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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 12 (1884)

Die harmonische Analyse der Gezeitenbeubachtungen, 
Glied für sich eine flutherzeugende Kraft darstelle, durch welche in dem Kanal 
ebenso viele Wellen erregt werden, deren Form durch Gl. (7) gogeben ist und 
aus deren Superposition die Gesammtwelle entspringt. 
Jedes Glied von der Form H sin (ıt ++ mx} heißt ein einfach harmonisches 
Glied, und die Aufgabe der harmonischen Analyse besteht demnach darin, die 
Gleichung (6) in eine Reihe von einfach harmonischen Gliedern zu entwickeln, 
mit Hülfe der Gleichung (7) den Ausdruck für die jedem Gliede entsprechende 
Welle zu ermitteln, deren Summirung endlich den Ausdruck für die Höhe des 
Wasserstandes über dem mittleren Niveau zu irgend einer Zeit giobt. Zu dem- 
selben Resultat gelangt man natürlich auch, wenn diese Eutwickelung an der 
Gleichung (10) vorgenommen wird, wodurch wir sofort die Höhe des Wasser- 
standes erhalten, ohne erst auf die flutherzeugende Kraft zurückzugehen, es 
ist jedoch dabei wohl zu beachten, dafs das in den Koefficienten vorkommende z, 
für jedes Glied verschieden ist, weil es die der Zeit proportionale Aenderung 
des jedesmal unter dem Kosinuszeichen stehenden Winkels bedeutet. Wir 
werden dies letztere Verfahren einschlagen, also die Entwickelung direkt an 
Gl. (10) vornehmen, um Wiederholungen langer Ausdrücke, die sich wenig von 
einander unterscheiden, zu vermeiden. 
Zunächst wollen wir bemerken, dafs der Winkel @ der Stundenwinkel 
des Gestirns, vom Meridian Pp aus gerechnet, ist. Dieser unterscheidet sich 
von dem, von dem Meridian des Beobachtungsorts aus gerechneten Stunden- 
winkel nur durch eine Konstante, nämlich die Längendifferenz der beiden 
Meridiane; wir können daher © ebenso gut als Stundenwinkel des Gestirns am 
Beobachtungsorte selbst auffassen und den Längenunterschied beider Meridiane 
dem Winkel ıı bezw. a hinzufügen. Wir nehmen in Zukunft an, dafs dies 
geschehen sei, wollen aber deswegen die bisher angewendete Bezeichnung 
nicht ändern, 
Fig. 3. 
Es sei in der nebenstehenden Figur V der Frühlingspunkt, VA der 
Himnmelsäquator, VE die Ekliptik, JQ@M die Mondbahn, M der wahre Ort des 
Mondes in seiner Bahn, dann ist VA= @ die Rektascension, MA -=d die 
Deklination des Mondes zur Zeit t. Nennen wir noch den Durchschnittspunkt J 
der Mondbahn mit dem Aequator den Intersektionspunkt und setzen die 
Rektascension dieses Punktes VJ= vw, die Neigung der Bahn gogeu den 
Aequator = J und endlich die wahre Länge des Mondes in der Bahn vom 
Intersektionspunkt aus gerechnet JM = 1, so erhalten wir in dem rochtwinkligen 
sphärischen Dreieck JMA : JA = (@ — v) und 
( cos (« — y) = ss h 
sin (@ — v) = cos Jsin! 
cos d 
sin d = sinJ sin]
	        
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