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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 12 (1884)

Eingänge von meteorologischen Journälen etc., März 1884, 
Nachdem „/rca“ endlich 5° N-Br in 107,6° O-Lg am 8. November gekreuzt 
hatte, gelangte derselbe am 12. November zu dem in 105,6° O-Lg überschrittenen 
Aequator. Am 13. November befand sich die Bark am nördlichen Eingange 
der Banka-Straßse, und nachdem auch die Sunda-See, in welcher grofse Massen 
von auf dem Wasser treibendem Bimsstein angetroffen wurden, durchsegelt 
worden war, gelangte „Inca“ am 20. November in Sicht von der Stelle, wo 
einst Anjer gestanden hatte. Zwei Tage später befand sich „Inca“ im Indischen 
Ocean, wo man zunächst bei schwachem südlichen und östlichen Zuge nur 
yanz geringen Fortschritt erzielen konnte, Am 24, November stellte sich 
unweit 8° S-Br in 103° O-Lg der frische SE-Passat ein, bei dem der Verlauf 
der Reise ein günstiger wurde. Man segelte bis zum 9, Dezember nach 22,8° 
S-Br in 67,5° O-Lg. In geringer Entfernung von diesem Punkte veränderte 
sich der schwach gewordene Wind, bei einem höchsten Barometerstande von 
766,3 mm, nach NE. Kurze Zeit darauf vollendete der Wind einen Rundlauf 
nach links und nach diesem folgten leichte veränderliche, meist aus östlicher 
oder südlicher Richtung kommende Winde. Bei denselben verlief die Reise, 
da stürmische Winde auch in der Nähe des Kap der quten Hoffnung nicht an- 
getroffen wurden, noch iu einigermaßen befriedigender Weise. Am 8. Januar 1884 
überschritt „Inca“ bei mälsigem SW-Winde den Meridian: der Kapstadt, und bei 
südöstlichem Winde gelangte die Bark am 11. Januar und in 10° O-Lg wieder 
nördlich von 30° S-Br. Der 11. Januar war der 14, Tag, welcher nach der Ueber- 
schreitung desselben Parallels im Indischen Ocean vergangen war. Auf der 
zwischen Sunda-Strafse und Südspitze Afrikas liegenden Strecke hätte man: 
10° S-Br in 101,2° O-Lg am 25. November, 20° S-Br in 76,5° -OLg am 
4. Dezember und 30° S-Br in 36,5° O-Lg am 28. Dezember; wie 90° O-Lg in 
15,8° S-Br am 29. November, 60° O-Lg in 25,2° S-Br am 12. Dezember und 
30° O-Lg in 33,4° S-Br am 2. Januar gekreuzt. ; 
Nördlich von 30° S-Br im Atlantischen Ocean sank der Wind zum ganz 
leisen Zuge herab, und indem derselbe so für mehrere Tage blieb, nahm er gleich- 
zeitig südwestliche Richtung an, Als der Wind wieder kräftiger wurde und sich 
nach links veränderte, entstand aus ihm am 14. Januar, in der Nähe von 27° 
S-Br und 6,4° O-Lg der SE-Passat. Wenige Wachen nach dem Einsetzen 
desselben beobachtete man einen höchsten Barometerstand von 769,3 mm. Vom 
Passate geführt, durchsegelte „Inca“ nun in, mäfsig rascher Fahrt den Süd- 
atlantischen Ocean und erreichte schliefslich am 5. Februar den in 34,8° W-Lg 
überschrittenen Aequator. Um zu demselben von 30° S-Br ab zu gelangen, 
waren 25 Tage erforderlich gewesen. Während dieser Zeit hatte man: 20° S-Br in 
4,7° W-Lg- am 20. Januar und 10° S-Br in 21,6° W-Lg am 28. Januar gekreuzt. 
Einen Stillengürtel traf „Inca“ beim Uebergange vom Gebiete des SE- 
in das des NE-Passats gar nicht an. Der schon von 3° S-Br an aus einer 
nördlich von E liegenden Richtung kommende Wind veränderte sich vielmehr 
in nördlicher Breite weiter nach links, ohne daß dabei eine Unterbrechung in 
der Fahrt stattfand. Der zwischen 3° und 26° N-Br recht kräftig auftretende 
Passat führte die Bark bis zum 18. Februar nach 27° N-Br in 70° W.Lg. 
In geringer Entfernung von diesem Punkte drehte der schwach gewordene Wind 
bei einem höchsten Barometerstande von 770,8 mm, nach SE und bald darauf 
durch S nach SW. . Auf dem letzten nun noch vorliegenden Theil der Reise 
überstand „Inca“ das einzige stürmische Wetter, durch welches die Reise bis 
dahin beunruhigt worden war. Dieser auch nicht sehr heftig auftretende Sturm 
wurde am 23. Februar, in der Nähe von 35,5° N-Br und 73° W-Lg, angetroffen. 
Derselbe begann aus S und veränderte sich, nachdem das Barometer seinen 
tiefsten Stand von 751,4 mm erreicht hatte, nach NW. In heftigen Gewitter- 
böen erreichte dieser Sturm seine gröfste Stärke. Nach dem Sturme herrschte 
an einem Tage östlicher Wind, und bei mäfsigem Westwinde erreichte „Inca“ 
am 28. Februar einen Ankerplatz in der Nähe von Sandy Hook, Hin heftiger 
am nächsten Tage wehender NW-Sturm, bei dem das Thermometer bis auf 
—12,4°C. sank, verursachte, dafs „Inca“ New- York erst am 1. März erreichte. 
Zur Vollendung der Reise waren 128 Tage erforderlich gewesen. Im Nord- 
atlantischen Ocean, wo man 23 Tage zugebracht hatte, war: 10° N-Br in 48,5° 
W-Lg am 10. Februar, 20° N-Br in 61,4° W-Lg am 14, Februar und 30° N-Br 
in 718° W-Ley am 20. Februar überschritten worden. 
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