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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 12 (1884)

Eingänge von meteorologischen Journalen etc., September 1883. 
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26. Mai, 30° S-Br in 124,8° W-Lgy am 30. Mai, 40° S-Br in 119,3° W-Lg am 
5. Juni und 50° S-Br in 103,8° W-Lg überschritten. 
An demselben Tage, an welchem „Germania“ Kap Horn erblickte, endete 
auch der westliche Wind, und es traten leichte umlaufende, meist östliche Winde 
an dessen Stelle. Die Stärke derselben war eine derart geringe, dafs das Mittel 
derselben während der nächsten Woche nicht mehr als 2 betrug. Der mittlere 
Luftdruck dieser sieben Tage betrug 754,6 mm, der niedrigste beobachtete Stand 
749,4 mm und der höchste 759,8 mm. . Erst am 30. Juni stellte sich unweit 
53° S-Br in 57° W-Lg wieder durchstehender Westwind ein, hei dem die Reise 
wieder einen befriedigenderen Verlauf nahm, Günstig waren auch die nördlich 
von 40° S-Br vorherrschenden östlichen und südlichen Winde, und schliefslich 
erreichte die Bark däs Gebiet des SE-Passats, ohne dafs vorher hoch nördliche 
Winde beobachtet worden waren. Nachdem seit mehreren Tagen leichte, ver- 
änderliche östliche Briese, die von einem mehr als 770 mm hohen Luftdrucke 
begleitet war, geherrscht hatte, stellte sich am 17. Juli in etwa 21° S-Br und 
32,5° W-Lg, bei einem Barometerstande von 771,7 mm, ‚der SE-Passat ein. Bei 
diesem rasch auffrischenden Winde .konnte „Germania“ den Weg zur Linie in 
kurzer Zeit zurücklegen. Am 23. Juli, 30 Tage später als man sich beim Kap 
Horn befunden hatte, ging die Bark in 28,5° W-Lg von der südlichen zur nörd- 
lichen Halbkugel über. Vorher war: 50° S-Br in 49,5° W-Lg am 2. Juli, 
40° S-Br in 38,7° W-Lg am 7. Juli, 30° S-Br in 834,8° W-Lg am 11. Juli, 
20° S-Br in 32,3° W-Lg am 17. Juli und 10° $S-Br in 30,5° W-Lg am 20, Juli 
gokreuzt worden. 
In nördlicher Breite, wo der SE-Passat allmählich in den SW-Monsun 
überging, wurde nicht eher Mallung angetroffen, als bis das Schiff bis zum 28, Juli 
nach 9,5° N-Br geführt worden war. Nördlich von dieser Breite herrschte für 
mehrere Tage leichte, meist südliche und westliche Mallung, die anhielt, bis sich 
aus ihr am 31. Juli, in der Nähe von 13° N-Br und 27,7° W-Lg, der NE-Passat 
entwickelte. Nach dem Einsetzen dieses letzteren zwischen 14° und 24° N-Br 
am frischesten wehenden Windes nahm die Reise wieder einen rascheren Ver- 
lauf, Die polare Passatgrenze, in deren Nähe ein höchster Barometerstand von 
769,0 mm beobachtet wurde, schien am 8. August in der Nähe von 28,5° N-Br 
und 39° W-Lg zu liegen. Nördlich von ihr- herrschten für verhältnifsmäfsig 
lange Zeit leichte östliche Mallung und Windstille, und wurden Westwinde erst 
angetroffen, nachdem die Bark am 18. August nördlich von 36,5° N-Br in 42° 
W-Lg gelangt‘ war. Auf den Aufsengründen vor dem Kanal überstand „Ger- 
mania“ am 1. und 2. September noch jenem orkanartigen Sturm; der damals, 
von Westen über die ganze Breite des Oceans herkommend, so vielen Schiffen 
verderblich geworden war. Bei „Germania“, welche denselben, ohne bedeutenden 
Schaden zu erleiden, überstand, begann derselbe aus S und endete aus WNW. 
Als der Luftdruck in ihm mit 719 mm seinen niedrigsten Stand erreicht hatte, 
herrschten für ungefähr zwei Wachen leichte westliche Winde, die später, als 
das Barometer zu steigen begann, wieder orkanartige Stärke erreichten. Am 
3. September ankerte „Germania“ auf der Rhede von Falmouth, Es waren 
damals 135 Tage nach dem Antritt der Reise verflossen. Im Nordatlantischen 
Ocean, wo 10° N-Br in 28° W-Lg am 28. Juli, 20° N-Br in 31,5° W-Ly am 
4. August, 30° N-Br in 39,6° W-Lg am 9. August und 40° N-Br in 39,4° W-Lg 
am 21. August gekreuzt worden war, hatte die Bark 42 Tage zugebracht. 
5. Reise der eisernen Elsflether Bark „Herkules“, Kapt. J. Ble(s, 
. Am 8, Juli 1882 verliefs die nach den %i-Inseln bestimmte Bark 
„Herkules“ den. Kanal. Dieselbe traf im Atlantischen Ocean umlaufende West- 
winde.an, bei denen sie bis zum 18. Juli nach 38,2° N-Br in 13,7° W-Lg segelte. 
In der Nähe dieses Punktes veränderte sich der seit einem Tage schwach ge- 
wordene Wind von NNW durch N nach NNE und wurde, indem er aus letzterer 
Richtung auffrischte, zum Passat. Dieser zwischen 34° und 22° N-Br am 
kräftigsten wehende Wind begleitete die Bark, bis sie am 28, Juli nach 13° 
N-Br in 26° W-Lg gelangt war. Nachdem in der Nähe dieses Punktes der 
vorher noch frische Passat rasch bis zum leisen Zuge abgenommen hatte, folgte 
auf ihn nach kurzer Zeit der SW-Monsun, bei dem über B. B.-Bug gesegelt 
wurde, „Herkules“ erreichte nun als östlichsten Punkt 14,9° W-Lg in 4.6° N-Br, 
Ann. d. Hydr. ete.. 1884, Hoft 1
	        
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