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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 12 (1884)

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Eingänge von meteorologischen Journalen ete., Januar 1884, 
yanze Vorgang wurde hervorgerufen, wovon man an Bord des „Alsen“ freilich 
keine Ahnung hatte, durch das damals in geringer Entfernung nach Osten hin 
stattündende Auftreten eines Orkans. Es war dieses derselbe, so vielen Schiffen 
Tod und Verderben bringende Orkan, dessen Bahn sich ganz über den Ocean 
hinüber deutlich verfolgen läfst und der am 2. September die englische Küste 
erreichte. „Alsen“ war von den für die Seewarte beobachtenden Schiffen das- 
jenige, welches davon am ersten betroffen wurde. Zwar waren die hier be- 
obachteten Winde verhältpifsmäfsig nur schwach, und auch alle audern Umstände 
derartig, dafs man an Bord kein Verständnifs davon gewinnen konnte, womit 
man es zu thun habe. Schlimmer wurde davon schon damals das, am 
27. August in 29,5° N-Br und 69,5° W-Lg befindliche französische Kriegsschiff 
„Rigault de Genouilly“ betroffen, Der sich hier von ENE durch S nach SW 
v‚erändernde Wind erreichte die volle Stärke eines Orkans, und das angeblich 
bis auf etwa 718mm sinkende Barometer fiel in 14 Stunden um nicht weniger 
als 40mm. Nachdem sich der Sturm bei „Alsen“ gemäfsigt hatte, folgten für 
längere Zeit nachher schwache, meist aus nördlicher oder östlicher Richtung 
kommende Winde, durch deren Auftreten die Zurücklegung des letzten Theiles 
der Reise bedeutend erschwert wurde. Erst am 8. September konnte im Hafen 
von New- York geankert werden. Es waren dann 45 Tage nach der Abreise 
von der Garonne vergangen. Während dieser Zeit hatte man: 40° N-Br in 
14,6° W-Lg am 4. August, 30° N-Br in 25° W-Lg am 9. August und zum 
„weiten Male 30° N-Br in 67,5° W-Lg am 27. August, wie 30° W-Lg in 27,7° 
N-Br am 11. August, 50° W-Lg in 24,5° N-Br am 20. August, 60° W-Lg in 
25,5° N-Br am 24. August, wie (0° W-Lg in 31,8° N-Br am 28. August gekreuzt, 
Das Bremer Vollschif‘ „Amelia“, welches, auf einer Reise nach Philadelphia 
vegriffen, den Kanal am 31. Juli verlassen und später die direkte Route ein- 
gehalten hatte, erreichte den Bestimmungsplatz am 9. September. Den Orkan 
überstand dieses Schiff, als es sich am 30. August in der Nähe von 43,5° N-Br 
and 55,5° W-Lg befand. Noch ein anderes Bremer Schiff, die „Maryland“, 
welches, nach Baltimore bestimmt, sich am 26. Juli bei Fair Island befunden 
hatte, gelangte zur Chesapeake-Bai am 1. September. Von diesem Schiffe wurde 
der Orkan am 29. August beobachtet, als dessen Schiffsort 39° N-Br in 67,2° 
W-Lg war. 
Von New-York aus trat „Alsen“ am 3. Oktober die Heimreise nach 
Danzig an. Dieselbe zeichnete sich durch das ganz ungewöhnlich häufig er- 
folgende Auftreten östlicher Winde aus. Der Verlauf der Reise wurde als 
Folge derselben nur ein sehr langsamer. Ein heftiger Sturm wurde während 
der Fahrt über den Ocean beobachtet. Derselbe wehte am 27. Oktober in der 
Nähe von 46° N-Br und 31° W-Lg. Er begann.aus S, endete aus NNW und 
war von Gewitter, wie einem niedrigsten Luftdruck von 744,1mm begleitet. 
Nach diesem Sturme hielt sich der Wind dauernd in westlicher Richtung, die 
Bark bis zum 4. November zur Mündung des Kanals führend. Es waren damals 
32 Tago nach dem Antritt der Reise vergangen. 70° W-Lg war in 39° N-Br 
am 4, Oktober, 60° W-Lg in 39,5° N-Br am 11. Oktober, 50° W-Lg in 40,4° 
N-Br am 16. Oktober und 30° W-Lg in 45,5° N-Br am 28, Oktober geschnitten 
worden. 
9. Reise der Hamburger Bark „Suaheli“, Kapt. 6. F. €. Fröhling. 
Am 3, Juni 1883 verliefs die von Hamburg nach Zanzibar bestimmte Bark 
„Suaheli“ den Kanal. Nahezu gleichzeitig war dasselbe von der auf einer 
Reise nach Valparaiso begriffenen Hamburger Bark „Parnass“ geschehen, und 
legten dann beide Schiffe unter angenähert gleichen, schon an anderer Stelle 
erwähnten Verhältnissen den Weg zur Linie zurück. „Suaheli“ kreuzte: 40° N-Br 
in 16,1° W-Lg am 10. Juni, 30° N-Br in 25,7° W-Lg am 19. Juni, 20° N-Br 
in 27° W-Lg am 22. Juni und 10° N-Br in 27,3° W-Lg am 26. Juni. Am 
10. Juli, 37 Tage nach der Abfahrt vom Kanal, und 3 Tage später, als der 
Mitsegler „Parnass“ es in 26,3° W-Lg gethan hatte, verliefs „Suaheli“ in 
24° W-Lg die nördliche Halbkugel. Am 29, Juni Mittags war „Suaheli’s“ 
Schiffsort 7,9° N-Br in 27,5° W-Lg und gleichzeitig der von „PFarnass“ 7,9° N-Br 
in 24° W-Lg gewesen. Jene Bark gebrauchte, um von 6,5° N-Br in 27,4° W-Lg 
nach 6° N-Br in 23° W-Ly zu gelangen, 3 Etmale, während „Parnass“ in der-
	        
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