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Magnetische Einflüsse auf den Gang der Chronometer,
Chronometer aller Wahrscheinlichkeit nach aufstellen wird. Im allgemeinen
kann man annehmen, dafs durch die Wirkung des Schiffsmnagnetismus diejenige
des Erdmagnetismus an dem Aufbewahrungsplätzen der Chronometer niemals
weder völlig aufgehoben noch verdoppelt werden kann. Es scheint demnach
für die Praxis völlig auszureichen, zu untersuchen, ob die Gänge eines Chrono-
meters bei völliger Aufhebung und Verdoppelung der erdmagnetischen Kraft
mit Hülfe eines Magneten merklich verschieden ausfüllen; wenn dies richt der
Fall ist, wird man, bei verständiger Auswahl des Aufstellungsplatzes für die
Chronometer, mit grofser Sicherheit annehmen können, dafs der Schiffsmagnetismus
den Gang ebenfalls nicht merklich beeinflussen wird.
Der Verfasser schlägt am Schlusse seiner Abhandlungen eine Metliode
zur Untersuchung der Chronometer vor, welche zwar theoretisch berechtigt,
aber für die praktische Ausführung doch wohl zu weitgehend ist. Eine Unter-
suchung nach diesem Plane würde einen Zeitraum von 116 Tagen umfassen, es
würde dabei die Wirkung weichen Eisens und eines Magneten, des letzteren in
einer Entfernung, welche einer Deviation von 45° entspricht, einzeln untersucht
werden. Solche zeitraubende Untersuchungen, während welcher der Zustand
des Chronometers fortwährend verändert wird, bringen, wie dies bei den un-
vermeidlichen Untersuchungen der Kompensationsfehler schon vielfach hervor-
tritt, andere Nachtheile mit sich; — Unregelmäfsigkeiten im Gange, welche
während derselben hervortreten, können durch die Veränderung der äufseren
Bedingungen hervorgebracht sein, aber auch ganz andere Ursachen haben, die
sich der Untersuchung entziehen. Es wird immer wünschenswerth sein, solche
Chronometer, welche für längere Reisen an Bord gegeben werden sollen, wäh-
rend möglichst langer Zeit unter Vermeidung aller bekannten Ursachen von
Gangstörungen zu untersuchen, um ein Urtheil über die Güte des Chronometers
zu erhalten. Anstatt Gangformeln für den Einflufs des Schiffsmagnetismus her-
zuleiten, die ihrer Natur nach immer nur als gröfsere oder geringere An-
näherungen an die Wahrheit betrachtet werden können, oder Kompensations-
vorrichtungen anzubringen, wie solche von mehreren Seiten in sinnreicher Weise
vorgeschlagen sind, dürfte es für die Praxis vortheilhafter sein, solche Chrono-
meter, welche in merkbarer Weise gegen magnetische Einflüsse empfindlich
sind, überhaupt nicht an Bord zu geben. Es reichen aber offenbar sehr ein-
fache Untersuchungen aus, um eine solche Empfindlichkeit nachzuweisen.
Die magnetischen Elemente verschiedener Orte in Süd-Amerika und
Westindien.
(Auszug aus den „Annales hydrographiques“, 1. Semestre 1884.)
Während der Expeditionen, welche im Auftrag der Academie des sciences
zur Beobachtung des Venusdurchganges und im Auftrag des Bureau des longi-
tudes zur Längenverbindung von Buenos Aires, Santiago de Chile, Valparaiso,
Lima und Panamd unternommen wurden, sind gleichzeitig magnetische Beob-
achtungen von den Offizieren der französischen Marine MM. de Bernadieres,
Barnaud und Favereau gemacht worden, deren Resultate in der folgenden
Tabelle zusammengestellt sind.