Eingänge von meteorologischen Journalen etc, Februar 1884. 343
W-Lg am 14. Juni, und „Niagara“ denselben Parallel in 77° W-Lg am nämlichen
Tage überschritten. .
In nördlicher Breite wurde „Adelaide“ bis nach 8° N-Br in 122,3° W-Lg
vom SE-Passate begleitet. Nachdem derselbe unweit dieses Punktes am 1. Juli
geendet hatte, folgte zunächst ein mehrere Tage lang anhaltender, leichter,
nordöstlicher Zug und später eine am 5. Juli in der Nähe von 11° N-Br und
124,7° W-Lg einsetzende leichte südwestliche Briese. Als „Adelaide“ bei
derselben bis zum 6. Juli nach 13,5° N-Br in 124,7° W-Lg gesegelt war, trat
der leise durchkommende, nach kurzer Zeit auffrischende NE-Passat an deren
Stelle. Das Gebiet dieses letzteren Windes dehnte sich aus bis nach 31° N-Br
in 138° W-Lg. Der dort zum ganz leisem Zuge herabgesunkene Wind wurde
bei einem Barometerstande von 767,0 mm unbeständig, drehte aber später, als
seine Stärke wieder eine gröfsere geworden war, nach dem nordöstlichen
Quadranten zurück, Man beobachtete nun einen höchsten, unweit 36° N-Br in
139,5° W-Lg stattfindenden Barometerstand von 773,3 mm. Die östlichen Winde
hielten an, bis das Schiff sich am 25. Juli in der Nähe von 42° N-Br und
138,5° W-Lg befand. MKErst nach dieser Zeit wehten südliche und westliche
Winde, und unweit 39,8° N-Br in 128,5° W-Lg stellte sich am 30. Juli ein
kräftiger NW-Wind ein, bei dem „Adelaide“ am nächsten Tage den Hafen von
San Francisco erreichte. Es waren dann 115 Tage nach der Abreise vom
Kanal verflossen. Im Nördlichen Stillen Ocean war: 10° N-Br in 124,4° W-Lg
am 3. Juli, 20° N-Br in 129,8°W-Lg am 9. Juli, 30° N-Br in 136,8° W-Lg am
15. Juli und 40° N-Br in 139,1° W-Lg am 24. Juli gekreuzt worden. Die
Meeresiemperatur, welche unweit 10° S-Br 25° C. betrug, war in der Nähe der
Linie gleich 25,5° C. und stieg in nördlicher Breite bis zu einem, unweit 8°N-Br
beobachteten Maximum von 28° C. In der Nähe des Aequators setzte der
Strom mit etwa 1 kn. Fahrt nach Westen, während zwischen 5,5° und
8,5° N-Br eine ‚etwa ebenso starke östliche Versetzung festgestellt wurde.
Kapitän Seedorf bemerkt am Schlusse seiner Reise, dafs am 22, August das
von Liverpool kommende, amerikanische Schiff „Charmer“ nach 190 tägiger
Reise, und das englische Schiff „ Varuna“ nach einer Reise von 173 Tagen ab
London in San Francisco anlangten. Beide Schiffe sollen schnellsegelnde Schiffe
gewesen sein.
9. Reise der Elsflether Bark „Jason“, Kapt. 6. Schumacher,
Die auf einer Reise von Marseille nach Montevideo begriffene Bark
„Jason“, welche am 24. Oktober in See gegangen war, passirte am 5, November
die Strafse von Gibraltar. Mäfsiger beständiger Ostwind führie das Schiff von
dort aus bis zum 10. November nach 28,5° N-Br in 17,5° W-Lg. Dort in Sicht
der Kanarischen Inseln endete, vielleicht als Folge der Nähe eben dieser Inseln,
jener Wind in Stille und Mallung. Nachdem diese 3 Tage lang angehalten
hatte, ‚stellte sich der in Sicht der Insel Ferro einsetzende NE-Passat ein, bei
dem der Fortgang der Roise wieder ein rascherer wurde. Südwestlich, 7in
geringer Entfernung von den Kap Verde-Inseln stehend, beobachtete man aber-
mals für zwei Wachen leichte Mallung, während andererseits auf der zwischen
24° und 14° N-Br liegenden Strecke der kräftigste Wind angetroffen wurde.
Die äquatoriale Passatgrenze lag am 24. November in etwa 8° N-Br und 25,3°
W-Lg. Um den in diesem Punkte betretenen Stillengürtel zu überschreiten,
waren für „Jason“ nicht weniger als 7% Tage erforderlich. Erst nachdem diese
vergangen waren, stellte sich am 2. Dezember, in der Nähe von 3,3° N-Br und
27° W-Lg, der SE-Passat wieder ein, von dem die Bark bis zum 4. Dezember
zu der in 31° W-Lg überschrittenen Linie geführt wurde, Um zu derselben von
Gibraltar ab zu gelangen, waren 29 Tage erforderlich - gewesen. Während
dieser Zeit hatte man: 30° N-Br in 15° W-Lg am 9. November, 20° N-Br in
23,6° W-Lg am 18. November und 10° N-Br iu 26° W-Lg am 23, November
gekreuzt,
Im Südatlantischen Ocean wehte der Passat nur bis nach 12° S-Br in
einigermafsen befriedigender Stärke. Südlich von diesem Parallel war die
Windstärke nur eine geringe, und als dieselbe am 14. Dezember in der Nähe
von 20° S-Br und 35° W-Lg wieder eine gröfßsere wurde, veränderte sich der
Wind nach NE, dadurch anzeigend, dafs die polare Passatgrenze erreicht sei,