Eingänge von meteorologischen Journalen etc., Februar 1884. 331
Nachdem das Schiff in Sydney entlöscht und aufs Neue beladen worden
war, ging es am 31. Mai wieder in See, um nach Savu zu segeln. Der frische
Nordwind, bei dem diese Reise angetreten wurde, veränderte sich am zweiten
Tage der Reise nach W, um sich für einige Tage im westlichen Halbkreise zu
halten. „Levuka“ rückte bei diesem Winde bis zum 5. Juni nach 33,5° S-Br
in 164,5° 0-Lg vor, und der sich in der Nähe dieses Punktes einstellende
kräftige SE-Wind führte die Bark bis zum 8. Juni nach 31,5° S-Br in 173,5° O-Lg.
Nach dieser Zeit wurde wieder für mehrere Tage bei leichten westlichen Winden
esegelt, und aus ganz leichtem Zuge, in welchen jene schliefslich geendet
hatten, entwickelte sich am 13. Juni in geringer Entfernung von 23° S-Br und
178,5° O-Lgy der Passat. Dieser bei einem Barometerstande von 763,5 mm ein-
setzende Wind führte die Bark in einem Tage in Sicht der Fyi-Inseln und am
15. Juni zum Bestimmungsplatze. Es waren dann 15 Tage seit der Abreise von
Sydney verflossen. Während dieser Zeit hatte man: 30° S-Br in 175,6° O-Lg
am 9. Juni, 25° S-Br in 178,2° O-Lg am 12. Juni, 160° O-Lg in 33,5° S-Br
am 2. Juni und 170° O-Lg in 32,6° S-Br am 7. Juni gekreuzt.
Von Levuka aus trat die mit Copra voll beladene Bark am 5, September
die Heimreise nach Hamburg an. Dieselbe traf zu Anfang derselben gar keinen
Passat an, sondern beobachtete anstatt dessen leichte südwestliche und südöst-
liche Winde. Südlich von 23° S-Br stellten sich kräftige SW-Winde ein, bei
denen die Reise einen günstigen Verlauf nahm. Am 18. und 19. September
wehte der SW-Wind in der Nähe von 38,5° S-Br und 155° W-Lg mit solcher
Heftigkeit, dafs das Schiff für mehrere Wachen beigedreht werden mufste.
Das Barometer sank damals auf einen niedrigsten Stand von 752,0 mm. Nach-
dem man bei etwas mäfsiger gewordenem Winde wieder hatte abhalten können,
konnte infolge des nun fast ununterbrochen aus westlicher Richtung wehenden
Windes für längere Zeit ein sehr befriedigender Fortgang erzielt werden. Eine
Störung erfolgte wieder, als ein am 10, Oktober in etwa 56,5° S-Br und
75° W-Lg wehender orkanartiger Weststurm die Bark zum Beidrehen nöthigte.
Wäbrend dieses von Blitz und Hagel begleiteten Sturmes erreichte der Luft-
druck einen niedrigsten Stand von 737,2 mm. Auf den nach dem Sturme noch
an zwei Tagen aus westlicher Richtung wehenden Wind folgte am 13. Oktober,
dem Tage, an welchem auch das Kap Horn erblickt wurde, ein schwacher öst-
licher Wind. Der 13. Oktober war der 49. seit der Abreise verflossene Tag.
Während dieser Zeit hatte man: 20° S-Br in 180° Länge am 7. September,
30° S-Br in 167,5° W-Lg am 14. September, 40° S-Br in 148° W-Lg am
20. September und 50° S-Br in 100° W-Lg am 4. Oktober; wie 180° Länge
in 24,8° S-Br am 11. September, 150° W-Lg in 39,5° S-Br am 20. September,
120° W-Lg in 47,9° S-Br am 28. September und 90° W-Lg in 525° S-Br am
7. Oktober gekreuzt.
Im Südatlantischen Ocean folgte auf die Stille, in welche der dort anfäng-
lich herrschende ganz leichte nordöstliche Wind übergegangen und bei dem
der Luftdruck bis auf 731,4 mm gesunken war, am 14. Oktober ein plötzlich
sinsetzender, heftiger Weststurm, der sich jedoch nach kurzer Zeit mäfsigte.
Später hielt sich der Wind vorherrschend im westlichen Halbkreise, doch war
derselbe in Richtung wie in Stärke wenig beständig und demzufolge auch der
Fortgang des Schiffes nur ein mäfsig rascher, Unweit 41,5° S-Br in 37,5° W-Lg
entwickelte sich am 27. Oktober aus kurzer Stille ein leichter nordöstlicher
Wind, der, indem gleichzeitig das Barometer zu fallen begann, allmählich an
Stärke zunahm. Am 29. Oktober, an welchem Tage das Schiff sich in der
Nähe von 40° S-Br und 37° W-Lg befand, überstand dasselbe dort einen orkan-
artigen Oststurm, bei dem der Luftdruck einen niedrigsten Stand von 756,1 mm
erreichte. Am 30. Oktober mäfigte sich in der zweiten Hälfte des Tages der
Sturm, und drehte der Wind dann allmählich durch S nach SW, um sich für
längere Zeit in diesem Viertel zu halten, und dem Schiffe nun eine recht günstige
Gelegenheit zur Förderung der Reise bietend. Zwei Mitsegler, die eiserne
Hamburger, von Pisagua nach Falmouth bestimmte Bark „Niagara“, welche
sich am 10. Oktober beim Kap Horn befunden, und die auf einer Reise von
Antofagasta nach Hamburg begriffene Rostocker Bark „Carl Both“, welche den
Atlantischen Ocean am 15. Oktober betreten hatte, überstanden diesen Sturm
auch. Da sie beim Beginn desselben theils nördlicher und östlicher standen