Skip to main content

Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 12 (1884)

36 
Eingänge von meteorologischen Journalen etc., September 1883. 
in dem die in dessen westlichen Hälfte stehende „Germania“ bald frischen 
NE-Wind und als sie darauf rasch nach SO hin fortschritt, NW-Winde antraf, 
während der an der Ostseite des Maximums befindliche „Herkules“ durch an- 
haltende leichte SSE-Winde zurückgehalten wurde. Die Folge dieser verschic- 
denen Verhältnisse war, daß „Germania“ sich dem „Herkules“ rasch näherte 
und dafs, als am 19. Juni bei dem nun in 56,1° S-Br und 74,6° W-Lg stehenden 
letzteren Schiffe der Wind auch endlich dauernd die westliche Richtung annahm, 
„Germania“ schon nach 56,6° S-Br in 85,7° W-Lgy vorgerückt war. Am 
20. Juni überschritt „Herkules“, drei Tage früher als „Germania“ es that, die 
Länge des Kap Horn. Der 20. Juni war der 41. nach der Abreise verflossene 
Tag. Während dieser Zeit hatte man: 30° S-Br in 82° W-Lg am 25. Mai, 
40° S-Br in 82,7° W-Lg am 2, Juni und 50° S-Br in 84° W-Lg am 12. Juni 
überschritten, 
Im Atlantischen Ocean wurde „Herkules“ von den Winden zunächst mehr 
als „Germania“ begünstigt. Denn während dieses Schiff dort länger als eine 
Woche anhaltende schwache östliche Winde beobachtete, wehten bei jenem 
mäfsige Westwinde. Als „Herkules“ am 29. Juni in etwa 47° S-Br und 47,5° 
W-Lg einen Sturm aus ESE in Stärke 11 überstand, herrschte bei der gleich- 
zeitig in 53,4° S-Br und 58,6° W-Lg stehenden „Germania“ Stille und leiser 
östlicher Zug. Bei jener Bark wurde an diesem Tage ein niedrigster Barometer- 
stand von 740,0 mm abgelesen, während bei dieser der ziemlich beständige Luft- 
druck 754,0mm betrug. Beide Schiffe schienen sich damals im südwestlichen 
Quadranten einer sich nach SO bewegenden Depression zu befinden. Bei 
beiden Schiffen nahm am folgenden Tage der Wind westliche Richtung an und 
wurde als Folge davon dann auch der Fortgang ein rascherer. „Herkules“, 
bei dem die Winde für längere Zeit ununterbrochen aus W wehten, wurde 
auch nun wieder ausnahmsweise begünstigt; dagegen wurden bei „Germania“ 
später noch wieder frische Ostwinde beobachtet. Als dieses Schiff sich am 
Mittage des 8, Juli in 38,6° S-Br und 38,2° W-Lg befand, dort bei Ostwind 
und einem Barometerstande von 772,2 mm einen Nordkurs verfolgte, segelte 
gleichzeitig der in 29,1° S-Br und 28° W-Lg stehende, einen Luftdruck von 
172,5 mm beobachtende „Herkules“ bei mäfsigem Winde aus NW. Hier be- 
fanden sich die beiden Mitsegler wahrscheinlich in zwei durch eine Rinne tiefen 
Luftdrucks von einander geschiedenen Gebieten hohen Barometerstandes. 
„Herkules“ im südwestlichen Theile des einen, „Germania“ dagegen an der 
Nordseite eines anderen. Auch jene Bark traf später, ebonso wie diese, südlich 
vom Passatgebiet keine anhaltenden Nordwinde an. Der Wind veränderte sich 
vielmehr am 12. Juli, in geringer Entfernung von 22° S-Br und 26,5° W-Lg, von 
SSW durch S nach SSE zum Passat. Der Luftdruck zeigte beim HEinsetzen 
desselben auf einen Stand von 770,0 mm. Von dem zwischen 19° und 6° S-Br 
recht kräftig wehenden Passat wurde „Herkules“ bis zum 21. Juli zu der in 
27,8° W-Lg überschrittenen Linie geführt. Um zu derselben vom Kap Horn 
zu gelangen, waren 31 Tage erforderlich gewesen, Während dieser Zeit hatte 
man: 50° S-Br in 50° W-Lg am 27. Juni, 40° S-Br in 33,4° W-Lg am 4. Juli, 
30° S-Br in 28,3° W-Lg am 8. Juli, 20° S-Br in 26,7° W-Lg am 13. Juli und 
10° S-Br in 27,5° W-Lg am 17. Juli gekreuzt. Am 23. Juli passirte in 28,5° 
W-Lg der Mitsegler „Germania“ den Aequator. 
Als der auch bei „Herkules“ unmittelbar aus dem SE-Passat entstandene 
SW-Monsun die Bark bis zum 26. Juli nach 9,4° N-Br in 26,4° W-Lg geführt 
hatte, trat Stille ein, und nachdem später an mehreren Tagen leichte westliche 
and östliche Mallung beobachtet worden war, stellte sich am Nachmittag des 
31. Juli gleichzeitig bei beiden Schiffen der NE-Passat ein. Bei „Herkules“ in 
13,7° N-Br und 27,3° W-Lg, bei „Germania“ in 13,1° N-Br und 27,7° W-Lg. 
Als bei der ersteren Bark der Passat am 9. August unweit 29,2° N-Br in 
36° W-Lg endete, befand sich der Mitsegler in 31° N-Br und 39,9° W-Lg. 
Auch den letzten Reiseabschnitt legten beide Schiffe unter angenähert denselben 
Verhältnissen zurück. Am 1. September, zwei Tage früher als „Germania“ es 
that, gelangte „Herkules“ in Sicht der Thürme von ZLizard. Zur Vollendung 
der Reise waren 105 Tage erforderlich gewesen. Während der 42 Tage, 
welche man in nördlicher Breite zugebracht hatte, war: 10° N-Br in 26,1° W-Lg 
am 27. Juli, 20° N-Br in 32,5° W-Lo@ am 4. August, 30° N-Br in 35,5° W-Le
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.