Eingänge von meteorologischen Journalen etc, April 1884.
Am 15. Februar ging „Viktoria“ von New- York aus wieder in See, um
nach Rotterdam zu segeln. Bei den im Ocean vorherrschenden OÖstwinden
konnte nur ein Jangsamer Fortgang erzielt werden. Erst nachdem sich der
Wind am 27. Februar, in geringer Entfernung von 40,4° N-Br und 49° W-Lrg,
durch S nach W verändert hatte, konnte man bei dem sich nun länger im
westlichen Halbkreise haltenden Winde rascher fortschreiten. Den einzigen
bedeutenden Sturm, durch den die Fahrt beunruhigt wurde, überstand „Viktoria“
am 9. März in geringer Entfernung von 40° N-Br und 10° W-Lg. Derselbe
begann aus SSW und endete aus WNW. Das Barometer erreichte während
seiner Dauer einen niedrigsten Stand von 738,8 mm. Am 11. März, 24 Tage
später als New- York verlassen worden war, kreuzte „ Vıktoria“ die Länge von
Lizard. Vorher war: 70° W-Lg in 39° N-Br am 18. Februar, 60° W-Lg in
38,2° N-Br am 22. Februar, 50° W-Lg in 39,5° N-Br am 26. Februar und
30° W-Lg in 45,3° N-Br am 3. März gekreuzt worden.
5. Reise der Elsflether Schonerbrigg „Mercur“, Kapt. H, J. Reiners.
Der von Burntisland nach Nickerie bestimmte „Mercur“ verliefls den Kanal
am 16. November 1883. Derselbe versuchte bei den im Ocean angetroffenen
westlichen Winden nach Süden hin zu gelangen und that dieses, da man in
verständiger Weise nicht wendete, wenn der Kurs auch einmal für mehrere
Wachen nach SSO gerichtet war, auch in ziemlich befriedigender Weise. Un-
günstiger wurde der Verlauf der Reise, nachdem man nach 32° N-Br in
15° W-Lg gelangt war. Der frische, den Tag vorher aus E wehende Wind
veränderte sich dort nach S, um diese Richtung für längere Zeit zu behalten.
Auffallend war dann die Häufigkeit, in welcher während der folgenden 12 Tage
Blitzen beobachtet wurde, und bestärkt diese Erscheinung, wie auch die nach einem
Aneroid angegebenen Luftdruckablesungen des Schiffes, die Vermuthung, dafs
diese langanhaltenden Südwinde durch eine jener in diesem Theile des Oceans
ijm Spätherbst nicht seltenen, sich durch ihre lange Dauer auszeichnenden
Depressionen hervorgerufen wurden. Als „Mercur“ sich am 8, Dezember in
der Nähe von 26° N-Br und 27° W-Lg befand, kam dort ein leiser Zug aus
NE durch, der allmählich auffrischte und zum Passat wurde. Bei diesem Winde
wurde der ganze noch übrige Theil der Reise zurückgelegt, ohne dafs sich
ferner Nennenswerthes ereignete. Am 25. Dezember erreichte „Mercur“ einen
in der Nähe des Bestimmungsplatzes gelegenen Ankerplatz. Um zu demselben
vom Kanal aus zu gelangen, waren 39 Tage erforderlich gewesen. Während
dieser Zeit hatte man: 40° N-Br in 12,5° W-Lg am 23. November, 30° N-Br
in 20,7° W-Lg am 2. Dezember, 20° N-Br in 34,2° W-Lg am 12. Dezember
und 10° N-Br in 45,8° W-Lg am 18. Dezember, wie 30° W-Lg in 283,4° N-Br
am 10. Dezember und 50° W-Lg in 7° N-Br am 20. Dezember gekreuzt.
Um nach London zurückzukehren, ging der mit Zucker und Rum beladene
„Mercur“ am 29. Januar 1884 von Nickerie aus wieder in See, Er verfolgte
bei dem zunächst angetroffenen, mälfsigen und beständigen Passat einen nörd-
lichen Kurs und rückte auf demselben in langsamer Fahrt bis zum 6. Februar
nach 17,7° N-Br in 59,7° W-Lg vor. Auf die den Passat hier unterbrechende
Stille folgte nach einem Tage wieder Ostwind, der raumer war als jener, der
zu Anfang der Reise geherrscht hatte. Unweit von 31,5° N-Br in 59,5° W-Lg,
wo der Wind sich am 15. Februar nach SE veränderte, schien die polare
Passatgrenze zu liegen. Nördlich von derselben vollendete der dabei zeitweise
stürmisch wehende Wind in verhältnifsmäfsig rascher Weise drei jener Rund-
läufe nach rechts, wie solche in den westlichen, subtropischen Theilen aller
Oceane häufig vorzukommen scheinen. Nachdem der Wind am 24. Februar in
der Nähe von 38,5° N-Br und 46,5° W-Lg zum dritten Male westliche Richtung
angenommen hatte, blieb er westlich. Man legte darauf den letzten Theil der
Reise bei ununterbrochen aus westlicher Richtung wehenden, nicht sehr
stürmischen Winden in rascher Weise zurück. Am 7. März erreichte „Mercur“
die Mündung des Kanals. Es waren damals 37 Tage nach dem Antritt der
Reise verflossen. 10° N-Br hatte man in 57,6° W-Lg am 31. Januar, 20° N-Br
in 60,3° W-Lg am 10. Februar, 30° N-Br in 60,2° W-Lg am 14. Februar und
40° N-Br in 42,8° W-Lg am 25. Februar; wie 60° W-Lg in 30,6° N-Br am
14. Februar, 50° W-Lg in 38,2° N-Br am 22, Februar und 30° W-Lg in
45.,3° N-Br am 29. Februar überschritten.
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