Skip to main content

Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 12 (1884)

318 
Magnetische Einflüsse auf den Gang der Chronometer, 
Chronometer aller Wahrscheinlichkeit nach aufstellen wird. Im allgemeinen 
kann man annehmen, dafs durch die Wirkung des Schiffsmnagnetismus diejenige 
des Erdmagnetismus an dem Aufbewahrungsplätzen der Chronometer niemals 
weder völlig aufgehoben noch verdoppelt werden kann. Es scheint demnach 
für die Praxis völlig auszureichen, zu untersuchen, ob die Gänge eines Chrono- 
meters bei völliger Aufhebung und Verdoppelung der erdmagnetischen Kraft 
mit Hülfe eines Magneten merklich verschieden ausfüllen; wenn dies richt der 
Fall ist, wird man, bei verständiger Auswahl des Aufstellungsplatzes für die 
Chronometer, mit grofser Sicherheit annehmen können, dafs der Schiffsmagnetismus 
den Gang ebenfalls nicht merklich beeinflussen wird. 
Der Verfasser schlägt am Schlusse seiner Abhandlungen eine Metliode 
zur Untersuchung der Chronometer vor, welche zwar theoretisch berechtigt, 
aber für die praktische Ausführung doch wohl zu weitgehend ist. Eine Unter- 
suchung nach diesem Plane würde einen Zeitraum von 116 Tagen umfassen, es 
würde dabei die Wirkung weichen Eisens und eines Magneten, des letzteren in 
einer Entfernung, welche einer Deviation von 45° entspricht, einzeln untersucht 
werden. Solche zeitraubende Untersuchungen, während welcher der Zustand 
des Chronometers fortwährend verändert wird, bringen, wie dies bei den un- 
vermeidlichen Untersuchungen der Kompensationsfehler schon vielfach hervor- 
tritt, andere Nachtheile mit sich; — Unregelmäfsigkeiten im Gange, welche 
während derselben hervortreten, können durch die Veränderung der äufseren 
Bedingungen hervorgebracht sein, aber auch ganz andere Ursachen haben, die 
sich der Untersuchung entziehen. Es wird immer wünschenswerth sein, solche 
Chronometer, welche für längere Reisen an Bord gegeben werden sollen, wäh- 
rend möglichst langer Zeit unter Vermeidung aller bekannten Ursachen von 
Gangstörungen zu untersuchen, um ein Urtheil über die Güte des Chronometers 
zu erhalten. Anstatt Gangformeln für den Einflufs des Schiffsmagnetismus her- 
zuleiten, die ihrer Natur nach immer nur als gröfsere oder geringere An- 
näherungen an die Wahrheit betrachtet werden können, oder Kompensations- 
vorrichtungen anzubringen, wie solche von mehreren Seiten in sinnreicher Weise 
vorgeschlagen sind, dürfte es für die Praxis vortheilhafter sein, solche Chrono- 
meter, welche in merkbarer Weise gegen magnetische Einflüsse empfindlich 
sind, überhaupt nicht an Bord zu geben. Es reichen aber offenbar sehr ein- 
fache Untersuchungen aus, um eine solche Empfindlichkeit nachzuweisen. 
Die magnetischen Elemente verschiedener Orte in Süd-Amerika und 
Westindien. 
(Auszug aus den „Annales hydrographiques“, 1. Semestre 1884.) 
Während der Expeditionen, welche im Auftrag der Academie des sciences 
zur Beobachtung des Venusdurchganges und im Auftrag des Bureau des longi- 
tudes zur Längenverbindung von Buenos Aires, Santiago de Chile, Valparaiso, 
Lima und Panamd unternommen wurden, sind gleichzeitig magnetische Beob- 
achtungen von den Offizieren der französischen Marine MM. de Bernadieres, 
Barnaud und Favereau gemacht worden, deren Resultate in der folgenden 
Tabelle zusammengestellt sind.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.