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Eingänge von meteorologischen Journalen ete., März 1884.
wendete dort und erreichte 4 Tage später in 25,6° W-Lg den Aequator.
Es waren dann 35 Tage nach der Abreise vom Kanal verflossen. Während
dieser Zeit hatte man: 40° N-Br in 16,7° W-Lg am 24. August, 30° N-Br in
22° W-Lg am 30. August, 20° N-Br in 25,8° W-Lg am 3. September und
10° N-Br in 26,3° W-Lg am 9. September gekreuzt. Das Bremer, auf einer
Reise von Cardiff nach San Francisco begriffene Vollschiff „Roland“, welches
50° N-Br am 20. August verlassen hatte, ging in 28,1° W-Lg am 20. September,
etwa 12 Stunden nach „Bertha“, von nördlicher in südliche Breite über, Als
das Vollschiff am Mittage des 15. September in 4,8° N-Br und 17,5° W-Lg
wendete, geschah dasselbe nahezu gleichzeitig auch von der sich damals in
4,3° N-Br und 18,2° W-Lg befindenden Brigg.
Im Südatlantischen Ocean wurde „Bertha“ bis nach 17° S-Br in 35,6° W-Lg
vom Passat begleitet. In der Nähe dieses Punktes veränderte sich der mäfsig
starke Wind nach NE, und indem derselbe im Laufe der nächsten 4 Tage eine
ganz regelmäfsig verlaufende Drehung nach links ausführte, legte man bei dem-
selben den übrigen Theil der Reise zurück. Am 4. Oktober ankerte „Bertha“
im Hafen von Rio. Um zu demselben vom Kanal aus zu golangen, waren
50 Tage erforderlich gewesen. Während der 15 "Tage, welche die Brigg in
südlicher Breite verbracht hatte, war: 10° S-Br in 30,7° W-Lg am 24. September
und 20° S-Br in 37,3° W-Lg am 30. September geschnitten wordon. Der Mit-
segler „Roland“ war nach 20° S-Br in 36,7° W-Lg am 29. September gelangt.
Von Rio de Janeiro aus ging „Bertha“ wieder am 31. Oktober in See,
um nach Lissabon als Orderhafen zu segeln. Nachdem man bei den auf See
zunächst angetroffenen, theils aus hoch nördlicher, theils aus südlicher Richtung
wehenden Östwinden bis zum 11. November nach 20,4° S-Br in 35° W-Lg
vorgerückt war, wurde dort zum letzten Male gewendet. Nach dieser Zeit
konnte bei raumerem Ostwinde, dem Passat, dauernd mit St-B.-Halsen gesegelt
und die Strecke zum Acquator ohne weitere Fährlichkeit zurückgelegt werden.
Am 20. November, dem 20. bis dahin auf Sce verbrachten Tage, ging „Bertha“
in 31,5° W-Lg von der südlichen zur nördlichen Halbkugel über. Vorher war:
20° S-Br in 35° W-Lg am 12. November und 10° S-Br in 34,2° W-Lg am
17, November gekreuzt worden. In nördlicher Breite fand „Bertha“ den Stillen-
gürtel zwischen 4,5° N-Br in 30,4° W-Lg und 11° N-Br in 30° W-Lg. Um
ihn bei in demselben angetroffener leichter östlicher Briese zu überschreiten,
waren 4'% Tage erforderlich. Nachdem dieselben verflossen waren, stellte sich
am 27. November in der Nähe des letzteren Punktes der NE-Passat wieder cin.
Da derselbe später nur in geringer Stärke wehte, nahm die Reise bei ihm für
längere Zeit nur einen sehr langsamen Verlauf. Erst nachdem man nördlich
von 21° N-Br gekommen war, liefs sich bei dem dort kräftiger und aus raumer
Richtung wehenden Passat ein rascherer Fortgang erzielen. Die polare Passat-
grenze schien am 15. Dezember in der Nähe von 33,3° N-Br und 32,2° W-Lg
zu liegen. Nördlich von ihr wurden zunächst noch für mehrere Tage östliche
Winde beobachtet. Auf Windstille folgte am 20. Januar in der Nähe von 40°
N-Br und 32,5° W-Lg westlicher Wind, und bei Wind, der vorherrschend aus
westlicher und südlicher Richtung kam, vollendete schlielslich „Bertha“ den
letzten Theil ihrer Reise. Am 3. Januar 1884 gelangte die Brigg in Sicht der
Küste von Portugal, und am 6. Januar ankerte dieselbe auf der Rhede von
Lissabon, Der 6. Januar war dor 67. nach der Abreise verflossene Tag. Im
Nordatlantischen Ocean hatte man 47 Tage zugebracht und dort: 10° N-Br in
30,3° W-Lg am 26. November, 20° N-Br in 35,9° W-Lg am 7. Dezember,
30° N-Br in 34,5° W-Lg am 12. Dezember und 40° N-Br in 32,5° W-Lg am
19. Dezember überschritten.
2. Reise der Bremer Bark „Johanne Auguste“, Kapt. H. Schmidt.
Am 16. September 1883, dem 5. Tage einer Reise von Hamburg nach
dem in Süd-Carolina gelegenen Hafen Port Royal befand sich die Bark „Johanne
Auguste“ in der Nähe von Lizard. Da dort an die Stelle des bis dahin herr-
schenden Ostwindes westliche und südlicho Winde traten, erlitt die Fahrt eine
bedeutende Verzögerung. Am 25. September war der Schiffsort noch in 46,3°
N-Br und 16,0° W-Lg. Nachdem der Wind sich jedoch während des dort
wehenden kurzen Sturmes von SW nach NW verändert hatte, nahm die Reise