294 Eingänge von meteorologischen Journalen etc., Sanuar 1884.
Passat wurde „C. R. Bishop“ bis zum 27. Oktober zu der in 28,2° W-Lg über-
schrittenen Linic geführt. Auf der zwischen Kap Horn und Aequator liegenden,
von Schiffe in 27 Tagen vollendeten Strecke war: 50° S-Br in 47,8° W.Lg
am 6. Oktober, 40° S-Br in 37,3° W-Lg am 12. Oktober, 30° S-Br in 31,5° W-Lg
am 16. Oktober, 20° S-Br in 28,6° W.Lg am 20, Oktober und 10° S-Br in
30,2° W-Lg am 23, Oktober gekreuzt worden.
Für die Ueberschreituug des in nördlicher Breite zwischen 4,8° N-Br in
27,3° W-Lg und 6,7° N-Br in 27,1° W-Lg angetroffenen Stillengürtels gebrauchte
„C. R. Bishop“ nahezu 3 Tage. Am 1. Oktober stellte sich in geringer Entfernung
vom letzteren Punkte der NE-Passat wieder ein. Derselbe trat später überall
nur in geringer Stärke auf und dehnte sich nordwärts aus bis nach 25,2° N-Br
in 35° W-Lg. Auf die in der Nähe dieses Punktes am 11. November ein-
tretende Stille folgte nach drei Tagen noch wieder ein längere Zeit anhaltender
kräftiger NE-Wind, Bei demselben erreichte der Luftdruck, welcher in der
Nähe der äquatorialen Passatgrenze 767,5mm betragen hatte, einen unweit
36,5° N-Br in 37,5° W-Lg abgelosenen höchsten Stand von 777,3mm. Indem
der schwach gewordene Wind sich unweit von 40,5° N-Br und 35,5° W-Lg am
21. November von SE durch S nach SW veränderte, stellte sich westlicher
Wind ein, bei dem der letzte "heil der Reise in rascher Weise vollendet werden
konnte. Am 1. Dezember gelangte „C. R. Bishop“ zur Mündung des Kunals.
Es waren dann 133 Tage nach dem Antritt der Reise vergangen. Im Nord-
atlantischen Ocean hatte das Schiff 35 Tage zugebracht und dort: 10° N-Br in
28,3° W-Lg am 3. Oktober, 20° N-Br in 33,2° W-Lg am 9. Oktober, 30° N-Br
in 37,5° W-Lg am 16. November und 40° N-Br in 36° W-Lg am 21. November
gekreuzt.
13. Reise der Bremer Bark „Maria Rickmers“, Kapt. 0. Hincke.
Die auf einer Reise von Curdiff nach Singapore begriffene Bark „Maria
Rickmers“ überschritt am 19, Januar 1882 den Parallel von 50° Nord. Leichter
östlicher Wind, bei dem dasselbe geschah, wurde auch während der nächsten
Zeit angetroffen, und führte derselbe die Bark bis zum 25. Januar nach 43,5°
N-Br in 16,8° W-Lg. Unweit dieses Punktes stellten sich südliche und west-
liche Winde ein, die an manchen Tagen stürmisch wehten und den Fortgang
der Reise bedeutend verzögerten. Nachdem man bis zum 31. Januar nach
39° N-Br in 18,2° W-Lg vorgerückt war, veränderte sich in geringer Entfernung
von diesem Punkte der Wind von NNW durch N nach NNE, um sich für
längere Zeit im letzteren Viertel zu halten. Später herrschten noch wieder an
mehreren Tagen südwestliche Winde, und gelang es nicht eher als am 9. Februar,
die unweit 28,8° N-Br in 19,8° W-Lg gelegene polare Passatgrenze zu erreichen.
Im Passatgebiete selbst konnte die zwischen 28° und 14,5° N-Br liegende
Strecke, von kräftigem Winde begünstigt, in rascher Fahrt zurückgelegt werden,
während südlich von dieser Breite der Verlauf der Reise ein langsamerer wurde.
Als „Maria Rickmers“ sich am 20. Februar in der Nähe von 4,8° N-Br und
22° W-Lg befand, endete der Passat. Um den Stillengürtel zu überschreiten,
waren fünf Tage erforderlich. Nach Verlauf derselben traf man in 2,4° N-Br
und 21,4° W-Lg den SE-Passat wieder an, bei welchem die Bark sehon am
nächsten Tage den Aequator in 24° W-Lg überschreiten konnte. Es waren
damals 38 Tage nach der Abfahrt von 50° N-Br vergangen, Während dieser
Zeit hatte man: 40° N-Br in 18,3° W-Lg am 31. Januar, 30° N-Br in 19,5° W-Lg
am 8. Februar, 20° N-Br in 24,4° W-Lg am 12. Februar und 10° N-Br in
23,7° W-Lg am 17, Februar gekreuzt. Am 27. Februar, jedoch nur etwa acht
Stunden später als „Maria Rickmers“ cs gethan hatte, verliefs in 27° W-Lg die
demselben Rheder gehörige und auf derselben Reise begriffene Bark „Etha
Rickmers“ die nördliche Halbkugel. Dieselbe hatte 50° N-Br am 24, Januar
verlassen und sich am Mittage des 22, Februar in 3,9° N-Br und 25,3° W-Lg
befunden, während gleichzeitig „Maria Rickmers“ in 3.9° N-Br und 21,9° W-Lg
gestanden hatte.
Im Südatlantischen Ocean wurde „Maria Rickmers“ bis nach 30,5° S-Br
in 23,5° W-Lg vom SE-Passat begleitet, während der Mitsegler „Etha Rickmers“
die in 28,5° S-Br und 30° W-Lg liegende polare Passatgrenze schon am 10. März
überschritten hatte. Am Mittage des 13. März befand sich „Maria Rickmers* in