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Einige Bemerkungen über Chronometer,
wurden mehrere Chronometer successive beobachtet, namentlich solche, welche
besonders grofse Gangänderungen an Bord gezeigt haben. Als Resultat stellte
sich heraus, dafs zwar eine Wirkung des Magneten auf den Chronometergang
bei einigen Chronometern bemerkbar war, aber doch bei keinem den täglichen
Gang um mehr als eine Sekunde änderte; es kann daher der Schiffsmagnetismus
unter Umständen zur Verstärkung anderer störender Wirkungen auf den Gang
dienen, durch ihn allein werden aber in der Regel nicht die öfters beobachteten
grofsen Gangänderungen ihre Erklärung finden. Immerhin wird es aber vor-
theilhaft sein, die Chronometer an solchen Plätzen des Schiffes unterzubringen,
an welchen die Wirkung des Schifsmagnetismus möglichst gering ist, namentlich
aber die Nähe gröfserer Eisenmassen zu vermeiden.
4. Feuchtigkeit des Schiffsraumes. Dieselbe kann offenbar erst
längere Zeit, nachdem ein Chronometer an Bord gebracht ist, auf das Werk
influiren, wirkt aber dann dauernd nachtheilig. Es wird in dieser Beziehung
nicht ohne Interesse sein, zu zeigen, welche Resultate die während der letzton
Jahre für die Marine angekauften Chronometer im Verlaufe und infolge der
verschiedenen Reisen ergeben haben, und gebe ich nachstehend eine Uebersicht
der einzelnen Chronometer nebst den an Bord beobachteten, auf 15° C. reducirten
Gängen, sowie Notizen über nothwendig gewordene Reinigungen und Reparaturen
und sonstige Bemerkungen.
1. Eppner No. 200 (K.M. No. 135), gewöhnliche Hemmung und Kom-
pensation, nach Prüfung auf der Kieler Sternwarte im Jahre 1877 angekauft.
Die Gänge waren sehr regelmäfig, doch zeigte sich während des ersten Jahres
eine ziemlich starke Acceleration. Das Chronometer gelangte am 2. Mai 1879
an Bord S. M. Brigg „Musquito“. Mitgegeben 6, = — 5,4°, beobachtet:
‘CC = — 21°
4
—22
2,9
33
Fernerhin zeigte sich wieder eine ziemlich. regelmäfsige Acceleration, so
dafs im September 1882 der tägliche Gang auf — 10° gestiegen war. Nach
einer im April 1883 ausgeführten Reinigung haben sich die Gänge sehr regel-
mäfig gezeigt; das Chronometer gehört gegenwärtig zur I. Klasse (A-+2B = 33°).
2. Eppuner No. 201 (K. M. No. 136); gewöhnliche Hemmung und Kom-
pensation, nach Prüfung auf der Kieler Sternwarte im Jahre 1877 angekauft.
Die Gänge hatten sich überaus regelmäfsig gezeigt. Am 8. Oktober 1878 ge-
langte das Chronometer an Bord S. M. S. „Bismarck“. Weiteres Material liegt
nicht vor. ;
3. Eppner No. 202 (K. M. No. 150); gewöhnliche Hemmung und Kom-
pensation, nach Prüfung auf der Kieler Sternwarte im Jahre 1877 angekauft.
Die Gänge waren während der Zeit der Untersuchung sehr regelmäfsig. Das
Chronometer gelangte am 15. Oktober 1878 an Bord S. M. S. „Hansa“, Mit-
gegeben G; = —2,5°, beobachtet:
G, = — 1,8 458 +30. —04° +14 +4 1,3%
—11 +55 +34 +10 +14 +20
—20 +58 +30 +17 +30 +16
+04 +64 +20 +14 +12 +0,7
145 L48 +26 A415 +14 1.8
Nach Rückgabe an die Sternwarte im Oktober 1880 trat eine geringe
Acceleration und von Mai 1882 an eine Unregelmäfsigkeit im Gange ein. Im
April 1883 wurde das Chronometer von dem Fabrikanten gereinigt und zeigte
seitdem ziemlich gute Gänge (Chronometer II. Klasse, A -+2B = 51°).
4. Eppner No. 194 (K.M. No. 98); gewöhnliche Hemmung und Kom-
pensation, nach Prüfung auf der Kieler Sternwarte im Jahre 1877 angekauft.
Das Chronometer gelangte am 1. September 1877 an Bord S. M. S. „Hertha“
und wurde am 16, Juli 1878 mit verrostetem Werk zurückgeliefert, Darauf
wurde es einer Reinigung seitens des Fabrikanten unterzogen und kam am
3. Oktober an die Sternwarte zurück. Die Gänge waren fortan sehr regel-