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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 12 (1884)

Eingänge von meteorologischen Journalen ete., Januar 1884, 
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durch N nach NE, um sich, heftig wehend, für längere Zeit im nordöstlichen 
Viertel zu halten. Der Fortgang der Reise erlitt nun wieder eine bedeutende 
Verzögerung. Erst am 10. Dezember‘ nahm der Wind unweit 42° N-Br in 
32,5° W-Lg wieder eine günstige Richtung an. Auch diese wurde später noch einmal 
wieder durch mehrere Tage dauernden, heftigen NE-Wind unterbrochen. Die 
durch diese Umstände natürlich bedeutend verlängerte Reise endete schließlich, 
indem am 24. Dezember die Mündung des Kanals erreicht wurde. Es waren 
dann 89 Tage seit dem Beginn der Reise verflossen. Während derselben hatte 
man: 10° N-Br in 29° W-Lg am 10, November, 20° N-Br in 34,5° W Lg am 
15. November, 30° N-Br in 35,8° W-Lg am 21. November und 40°. N-Br in 
32,5° W-Lg am 8. Dezember gokreuzt. 
19, Reise der Barther Brigg „Albert Reimann“, Kapt. €. v. d. Heyden. 
Am 16. Juli 1883 überschritt die von Cardıf" nach dem. Congo-Flusse 
bestimmte Brigg „Albert Reimann“ den Parallel von 50° Nord. Dieselbe segelte 
von. dort bei westlichem, meistens aus raumer Richtung kommendem Winde 
südwärts, und war, ohne dafs sich irgend eine Störung geltend gemacht hatte, 
nach 42,7° N-Br in 11,6° W-Lg vorgerückt, als dort eine Drehung des mäfsigen 
Windes. durch N nach NNE erfolgte. Das Einsetzen dieses östlichen Windes 
bezeichnete anscheinend schon den Anfang des Passats, denn der Wind hielt 
sich von nun an stetig im nordöstlichen Quadranten und von irgend einer 
Unterbrechung war weiter nichts bemerkbar, Eine solche trat nicht eher ein, 
als bis das sich östlich von der Kap Verde-Inselgruppe haltende Schiff sich 
am 5. August in 14,1° N-Br und 21,8° W-Lg befand. In geringer Entfernung 
von diesem Punkte sank der nordöstliche Wind zum ganz leisen Zuge herab, 
und auf diesen folgte nach etwa 36 Stunden der unweit 13,6° N-Br in 22° W-Lg 
durchkommende westliche Monsun. Bei diesem, zunächst noch aus ganz raumer 
Richtung wehenden, sich erst nach ‚einigen Tagen nach SW verändernden 
Winde segelte das jetzt von starker östlicher Strömung versetzte Schiff mit 
Steuerbordshalsen bis zum 17. August zu dem in 4° N-Br überschrittenen 
Meridian des Kap Palmas. Am 24. August ging „Albert Reimann“ in 1,0° W-Lg 
von nördlicher in südliche Breite über. Es waren damals 39 Tage nach der 
Abreise von 50° N-Br verflossen. Während dieser Zeit hatte man: 40° N-Br in 
13,5° W-Lg am 23. Juli, 30° N-Br in 17,8° W-Lg am 28. Juli, 20° N-Br_ in 
21,6° W-Lg am 2, August und 10° N-Br in 21,1° W-Lg am 10. August gekreuzt. 
Südlich von der Linie steuerte die Brigg mit Steuerbordshalsen beim Winde 
weiter. Der häufig sehr flaue Wind hielt sich nun fast stets zwischen SSW 
and S und führte die Brigg in langsamer Fahrt bis zum 13. September zu der 
unweit 6,7° S-Br erblickten Küste Afrikas. Nachdem die Brigg hier bei leichtem 
Südwinde und indem sie sich in einer Entfernung von etwa 4 Sm vom Lande 
hielt, für einige Zeit wieder nordwärts gesegelt war, konnte am 14. September 
in Turtle Cove geankert werden. Zur Vollendung der Reise zwischen 50° N-Br 
und Congo-Mündung waren 60 Tage erforderlich gewesen. 5° S-Br war in 
8° O-Lg am 8. September gekreuzt worden. 
Nachdem „Albert Reimann“ Banana und Port de Lenha besucht hatte, 
dort entlöscht und wieder beladen worden war, trat derselbe am 29. Oktober, 
indem er am Nachmittage dieses Tages gegen frische SW-Briese nach See 
kreuzte, von der Congo-Mündung aus die Heimreise nach dem Kanal an.- Bei 
dem auf offener See angetroffenen SW-Winde, der etwas mehr Stärke besals, 
als der auf der Hinreise beobachtete, und welcher später allmählich in den 
SE-Passat überging, wurde ein nordwestlicher Kurs gesteuert, Auf. demselben 
gelangte man am 1. November nach 5° S-Br in 9,4° O-Lg und am 17. November 
zur Linie in 21,5° W-Lg. In nördlicher Breite ging der dort in mäßiger Stärke 
wehende SE- Passat in den NE- Passat über, ohne dafs erwähnenswerthe Mallung 
diesen Vorgang begleitete. Der Uebergang geschah so allmählich, dafs eine 
erkennbare Grenze beider Windgebiete sich nicht deutlich erkennbar machte. 
Ebenso läfst sich die polare Grenze des ganz ungewöhnlich schwach angetroffenen 
NE-Passats nicht bestimmen, Der zwischen 16° und 19° N-Br an mehreren 
Tagen nur als ganz leiser, unbeständiger Zug wehende Ostwind trat später 
wieder etwas kräftiger auf und begleitete die Brigg, bis sie am 19. Dezember 
nach 39° N-Br in 34,5° W-Lg gelangt war. Auf die in der.Nähe dieses Punktes
	        
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