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Kleine hydrographische Notizen.
norddeutschen Höhenrauch vergleichbaren Weise verdunkelt war, und zwar der-
artig, dafs man auf einige Meilen Abstand die vom Ankerplatz zu Porto Grande
nur ca 7 Sm entfernten, östlichen Küstenfeuer der Insel San Antonio überhaupt
nicht sehen konnte. Die Luft war dabei trocken, und es behauptete der daselbst
schon lange ansässige Deutsche und Englische Konsul, diese Verdunkelung der
Luft werde durch von den in den afrikanischen Wüsten wehenden Oststürmen
aufgewirbelte und vertriebene feine Sandtheilchen verursacht, was, obgleich
keine sandstaubähnlichen Niederschläge zu bemerken waren, immerhin möglich
sein kann. Beim Verlassen von Porto Grande am 15. Januar d. J. und auch
noch bis zum 17, Januar wurde dieselbe Verdunkelung der Luft konstatirt.
Erst am letzteren Tage kam der bis dahin vergeblich erwartete NE-Passat
durch, aber sonderbarerweise ohne den Wolkenzug des Gegenwindes,
2, Höhe der Insel Pelago an der Ostküste von Griechenland.
(„Hydrographische Nachricht“ No. 3/8, Pola 1884.) Nach einem Bericht des
Kommandanten des österreichisch-ungarischen Panzerschiffes „Lissa“, Linien-
schiffs-Kapitän Camillo Ritter von Henriquez, wurde auf der Fahrt nach
Salonicht bei der Ansteuerung des Pelago Channel die Beobachtung gemacht,
dafs, während man nach der Zeichnung der Br. Adm.-Karte No, 2072 sowohl,
als auch nach der Beschreibung der zu den Sporaden gehörenden Insel Pelago
im „Mediterranean Pilot“ zur Annahme gedrängt wird,') die Bodenerhebungen
derselben seien bedeutend oder doch merklich höher, als die der benachbarten
Inseln Joura und Piperi, dies der Wirklichkeit nicht zu entsprechen scheint
in Stztere beide auf, der Höhe der Insel Skyropoulo auffallend besser gesehen
wurden.
3. Beschaffenheit der Insel Beaufort östlich der Insel Quel-
part. Strafse von Korea. („Notice to Mariners“ No. 125/344, Washington
1884.) Nach einem Bericht des Navigations-Offiziers des V. St. 8, „Monocacy“
bat die an dem Ostende der Insel Quelpart liegende Insel Beaufort?) an ihrem
Südende eine bedeutende Höhe, welche jedoch nach dem Nordende der Insel
zu in eine lange niedrige Spitze ausläuft, zo dafs es für Schiffe, welche bei
Nacht nördlich und östlich der Insel Quelpart passiren, gefährlich ist, sich der
Insel sehr zu nähern. Besonders bei rabigem Wetter müssen dieselben gut
weit von dem hohen Theil der Insel Beawufort abbleiben, weil, wenn keine
Brandung bei dem Nordende der Insel steht, nichts von dem flachen Ausläufer
zu sehen ist.
4. Beschreibung der Daiho mura-Bucht an der Südküste der
Insel Fukai (Pakuyo)- Goto-Inseln. („Notice to Mariners“ No. 125/345,
Washington 1884). Derselbe Offizier hat ferner berichtet, dafs die 3 Sm ost-
wärts von Kap Goto liegende Daiko mura-Bucht®) bei nördlichen Winden mit
Vortheil als Schutzhafen benutzt werden kann.
Beim Einsegeln muls man zwischen der kleinen Insel Biro und dem 6m
hohen Felsen, welcher auf dem östlich davon liegenden Riffe sich befindet,
hindurch steuern; sobald man den Ort Dazho erblickt, mufs man rw. W'4AN auf
die Mitte der Bucht zu halten, bis man 22m Wassertiefe erhält, und dann
ankern. Wegen des die Bucht umgebenden hohen Landes erscheint die Bucht
beim Einsegeln kleiner, als sie ist, denn die gröfsten Schiffe finden daselbst
genügenden Raum. Das V. St. S. „Ashuelot“ hat im Dezember 1882 in dieser
Bucht drei Tage lang während eines NNW-Sturmes gelegen, In der Zeit von
November bis April würde diese Bucht von den von Nagasaki kommenden
Dampfern mit Vortheil zu benutzen sein,
1) Vgl. „Mediterranean Pilot“, Vol IV, 1882, pag. 271.
?) Vgl. „China Sea Directory“, Vol. IV, 1873, pag. 53.
3 a. 8. O. Dpag. 267.
Gedruckt und in Kommission bei E. S, Mittler & Sohn.
Königliche Hofbuchhandlung,
Kochatrafzse 69/70.