Ergebnisse der meteorologischen Beobachtungen der deutschen Polarstationen, 401
die des wärmsten Monats, Februar, auf etwa 5,5°, die des kältesten, Juni, auf
——3,0°, Die Angaben der Indexthermometer sind ziemlich lückenhaft, da die-
selben. zum Oefteren versagten. Die mittlere Schwankung der Extreme ist das
ganze Jahr hindurch nahezu gleich und beträgt im Mittel 6,0°.
Kein Monat der Beobachtungszeit war nach den Angaben des Minimum-
thermometers völlig frostfrei, bei den stündlichen Ablesungen des trockenen
Psychrometer-Thermometers wurde dasselbe im Dezember und Februar kein
Mal, im Januar nur bei zwei Beobachtungen unter dem Gefrierpunkt befunden.
Innerhalb der ganzen Beobachtungsperiode stand das Thermometer au 30 %
aller Beobachtungsstunden unter Null,
Die tiefste, am Minimumthermometer beobachtete Temperatur betrug
—13,4° (Juli), die höchste Angabe des Maximumthermometers war 14,0° (Fe-
bruar). Die absolute Schwankung der Temperatur innerhalb der Beobachtungs-
periode betrug daher nur 27,4°. _
. Bewölkung. Die durchschnittliche Bewölkung betrug 7,1. Heitere Tago
kamen nur 8, und zwar ausschliefslich im Winter, vor. Trübe Tage gab es
127, die sich ziemlich gleichmäfsig über den ganzen Zeitraum vertheilen. Am
seltensten waren dieselben noch im August und Juli. Im Dezember gab es
keine einzige wolkenlose Stunde, im ganzen wurden deren nur 269 gegen 3302
völlig trübe Stunden notirt, was 38,9 %%o aller Beobachtungsstunden ausmacht.
Niederschläge. Alle Monate des Jahres erschienen sehr niederschlags-
reich, soweit es dio Häufigkeit der Niederschläge betrifft, Am häufigsten er-
folgten dieselben im November und Dezember, in welchen beiden Monaten nur
je ein Tag völlig trocken war. Innerhalb der ganzen Beobachtungsdauer
waren 287 oder 82 % aller Tage feucht, doch beitrug die Niederschlagsmenge
an 151 Tagen oder 52%, aller Niederschlagstage weniger als 1mm und an
112 Tagen oder 39%. weniger als '/« mm. Niederschlagsmengen zu messen
war wegen des ziemlich häufigen Schneetreibens bei starkem Winde recht
schwierig, und dürften die erhaltenen Werthe nur als angenäherte Daten für die
gefallenen Niederschlagsmengen anzuschen scin, Die in der Tabelle enthaltenen
Niederschlagsmengen bezichen sich bis zum April 1883 auf die Angaben eines
Regenmessers, welcher 1m über dem Erdboden aufgestellt war, vom. Mai an
auf einen Regenmesser, welcher auf dem Dache 6m. über dem Erdboden so
aufgestellt war, dafs die Wärme des Schornsteines den in den Regenmesser
fallenden Schnee beständig zum Schmelzen brachte und das abfliefsende Schmelz-
wasser im Innern des Hauses gemessen werden konnte. Die Parallelbeobach-
tungen an dem auf dem Erdboden stehenden Regenmesser ergaben während der
Wintermonate nur etwa die Hälfte des am anderen Regenmesser gemessenen
Niederschlags, weil der Wind häufig den bereits in das Auffanggefäfs des
unteren Regenmessers gefallenen Schnee wieder herauswehte, was bei dem
oberen Regenmesser, wo der Schnee alsbald schmolz, nicht in dem Maße ein-
treten konnte. Da jedoch dieser Regenmesser nicht auf dem First, sondern auf
der Ostseite, also in Lee desselben, aufgestellt war, so sind die aus demselben
erzielten Resultate jedenfalls noch sehr anfechtbar, und hatten auch die Beob-
achter selbst den Eindruck, als ob die gemessene Niederschlagsmenge. durch-
aus nicht der beobachteten Schneebedeckung entspreche, welche theilweise
vielleicht noch durch den von den Bergen herabgewehten Schnee vergrößert
sein mochte.
Die Schneemenge war im Winter 1882 ganz beträchtlich gröfser als 18853,
Der niederschlagreichste Monat war der März mit 147mm, der ärmste der Mai
ınit 20 mm. Starke Niederschläge waren nicht ganz selten, der höchste ge-
messene Betrag innerhalb 24 Stunden war 75,5mm, und zwar fiel derselbe fast
allein als Regen, bei Gelegenheit eines starken Sturmes am 7. August 1883.
Die Zahl der Tage, an denen Schneefall notirt wurde, ist eine sehr be-
deutende, selbst im wärmsten Monate, im Februar, waren 13 Tage oder 57 %%
aller Niederschlagstage solche, an denen Schnee fiel, während umgekehrt im
kältesten Monat, im Juni, nur 4 Tage oder 12 %o 'aller Niederschlagstage solche
mit Regen waren. ;
Graupeln wurden an 19 Tagen, besonders häufig im Dezember, notirt,
Nebel an 75 Tagen, besonders im November, doch war derselbe gewöhnlich
nur von sehr kurzer Dauer.