Eingänge von meteorologischen Journalen ete,, April 1884,
meist mäfsigen, weniger aus westlicher als aus südlicher oder östlicher Richtung
kommenden Winden, ohne dafs sich Nennenswerthes während derselben ereignete.
Das Schiff überschritt: 70° W-Lg in 39,2° N-Br am 24. September, 60° W-Lg
in 40° N-Br am 27. September, 50° W-Lg in 40,4° N.Br am 2. Oktober,
30° W-Lg in 43,6° N-Br am 9. Oktober und erreichte schliefslich am 16. Ok-
tober die Strafse von Gibraltar. Es waren dann 25 Tage seit der Abreise
von New- York verflossen. Auf der Rhede von Fiume ankerte „Salisbury“ am
10. November.
Nachdem das Schiff in Fiume entlöscht worden war, ging es von diesem
Platze wieder am 24, Dezember in See, um nach New- York zurückzukehren.
Es durchsegelte das Adriatische und das Mittelmeer und passirte am 9. Januar 1884
die Straße von Gibraltar. Der stürmische Ostwind, bei dem das Letztere ge-
schah, wurde, wie es gewöhnlich der Fall zu sein scheint, flauer, nachdem das
Schiff frei von der Strafse gekommen war; doch veränderte er nicht seine
Richtung und gewährte so dem Schiffe eine recht günstige Gelegenheit zur
Förderung der Reise. Langsamer verlief die Reise, nachdem der Wind am
15. Januar, in der Nähe von 33° N-Br und 25,5° W-Lg, südwestliche Richtung
angenommen hatte. Kapt. Reitzenstein versuchte dann, so schnell wie
möglich nach Süden hin vorzurücken. Auf leichte Stille, in welche der west-
liche Wind geendet war, folgte am 19. Januar in der Nähe von 28,5° N-Br und
25,7° W-Lg und bei einem Barometerstande von 771,0 mm der NE-Passat,
welcher dem Schiffe wieder eine sehr erwünschte Gelegenheit zur Förderung
der Reise gewährte. Während vier auf einander folgender Etmale konnte nun
eine mittlere Schnelligkeit von 9,5 Ko eingehalten werden. Westlich von
47° W-Lg in 19,2 N-Br wurde der Passat ganz schwach, und von 51° W-Lg
ab herrschte nur noch ein leichter umlaufender Wind, der den Namen Passat
nicht mehr verdiente. Bei veränderlichen Winden mufste auch der ganze noch
vorliegende Theil der Reise vollendet werden, bis schliefslich am 15. Februar
im Hafen von New-York geankert wurde. Es waren bis dahin 36 Tage nach
der Abreise von der Strafse von Gibraltar verflossen. Während dieser Zeit
hatte man: 30° N-Br in 25,6° W-Lg am 17, Januar, 20° N-Br in 43° W-Lg
am 24. Januar, und zum zweiton Male 20° N-Br in 63,5° W-Lg am 5. Februar,
wie 30° N-Br in 74° W-Lg am 10. Februar, ferner 30° W-Lg in 24° N-Br am
20. Januar, 50° W-Lg in 18,6° N-Br am 26. Januar, 60° W-Lg in 19° N-Br
am 3. Februar und 70° W-Lg in 24,1° N-Br am 8. Februar gekreuzt. Der am
17, Dezember von Triest ausgegangene, nach New-York bestimmte „George
Washington“, welcher die Strafse von Gibraltar am 10. Januar wenige Stunden
nach „Salisbury“ durchsegelte, ankerte im Bestimmungshafen am 11. Februar.
Dieses Schiff legte die Fahrt über den Ocean zurück, indem es sich in der
Nähe von 33° und 34° N-Br hielt, und konnte dort bei vorherrschenden Ost-
winden, die jedoch nicht Passat waren, rascher nach Westen hin vorrücken, als
„Salisbury“ es im Stande war zu thun. Anfänglich gewann dieses letztere
Schiff, denn als sich dasselbe am Mittage des 2%. Januar in 18,6° N-Br und
51,6° W-Lg befand, war gleichzeitig „George Washington’s“ Standpunkt in
33,8° N-Br und 45° W-Lg. Während der folgenden Tage traf dieses letztere
Schiff aber viel günstigere Winde an, als „Salisbury“ sie fand, und wurde
dadurch bewirkt, dafs am 2. Februar Mittags der Standpunkt des ersteren
Schiffes in 32,5° N-Br und 57,7° W-Lg, gegen den des Mitseglers in 18,8° N-Br
und 57,8° W-Lg war. Das Befolgen der von „George Washington“ eingehaltenen
ungewöhnlichen Route war, so lange wie es mit dem Entschlusse geschah, bei
etwa angetroffenem anhaltendem Gegenwinde sogleich entschlossen abzuhalten
für den Passat, nicht zu tadeln, und ergab hier auch ja, wie ersichtlich, ein
recht günstiges Resultat, „George Washington“ erreichte New-York nach
32 tägiger Fahrt.
14. Reise des Bremerhavener Vollschiffes „Viktoria“, Kapt. B. Rehm.
Am 6. Dezember 1883, 8 Tage später, als die Elbe verlassen worden
war, befand sich das nach New-York bestimmte Vollschiff „Viktoria“ in der
Nähe von Lizard. Auf den dort damals wehenden stürmischen NE-Wind folgte
zwei Tage später leichte, wiederholt von Stillen unterbrochene Mallung, aus
der sich am 9, Dezember ein kräftiger NW-Wind entwickelte. Bei demselben