Eingänge von meteorologischen Journalen etc., März 1884. 417
noch bei der Umsegelung des Kap der guten Hoffnung angetroffen. Am
25. Dezember wurde die Länge dieses Vorgebirges, bei mäfsigem Südwind ge-
kreuzt, und am 28. Dezember gelangte „Gerd Heye“ zurück zu dem in 10° O-Lg
überschrittenen Parallel von 30° Süd. Seit derselbe im Indischen Ocean ver-
lassen worden, waren 14 Tage verflossen. Während der Fahrt über dieses
Meer hatte man: 10° S-Br in 114,8° O-Lg am 5. November, 20° S-Br in 82,5°
O-Lg am 18. November und 30° S-Br in 37,5° O-Lg am 14. Dezember; wie
90° O-Lg in 18,7° S-Br am 14. November, 60° O-Lg in 27,2° S-Br am
1. Dezember und 30° O-Lg in 32° S-Br am 17. Dezember gekreuzt. Von
der Agulhas-Strömung war die Bark in 3 Etmalen 197 Sm nach WSW ver-
setzt worden,
Der Südwind, bei dem „Gerd Heye“ wieder nördlich von 30° S-Br gelangte,
veränderte sich später nach links und wurde zum Passat, ohne dafs vorher eine
Störung beobachtet wurde. Die Reise nahm infolge dessen einen befriedigenden
Verlauf, Am 7. Januar 1884 gelangte „Gerd Heye“ zur Rhede von St. Helena,
wo für wenige Stunden geankert wurde. Nördlich von dieser Insel trat der
Passat nur in sehr schwacher Weise auf, und konnte man daher erst am
24, Januar zu der in 28° W-Lg überschrittenen Linie gelangen. Die Bark hatte
die zwischen 30° S-Br und diesem letzteren Punkte liegende Strecke in 27 Tagen
vollendet und auf derselben: 20° S-Br in 1,3° W-Lg am 3. Januar und- 10°
S-Br in 17° W-Lg am 15. Januar gekreuzt, Schon wenige Meilen nördlich
vom Aequator fand „Gerd Heye“ den Stillengürtel, welchen zu überschreiten
4 Tage erforderlich waren. Nach dieser Zeit erreichte man in etwa 2,8° N-Br
und 530,2° W-Lg den NE-Passat, bei dem sich wieder ein rascherer Fortgang
erzielen liefs. Als „Gerd Heye“ bei demselben bis zum 4. Februar nach 14°
N-Br in 45,5° W-Lg vorgerückt war, wurde wegen mangelnden Journals die
Anstellung der meteorologischen Beobachtungen eingestellt. -Es waren damals
145 Tage nach der Abreise von.Cebu vergangen.
1l, Reise der Elsflether Bark „Inca“, Kapt. J. 6. Gefken.
Die auf einer Reise von Hamburg nach Port Arthur in China begriffene
Bark „Inca“, welche am 28. November 1882 in See gegangen war, befand sich
am 11. Dezember in der Nähe von Lizard. Am 22. Dezember, als der Schiffs-
ort 36,7° N-Br in 17,3° W-Lg war, wurde die bis dahin wegen Unwohlsein
des Kapitäns unterlassene Führung des meteorologischen Journals begonnen.
Der damals frisch aus N wehende Wind veränderte sich bald nach rechts und
wurde, ohne weitere vorhergehende Störung, zum Passat. HEin höchster Luft-
druck von 773,4 mm wurde unweit 30,5° N-Br abgelesen. Als der durchgehends
frisch und. beständig wehende Passat die Bark bis zum 2, Januar 1883 nach
5,3° N-Br in 24,2° W-Lg geführt hatte, endete derselbe. Um den in diesem
Punkte beginnenden Stillengürtel zu überschreiten, waren 3 Tage erforderlich.
Nach. Verlauf derselben stellte sich unweit von 3° N-Br in 24,2° W-Lg der
SE-Passat wieder ein, welcher die Bark bis zum 6. Januar zu der in 27,8°
W-Lg überschrittenen Linie führte. Die zwischen Kanal und Aequator liegende
Strecke war in 26 Tagen vollendet worden. Auf derselben hatte man: 30° N-Br
in 21,7° W-Lg am 22, Dezember, 20° N-Br in 25,3° W-Lg am 26. Dezember
und 10° N-Br in 25,2° W-Lg am 30. Dezember gekreuzt. Die eiserne, von
Grimsby nach San Francisco bestimmte Bark „Schiller“, welche den Kanal
Sbhenfalls am 11. Dezember verlassen hatte, war am 5. Januar in 27° W-Lg von
der nördlichen zur südlichen Breite übergegangen. Die auf einer Reise von
Glasgow nach Mauritius begriffene Wismarer Bark „Paul Thormann“, die von
50° N-Er am 7. Dezember abgefahren war, überschritt den Aequator in 29?
W-Lg am 4. Januar.
Im Südatlantischen Ocean wurde „Znca“ bis nach 26,3° S-Br in 27° W-Lg
vom Passate begleitet. In der Nähe dieses Punktes veränderte sich der
mäfsige Wind am 16. Januar bei einem Barometerstande von 766,8 mm nach
NE, um sich für mehrere Tage im nordöstlichen Viertel zu halten. Unweit
30° S-Br nahm der Wind westliche Richtung an, worauf dann später, jedoch
ohne dafs dabei der Wind die in diesem Meerestheile so gewöhnlichen Drehungen
beschrieb, abwechselnd östliche und westliche Winde herrschten. Man legte bei
demselben bis zum 1. Februar den Weg zu dem, in 39,1° S-Br überschrittenen
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