„Eingänge von meteorologischen Journalen etc,, Febrnar 1884. 345
kommen war, dort westliche Winde von gröfserer Stärke, bei denen man bis
zum 10. August nach 32° S-Br in 160° W-Lg segelte. Unweit dieses Punktes
stellte sich ein frischer Ostwind ein, der im Verlaufe der nächsten Tage sich
langsam nach links veränderte und bei dem das Barometer einen höchsten
Stand von 777,5 mm erreichte. Als am 5, August in der Nähe von 40,5° S-Br
und 160° W-Lg der inzwischen stürmisch gewordene Wind durch N nach
NNW drehte, war der Lüftdruck bis auf 746,0 mm gesunken. Der Wind hielt
sich nicht lange in westlicher Richtung, sondern nachdem er sich am 21. August
in geringer Entfernung von 50° S-Br in 144° W-Lg wieder durch N nach NE
verändert hatte, hielt er sich für- längere Zeit im letzteren Quadranten und
wehte von daher heftig. Nachdem der Wind endlich am 28. August, in der
Nähe von 55° S-Br und 141° W-Lg, von N nach SW ausgeschossen war, blieb
seine Richtung eine westliche, und nahm als Folge dessen die Reise
dann einen befriedigend raschen Verlauf. Am 14. September gelangte die
Bark zum Meridian des Kap Horn. Auf dem Wege zu demselben war: 30°
S-Br in 165,2° W-Lg am 7. August, 40° S-Br in 160,4° W-Lgy am 14. August
and 50° S-Br in 143,5° W-Lg am 21. August; wie 170° W-Lg in 25,5° S-Br
am 2. August, 150° W-Lg in 46,8° S-Br am 19. August, 120° W-Lg in 55° S-Br
am 2. September und 90° W-Lg in 54,6° S-Br am 9. September gekreuzt worden.
Im Südatlantischen Ocean nahm die Fahrt bei den dort fast ununter-
brochen aus. westlicher Richtung wehenden Winden einen ferneren günstigen
Verlauf, Bis nach 50° S-Br hin war die Windrichtung vorherrschend eine
nordwestliche, während nördlich von diesem Parallel auch oft SW-Winde be-
obachtet wurden. Mallung und nördliche wie östliche Winde stellten sich ein,
nachdem „Jason“ nach 26° S-Br in 28° W-Lg vorgerückt war, und am
7. Oktober folgte auf kurze Stille der in der Nähe von 21,5° S-Br und 28°
W-Lg einsetzende Passat. Bei diesem nur schwach und unbeständig wehenden
Winde legte die Bark den noch übrigen Theil des Weges zur Linie zurück,
Sie erreichte die letztere in 30,9° W-Lg am 20. Oktober, dem 36. bis dahin
im Atlantischen Ocean verbrachten Tage. Während dieser Zeit hatte man:
50° S-Br in 47,5° W-Lg am 20. September, 40° S-Br in 37,8° W-Ly am
23. September, 30° S-Br in 29° W-Lg am 29. September, 20° S-Br in 27,8°
W-Lg am 8. Oktober und 10° S-Br in 30,7° W-Lg am 14. Oktober gekreuzt.
Am 18. September war an Bord des damals in 52° S-Br und 52° W-Lg
stehenden „Jason“ ein heftiges Gewitter beobachtet worden.
Der SE-Passat dehnte sein Gebiet nordwärts aus bis nach 5° N-Br in
294° W-Lg. Um den in diesem Punkte am 22, Oktober betretenen Stillen-
gürtel zu überschreiten, waren für „Jason“ 5'/a Tage erforderlich, und gelang es
erst nach deren Verlauf, den am 27. Oktober, in geringer Entfernung von
6,4° N-Br und 28,4° W-Lg, durchkommenden NE-Passat zu erreichen. Dieser,
zwischen 13° und 29° N-Br am kräftigsten wehende Wind begleitete die Bark
bis sie am 9. November nach 30,2° N-Br in 36° W-Lg gelangt war. Indem
der ganz schwach gewordene Wind sich dort, bei einem höchsten Barometer-
stande von 770,0 mm, nach SE veränderte, endete der Passat. Als der Wind
nach einiger Zeit aus südwestlicher Richtung wieder aufgefrischt war, vollendete
er in langsamer Weise eine Drehung nach rechts und hielt sich, von daher
heftig wehend, für längere Zeit im östlichen Halbkreise, Erst am 21. November
veränderte sich der Wind unweit 38,5° N-Br in 22,5° W-Lg, wieder durch S
nach W, worauf der letzte Theil der Reise dann bei westlichen Winde in
rascher Weise vollendet werden konnte. Am 26. November gelangte „Jason“
zum Bestimmungshafen. Während der 37 Tage, welche die Bark in nördlicher
Breite zugebracht hatte, war von ihr: 10° N-Br in 29,3° W-Lg am 30. Oktober,
20° N-Br in 33,6° W-Lg am 3. November und 30° N-Br in 36° W-Lg am
9. November geschnitten worden.
10. Reise der eisernen Hamburger Bark „Euterpe“, Kapt. H. Peters.
Während einer Reise von Cardiff nach Rangoon Überschritt am
26. Oktober 1882 die Bark „Euterpe“ den Parallel von 50° Nord. An dem-
selben Tage verliels das eiserne Hamburger Vollschiff „Melpomene“, welches
von Hamburg nach Rangoon bestimmt war, den Kanal, und verfolgten dann
beide Schiffe unter an anderer Stelle schon: erwähnten Verhältnissen einen
Ann. d, Hydr, etc, 1984, Heft VI.