erst hier veränderte sich am 11. August der schwach
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.