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XKingänge von metecorolugischen Journalen ete., Januar 1584.
kreuzen. Man konnte, da der an und für sich höchst unregelmäfsige Strom
doch selten nördliche Richtung hatte, dabei in ziemlich befriedigender Weise
nach Süden hin vorrücken. Als „Swuaheli“ am 8. Oktober nach 19,2° S-Br in
40,5° O-Lg gelangt war, trat Windstille ein, und auf diese folgte am nächsten
Tage ein leiser, allmählich bis zur frischen Briese zunehmender NE-Wind. Bei
demselben wurde am 12. Oktober die Breite der Südspitze von Madagaskar
überschritten. Im Indischen Ocean wurden die Verhältnisse wieder ungünstiger.
Der Wind veränderte sich am zweiten dort verbrachten Tage nach SSW und
wurde dann heftig. Später herrschten umlaufende Winde vor, bei denen sich,
da sie zwar nicht stürmisch, wohl aber der Richtung nach meistens ungünstig
waren, kein rascher Fortschritt erzielen lief. Erst bei dem sich am 23. Oktober
aus unweit 35° S-Br in 28° O-Lg herrschender Stille entwickelnden SSE-Winde
konnte die Bark rascher nach Westen hin vorrücken. Bei diesem kräftigen
Winde wurde am 25, Oktober die Länge der Kapstadt überschritten, und nach-
dem im Atlantischen Ocean unoch wieder westliche Winde angetroffen worden
waren, führte ein mäfsiger Westwind die Bark am 30. Oktober zurück zu dem
in 10° O-Lg überschrittenen Parallel von 30° Süd. Es waren dann 13 Tage
vergangen, seit man dieselbe Breite im Indischen Ocean verlassen hatte. In
östlicher Länge war vorher: 5° S-Br in 46,4° O-Lg am 28. September, 10° S-Br
in 42,8° O-Lgy am 30. September, 15° S-Br in 41,4° O-Lg am 4. Oktober,
20° S-Br in 40° O-Lg am 9. Oktober, %5° S-Br in 37,8° O-Lg am 12. Oktober
und 30° S-Br in 33,4° O-Lg am 17. Oktober, wie 40° O-Lg in 20,8° S-Br am
10. Oktober und 30° O-Lg in 33,8° S-Br am 20. Oktober geschnitten worden.
Nördlich von 30° S-Br im Atlantischen Occan erlitt die Reise durch
Lichte, längere Zeit herrschende Westwinde eine bedeutende Verzögerung. Aus
Stille und ganz leisem südlichem Zuge entwickelte sich am 5. November in der
Nähe von 23,5° S-Br und 4,3° O-Lg der SE-Passat, bei dem man wieder in
rascherer Weise vorrücken konnte. Der Weg zur Linie wurde dann ohne
fernere Störung zurückgelegt, und am 18. November ging „Suaheli“ in 21,3° W-Lg
von der südlichen zur nördlichen Halbkugel über. Die Bark hatte die zwischen
30° S-Br und Aequator liegende Strecke in 19 Tagen vollendet und auf der-
selben: 20° S-Br in 0,2° W-Lg am 8. November und 10° S-Br in 12,1° W-Lg
am 13. November gekreuzt.
In nördlicher Breite traf „Suaheli“ einen eigentlichen Stillengürtel gar
nicht au, Nur das von 3° N-Br an herrschende regnerische Wetter und die
häufigen Gewitter deuteten den Uebergang von einem Passatsystem zum anderen
au. Dagegen veräuderte sich der stets in Stärke 2—3 wchende Wind ziemlich
regelmäfsig von SE nach NE. Von 6,5° N-Br in 245° W-Ly herrschte an-
scheinend der bestäudige NE-Passat, und nahm bei diesem die Reise dann zu-
nächst einen ferneren befriedigenden Verlauf, Nördlich von 17° N-Br wurde
der bis dahin frische und beständige Wind schwach, und als die Bark am
29. November nach 19,5° N-Br in 3831,2° W-Lg gelangt war, gerieth sie in
Stille. Durch diese Stille war die polare Passatgrenze bezeichnet, Nördlich
von derselben stellte sich bald ein leichter NW-Wind ein, von dem die Bark
bis zum 6. Dezember zum Parallel von 30° Nord geführt wurde. Nachdem
derselbe überschritten worden war, nahm der Wind wieder östliche Richtung
an, um sich jedoch dann langsam nach rechts zu verändern. Als „Suaheli“ sich
am 18. Dezember in 44° N-Br und 16,4° W-Lg befand, wurde mit der Führung
des metcorologischen Journals eingehalten. Es waren damals 87 Tage nach
dem Antritt der Reise vergangen. In nördlicher Breite hatte die Bark: 10° N-Br
in 25,7° W-Lg am 23. November, 20° N-Br in 31,1° W-Lg am 29. November,
30° N-Br in 29,6° W-Lg am 6. Dezember und 40° N-Br in 29.1° W-Lg am
12. Dezember gekreuzt.
12. Reise der Bremer Bark „C. R. Bishop“, Kapt. H. Wolters.
Am 18, November 1882, fünf Tage später als die Weser-Mündung vor-
lassen worden war, befand sich die nach Honolulu bestimmte Bark „CU, R. Bishop“
in der Nähe von Zizard, Bei westliehem, in den nächsten Tagen noch eine
raumere Richtung annehmendem Winde konute cin befriedigend rascher Fort-
gang nach Süden erzielt werden. Nachdem südlich von 38° N-Br für mehrere
Tage ganz leichter westlicher Zug beobachtet worden war, entwickelte sich