Eingänge von meteorologischen Journalen etc., Februar 1884.. 349
von London nach San Francisco bestimmte Vollschiff „Adelaide“, welches den
Kanal am 7, April verlassen hatte, von nördlicher in südliche Breite über,
In südlicher Breite wurde der „General Brialmont“ bis 23° S-Br in
39,5° W-Lg vom frisch wehenden Passat begleitet. Unweit dieses Punktes lief
der noch immer kräftige Wind am 8. Mai und bei einem höchsten Barometer-
stande von 766,2 mm nordöstlich, und bald darauf drehte er durch N nach W,
um dann allmählich bis zur Stille abzunehmen. Später folgten veränderliche
Winde, die vorherrschend östliche Richtung besafsen und bei denen sich aus
dem Grunde noch ein befriedigend rascher Fortgang erzielen liefs. Die Reise
verlief, ohne dafs sich Nennenswerthes während derselben ereignete, und am
29. Mai, dem 31. bis dahin in südlicher Breite zugebrachten Tage, war der
Standpunkt des Schiffes in: 50° S-Br und 64,2° W-Lg. Auf dem Wege zu
diesem Punkte war: 10° S-Br in 29° W-Lg am 3. Mai, 20° S-Br in 35° W-Lg
am 6, Mai, 30° S-Br. in 44,5° W-Lg am 13. Mai und 40° S-Br in 57° W.Lg
am 20. Mai gekreuzt worden. Der Mitsegler „Adelaide“ war nach 50° S-Br
in 64,3° W-Lg am 24. Mai gelangt. Am 27. Mai hatte diesen Parallel in
63,2° W-Lg auch die eiserne Altonaer Bark „Niagara“ überschritten. Dieselbe
war nach Valparaiso bestimmt und hatte den Kanal am 17. März, den Aequator
in 26,2° W-Lg am 17. April verlassen. Am 24. Mai hatten alle drei Mitsegler
einen heftigen SW-Sturm überstanden, während dessen Dauer um 8 Uhr Morgens
gleichzeitig bei allen Schiffen der niedrigste Barometerstand beobachtet wurde;
bei „General Brialmont“, der am Mitiage dieses Tages in 45,3° S-Br und
62° W-Lg stand, ein solcher von 751,6 mm, bei der sich in 50,6° S-Br und
64,3° W-Lg befindlichen „Adelaide“ ein niedrigster Druck von 750,4 mm und
bei „Niagara“, deren gleichzeitiger Schiffsort 47,9° S-Br und 62,8° W-Lg war,
ein Sinken des Barometers bis auf 752,5 mm. Alle Schiffe beobachteten an-
haltendes Blitzen in südwestlicher Richtung vor dem Sturme. Bevor derselbe
aus SW hereinbrach, herrschte bei „General Brialmont“ für kurze Zeit Wind-
stille, bei „Adelaide“ schwacher westlicher Zug, bei „Niagara“ leichte nord-
östliche Briese und, mäfsiger NW-Wind. Nachdem es aus SW für etwa
12 Stunden bei steigendem Barometer geweht hatte, mäfsigte sich der Sturm.
Am 1, Juni umsegelte „General Brialmont“ bei kräftigen NE-Winde die
Ostspitze der Staaten-Insel, und da auch während der nächstfolgenden Tage
günstige nördliche Winde wehten, konnte schon am 4, Juni in 57,4° S-Br die
Länge des Kap Horn überschritten werden. Westlich von derselben stellte
sich abermals ein kräftiger, mehrere Tage anhaltender NE-Wind ein, und
konnte man infolge dessen so rasch nach Westen hin und später bei frischen
südlichen Winden nach Norden hin vorrücken, dafs schon am 11. Juni in
82,5° W-Lg der Parallel von 50° S wieder erreicht wurde. Südlich von dem:
selben hatte man nur 13 Tage zugebracht. Während dieser Zeit war kaum
eine gröfßsere Windstärke als 7, wohl aber ganz oft Windstille und leichte
Briese beobachtet worden. „Adelaide“ war nach 50° S-Br in 79,2° W-Lg am
6. Juni gelangt, und „Niagara“ kehrte zu diesem Parallel in 81,6° W-Lg am
10. Juni zurück. Auch auf dem letzten Theil der Reise wurde „General
Brialmont“ von den dort herrschenden Winden begünstigt. Heftige SW- und
SE-Winde wehten bis nach 389° S-Br hin, und wenn nördlich von diesem
Parallel die Stärke der dort auftretenden Winde auch eine geringere war, so
blieb die Richtung derselben doch eine günstige, und konnte man daher auch
den letzten Theil der Reise ohne Störung zurücklegen. Am 20. Juni ankerte
der „General Brialmont“ im Hafen von Valparaiso. Um zu demselben von der
Garonne aus zu gelangen, waren 83 Tage erforderlich gewesen. Im Stillen
Ocean hatte man 40° S-Br in 80° W-Lg am 14. Juni verlassen. Der Mitsegler
„Niagara“ erreichte Valparaiso am 21. Juni, und von „Adelaide“ war 40° S-Br
in 87,5° W-Lg am 12, Juni überschritten worden.
Nachdem der „General Brialmont“ in Valparaiso entlöscht worden war, ver-
liefßs derselbe diesen Hafen wieder am 14. Juli, um nach Zquiqgue zu segeln.
Man trat diese Reise bei frischem SW-Winde an, und aus diesem entwickelte
sich bald ein mäfsiger S- und SSE-Wind, von dem das Schiff bis zum 20. Juli
zur Rhede von /quique geführt wurde. Kapitän Ziemann berichtet, dafs.die
Elsfether Brigg „Lolling“, welche während der Reise von Valparaiso nach
Iquique fast stets in Sicht vom „General Brialmont“ gewesen war, und die zur