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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 12 (1884)

Ergebnisse der meteorologischen Beobachtungen der deutschen Polarstationen, 451 
betrug 724,7 mw, der höchste 779,9mm. Ungewöhnlich hoch war der Luftdruck 
(wie, nebenbei gesagt, auch in Labrador) im Dezember 1882. Das niedrigste 
Monatsmittel weist der Februar 1883 auf. 
Temperatur der Luft. Die Temperaturverhältnisse der Station waren 
durchaus arktisch-kontinental. Am 28. September 1882, 13 Tage nach Beginn 
der regelmäfsigen Beobachtungen, lag das Tagesmittel der Temperatur zum 
letzten Male über dem: Gefrierpunkte, am 1. Oktober stand das Maximum- 
thermometer zum letzten Male über 0, Von da ab fiel das Tagesmittel der 
Temperatur langsam und stetig ohne starke Sprünge, bis ces Ende des Monats 
bei —20° lag. Im November waren die Schwankungen der Temperatur stärker 
und unregelmäfsiger, das Tagesmittel stieg aber nie über —53°, während es bis 
auf —31° fiel, im Dezember hob sich dasselbe nie über —7°, während die 
Maximaltemperatur sich ein Mal bis auf 1° dem Thaupunkte näherte. Im Januar 
überstieg die mittlere Tagestemperatur in keinem Falle —13°, die erreichte 
Maximaltemperatur betrug —9,3°. Der Februar war entschieden der kälteste 
Monat, seine Temperaturverhältnisse waren sehr gleichmäfsige. Das Tages- 
mittel der Temperatur bewegte sich langsam zwischen den Grenzen —44,5° 
und —29,5°, die Temperatur stieg während des ganzen Monats nie über —24,2° 
uud fiel bis zu —45,0°. Der 3. März brachte die gröfste Kälte —48,4°, das 
Tagesmittel der Temperatur lag am 2. März bei —45,8°. Von da ab stieg die 
Temperatur, am 9. März betrug das Tagesmittel derselben nur noch —5°, das 
Maximum stieg an diesem Tage sogar bis 4+3,8°. Der Temperaturumschwung, 
zu dessen näherer Charakterisirung die beifolgende kleine Tabelle mit zwei- 
stündigen Thermometerablesungen dienen mag, war ein ganz ungeheurer, denn 
das Tagesmittel der Temperatur hatte am 8. März noch —32° betragen und 
das Maximum der Temperatur noch —21°, 
Gang der Temperatur am.9, März 1883. 
2a 4a 6a 8a 10a Mittag 2p. 4% 6p 8p 10p 12p 
—17,5° —15,7° —10,8° —9,9° —5,59° +2,3° 411,5° A413 4+3,6° 4+09° —18° —5,1° 
Es war. dies das erste Mal nach einer Frist von 158 Tagen, dafs das 
Thermometer wieder über 0° stand; auch am 12. und 13. wurde der Gefrier- 
punkt nochmals ein wenig überschritten, dann trat aber wieder strenger Frost 
ein, so dafs die Tagestemperatur erst am 21. April wieder über —15° sich 
erhob und die Maximumtemperatur erst am 24, April wieder den Gefrierpunkt 
erreichte, Von diesem Zeitpunkte ab stieg die Temperatur unter kleinen Rück- 
fällen stetig, am 18. Mai lag die Temperatur des Tagesmittels zum ersten Male 
über dem Gefrierpunkte, blieb jedoch erst von dem 6. Juni ab stetig über dieser 
Grenze. Nachtfröste traten indessen noch bis zum 15. Juni ein, ja es sank die 
Temperatur sogar noch am 11. bis zu —5,1°. 
Das Tagesmittel der Temperatur überschritt nur an 8 Tagen, vom 31. Juli 
bis zum 7. August, welcher der wärmste Monat der Beobachtungsperiode war, 
10°, lag am höchsten am 3. August, wo dasselbe 14,2° betrug und wo das 
Temperatur-Maximum bis auf 20,1° stiog. Am 28. August lag die Minimal- 
temperatur schon wieder bei —0,1°, und das Maximum erreichte nicht mehr 4°. 
Das Jahresmittel der Temperatur liegt nahe bei —11,0°. ; 
Da die Indexthermometer nicht regelmäfsig funktionirten, so sind deren 
Angaben lückenhaft und haben bei dieser vorläufigen Zusammenstellung zunächst 
keine Berücksichtigung gefunden, Die in der Tabelle enthaltenen Angaben über 
Maximal- und Minimaltemperatur beziehen sich auf die jeweiligen niedrigsten 
und höchsten stündlichen Ablesungen des trocknen Psychrometer-Thermometers. 
Die absolute Schwankung der Temperatur während der ganzen Beobachtungszeit 
war nach Angabe der Indexthermometer 68,5°, —48,4° am 3. März und +20,1° 
am 3. August, Streng genommen war nur ein Monat, der Juli, völlig frostfrei, 
und stand während 67,1 °/o aller Beobachtungsstunden des Jahres das Thermo- 
meter unter dem Gefrierpunkte. Während der Beobachtungsperiode gab es 
265 oder 73,8 %/o Frosttage, an denen das Minimumthermometer unter 0° sank, 
und 212 oder 59,1% Eistage, an denen das Maximumthermometer sich nicht 
über den Gefrierpunkt erhob. 
Rasche Temperaturänderungen in Begleitung von vorüberziehenden atmo- 
sphärischen Störungen kamen im November, . Dezember und März einige Male
	        
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