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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 12 (1884)

Reiseberichte S. M. S. „Elisabeth“. 433 
Mais und Oelkernen, ab und zu wurden auch messingene oder eiserne Koch- 
töpfe sowie Stühle gesehen. 
Die Einwohner, meist grofs und ziemlich schlank, waren fast alle mit 
leichten bunten Kattunkleidern bekleidet, nur wenige gingen nackt bis auf einen 
Schurz. Die Oelpalme bringt den Eingeborenen den Haupterwerb; sie ist 
überall, wo es angeht, augepflanzt und kommt gut fort. Das Oel und die 
inneren Palmenkerne werden an die Faktoreien abgeliefert. Früher befanden 
sich auf Factory Island selbst gröfsere Faktoreien, da aber die Engländer zu 
hohe Zölle verlangten, so sind dieselben aufgegeben, und die weitläufigen Ge- 
bäude stehen unbenutzt. 
. Gutes Trinkwasser in kleinen Quantitäten findet sich an mehreren Stellen 
der Inseln; bei der Faktorei selbst sind zwei gemauerte Brunnen, 
Als Nahrungsmittel wird in gröfseren Mengen die Joka gebaut, die eine 
den Jams ähnliche efsbare Wurzel hat. Der Affenbrodbaum kommt in einigen 
sehr schönen grofsen Exemplaren vor; bei den Dörfern finden sich vereinzelt 
Bananen-, Limonen- und Melonen-Bäume; Mangos giebt es sehr reichlich. 
Vorschiedenartige Sträucher und Pflanzen mit prachtvoll gefärbten Blüthen ver- 
schönern den Gesammteindruck, 
Fische finden sich zahlreich bei den Inseln. Sie werden entweder mit 
Leinen und Haken von ganz kleinen Kanoes aus gefangen oder in einer Art 
von Teichen, die bei der Fluth mit der See in Verbindung stehen, aber durch 
Dämme aus Steinen, welche bei Ebbe trocken fallen, abgeschlossen sind, Es 
kamen aber keine Neger an Bord, um sie zu verkaufen. 
Ferner finden sich auf den Inseln viele Hühner, wenige Hammel und 
Ziegen, Jodenfalls wissen die Eingeborenen das Geld recht gut zu schätzen. 
Sie zeigten sich sonst ganz umgänglich und entgegenkommend, besonders wenn 
man ibnen Cigarren gab; alle scheinen leidenschaftliche Raucher zu sein, 
Aus dem Reisebericht S. M. S. „Prinz Adalbert“, 
Kapt. z. See Mensing l. 
Ueber die Sunda-, Banka- und Rhio-Strafse. 
(Mit Tafel 12.) 
Die Ansteuerung der Sunda-Strafse war einfach und leicht, da der Berg 
Pajong, sowie die beiden an der SO-Spitze Java’s, dem Kap Sangian Sira, 
gelegenen 427 resp. 320 m hohon Berge bereits in einen Abstande von 40 Sm 
in Sicht kamen. Bei weiterer Annäherung trat auch das niedrige Land, sowie 
hiuter demsolbon die Prinzen-Insel mit ihrem 442m hohen Pik deutlich hervor, 
und entsprach das‘ sich hiermit darbietende Bild der auf der Br. Adm.-Karte 
No. 2056 (Tit. X, 138) gezeichneten Vertonung recht gut. Die Wiedergabe 
der Landumrisse kann als völlig korrekt bezeichnet werden und ist für die 
Ansteuerung von Werth. Auch die östlich von der Spitze Sodon gelegene 
Gebirgskotte, von welcher auf der Vortonung nur der westliche Abhang sichtbar 
ist, markirte sich in der dort gegebenen Weise. Java Head trat bei der 
Abeundboleuchtung weniger scharf hervor, als cs nach der Skizze zu erwarten 
war. Die Austeuerung der Strafßso bei Nacht wird durch das Leuchtfeuer auf 
First Point ermöglicht. Dasselbe ist durch die vulkanischen Eruptionen auf 
Krakatau nicht verändert und zeigt ein weißes Blinkfeuer, alle 30 Sekunden 
cin Blink von 6 Sekunden Dauer. 
. Nachdem das letztgenannte Kap in einem Abstande von 1 Sm passirt 
war, wurde durch die Mitte des Prinzen-Kanals gedampft und dann mit NO*%/40- 
Kurs zwischen Java und der Insel Krakatau, mit 9 Sm Abstand von letzterer, 
hindurch gesteuert. 
Die Navigirung durch den Prinzen-Kanal und die Sunda-Straße bot 
wegen der zahlreichen und gut sichtbaren Landmarken keine Schwierigkeiten. 
Auf dem genommenen Wege, sowie in der Nähe desselben, konnten trotz 
aus den Toppen gehaltenen schärfsten Ausgucks ‚andere, als die bekannten 
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