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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 12 (1884)

Eingänge von meteorologischen Journalen ete., Februar 1884. 
l. Reise der Hamburger Bark „Levuka“, Kapt. A. F. Hansi. 
Die auf einer Reise von Hamburg nach Sydney begriffene Bark „Levuka“, 
welche am 14. Dezember 1882 die Z!be-Mündung verlassen und sich am 22, De- 
zember bei Lizard befunden hatte, stand am 13. Januar 1883 in 33° N-Br und 
18,2° W-Lg. Auf die bis dahin wehenden südwestlichen Winde folgte an diesem 
Tage ein raumerer Westwind, und indem der Wind die Drehung nach rechts 
später weiter fortsetzte, entstand aus ihm bald, ohne dafs vorher eine Störung 
eintrat, der NE-Passat. Man betrat dessen Gebiet am 15. Januar in der Nähe 
von 29° N-Br und 20,5° W-Lg, bei einem höchsten Barometerstande von 769,3 mm. 
Der gleich kräftig einsetzende Passat begleitete die Bark, bis sie am 25. Januar 
nach 4° N-Br in 25,8° W-Lg gelangt war. Um den unweit dieses Punktes 
betretenen Stillengürtel zu überschreiten, waren zwei Tage erforderlich. Nach 
Verlauf derselben traf man am 28. Januar in 2,5° N-Br und 27,5° W-Ly den 
SE-Passat wieder an, bei welchem die Bark am folgenden Tage in 27,5° W-Lg 
ron der nördlichen zur südlichen Halbkugel überging. Es waren damals 38 Tage 
vergangen, seit man sich bei Lizard befunden hatte; 30° N-Br hatte die Bark 
in 19,8° W-Lg am 14. Januar, 20° N-Br in 24,8° W-Lg am 18. Januar und 
10° N-Br in 26,4° W-Lg am 22. Januar gekreuzt. Am 29. Januar und fast 
genau zur selben Stunde, in welcher „Levuka“ es that, überschritt den Aequator 
in 26,7° W-Lg das eiserne Hamburger Vollschiff „Argo“. Dasselbe war von 
Hamburg nach Valparaiso bestimmt und hatte sich am 15. Januar Mittags in 
31,7° N-Br und 19,7° W-Lg befunden, während gleichzeitig „Levuka“ in 28,9° N-Br 
und 20,6° W-Lg gestanden hatte. 
Im Südatlantischen Ocean wurde die Bark bis nach 24,7° S-Br in 
30,2° W-Lg vom SE-Passate begleitet. Als derselbe in geringer Entfernung 
von diesem Punkte am 8. Februar bei einem Barometerstande von 767,0mm 
endete, geschah dasselbe nicht in gewöhnlicher Weise, indem sich der Wind 
nach NE veränderte, sondern der schon seit längerer Zeit schwächer werdende 
Wind ging dort in leise Mallung über. Als diese mehrere Tage angehalten 
hatte, erreichte der Luftdruck einen unweit 28,5° S-Br abgelesenen höchsten 
Stand von 769,3mm. Als der östliche Wind am 14. Februar wieder frischer 
wurde, veränderte er sich auch bald nach links und vollendete in diesem Sinne 
nun zwei Rundläufe um den Kompafs. Unweit 40° S-Br stellten sich am 
23. Februar durchstehende Westwinde ein, welche die Bark bis zum 28. Februar 
zu dem in 42° S-Br überschrittenen Meridian von Greenwich führten. Der 
28. Februar war der 30. bis dahin in südlicher Breite zugebrachte Tag. Wäh- 
rend dieser Zeit hatte man: 10° S-Br in 31,3° W-Lg am 1. Februar, 20° S-Br 
in 30,5° W-Lg am 6. Februar und 30° S-Br in 27,5° W-Ly am 14. Februar 
gekreuzt. Am 24, Februar hatte „Levuka“ sich in Sicht von der Gough-Inscl 
befunden. Der Mitsegler „Argo“, bei welchem der später für mehrere Tage 
kräftig aus dem südöstlichen Viertel wehende Wind am 7. Februar, in olwa 
21° S-Br und 27° W-Lg, nordöstliche Richtung angenommen hatte, war nach 
20° S-Br in 36,4° W-Lg am 6. Februar gelangt. 
Um dort die Länge abzulaufen, suchte „Levuka“ zunächst den Parallel 
von 43° Süd zu erreichen. Als an die Stelle der vorher wehenden Westwinde 
sich aber südöstliche Winde einstellten, wurde die Bark nach 41° S-Br hin 
zurückgedrängt. Als der Wind eine raumere Richtung angenommen hatte, 
kehrte „Levuka“ nach 43°. S-Br zurück und vollendete dann den ganzen noch 
übrigen Theil der Reise bei vorherrschend aus westlicher Richtung wehenden 
Winden, ohne dafs weiter Nenuenswerthos vorkam. Am 7. April gelangte die 
Bark in Sicht von Tasmanien, und am 12. April ankerte sie im Hafen von 
Sydney. Um denselben von Lizard ab zu erreichen, waren 111 Tage erforder- 
lich gewesen. Während der 43 in östlicher Länge verbrachten Tage hatte die 
Bark: 20° O-Lg in 43,3° S-Br am 5. März, 50° O-Lg in 42,5° S-Br am 13. März, 
80° O-Lg in 41,2° S-Br am 21. März und den Meridian des Kap Leeuwin in 
44,3° S-Br am 30. März überschritten. Auffallend oft hatte man an Bord von 
„Levuka“ die Erscheinung des Südpolarlichtes wahrgenommen. Man beobachtete 
dasselbe, als die Bark sich am 27. März unweit von 44° S-Br und 103,5° O-Lg, 
am 29. März in etwa 44° S-Br und 112° O-Lg, am 2. April in etwa 44,5° S-Br 
and 125° O-Lg, am 3. April in etwa 43,3° S-Br und 133° O-Ly und am 4. April 
in etwa 44° S-Br und 136.5° O-Lg befand.
	        
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