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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 12 (1884)

Eingänge von meteorologischen Journalen ete., Januar 1884. 
36,5° S-Br in 161° O-Lg durch N nach NW, um dann für längere Zeit westlich 
zu bleiben. Als die Bark bei demselben nach Osten und Norden hin vorrückte, 
drehte sich auch der Wind ganz langsam weiter nach links, und indem er am 
5. April in der Nähe von 30° S-Br und 177,4° W.Lg südöstliche Richtung 
annahm, wurde derselbe zum Passat. Man beobachtete in der Nähe dieses 
Punktes einen höchsten Barometerstand von 767,1 mm. Als der anfänglich 
recht kräftig und beständig wehende Passat „Dora“ bis zum 10, April nach 
18,8° S-Br in 173,4° W-Lg geführt hatte, endete derselbe. Der fast heftig 
wehende Wind veränderte sich zuerst nach NE uud ging dann am folgenden 
Tage in leichte unbeständige Mallung über. Die Reise wurde durch diesen 
Umstand noch derart verlängert, dafs erst am 19. April im Hafen von Apta 
geankert werden konnte. Zur Vollendung der Reise waren 26 Tage erforderlich 
gewesen. Während dieser Zeit hatte man: 35° S-Br in 165° W-Lg am 
30. März, 30° S-Br in 177,4° W-Lg am 5. April, 25° S-Br in 175,3° W-Lg am 
7. April, 20° S-Br in 173,7° W-Lg am 9. April und 15° S-Br in 171,3° W-Lg 
am 17. April, wie 160° O-Lg in 36,6° S-Br am 28. März, 170° O-Lg in 33,6° 
S.Br am 31. März und 180° Länge in 32° S-Br am 4. April überschritten. 
Nachdem „Dora“ in Apia einen Theil ihrer Ladung erhalten hatte, ging 
sie am 26. Mai abermals in See, um nach Tongatabu zu segeln, wo der übrige 
Theil der Ladung fertig lag. Man erreichte diesen Platz am 6. Juni und trat 
von demselben, nachdem der Zweck des Anlaufens erfüllt worden war, endlich 
am 29. Juni die Heimreise nach Europa an. Bei dem auf See herrschenden 
leichten Passat lag die mit B. B.-Halsen segelnde „Dora“ südwärts, wobei ein 
mittlerer wahrer Kurs von etwa SSW eingehalten werden konnte. Als man 
dann weiter nach Süden hin vorrückte, raumte der Wind, und indem er südlich 
von 27° S-Br eine nördlich von E liegende Richtung annahm, veränderte sich 
derselbe noch weiter nach links, bis er unweit 29° S-Br in 178° W-Lg aus NE 
wehte. Dadurch war die polare Passatgrenze bezeichnet. Man beobachtete in 
ihrer Nähe einen Barometerstaud von 766,6 mm, während unweit 25° S-Br ein 
höchster Stand von 769,1 mm abgelesen worden war. Der zunächst kräftig ans 
NE wehende Wind setzte die Drehung nach links noch weiter fort, so dafs sich 
nach kurzer Zeit das Schiff von heftigem Westwinde begünstigt sah. Derselbe 
trat am 8. und 9. Juli unweit 35° S-Br und zwischen 173° bis 167° W-Lg als 
heftiger Sturm auf. Der Luftdruck sank während desselben bis auf 745,6 mm. 
Westliche Winde blieben nun bis zum 13. Juli die herrschenden. An diesem 
Tage entwickelte sich jedoch aus ganz leisem, unweit 38,7° S-Br in 160° W-Lg 
beobachtetem Zuge ein rasch auffrischender SE-Wind, durch den die Reise wieder 
eine bedeutende Verzögerurg erlitt, Erst am 19. Juli veränderte sich dieser 
Wind wieder nach NE, und nachdem er in der üblichen Weise die Drehung 
nach N und dem westlichen Halbkreise fortgesetzt hatte, wehte derselbe wieder 
vom 21. bis 24. Juli auf der zwischen 44,8° S-Br in 148,4° W-Lg und 48,5° 
S-Br in 138,5° W-Lg liegenden Strecke als schwerer Sturm. Derselbe begann 
aus NW, endete aus SW und war von einem tiefsten Barometerstande von 
723,0 mm begleitet. Im ferneren Verlaufe der Reise zum Kap Horn traf 
„Dora“ noch ungewöhnlich häußg aus hoch südlicher oder östlicher Richtung 
kommende Winde an, bei denen sich, da dieselben auch recht oft stürmisch 
wehten, kein befriedigend rascher Fortgang erzielen liefs. Durchstohende West- 
winde wurden später gar nicht mehr angetroffen, Am 5. August überstand 
„Dora“ unweit 50,5° S-Br in 95° W-Lg einen heftigen Oststurm, und am 8. und 
9, August wurde in der Nähe von 54° S-Br und 93° W-Lg schon wieder ein 
aus derselben Richtung kommender Sturm beobachtet, Während dos ersteren 
Sturmes sank das Barometer bis auf 739,3 mın, und während des zweiten bis 
auf 725,5 mm. Der tiefste Stand trat in beiden Fällen ein, als die Windstärke 
sich schon bedeutend gemäfsigt hatte und der Wind in der Veränderung durch 
N nach W begriffen war. Als Folge dieser erwähnten ungünstigen Verhältnisse 
nahm die Reise nur einen solch langsamen Verlauf, dafs erst am 20. August 
die Länge des Kap Horn überschritten werden konnte. Der 20. August war 
der 52. seit dem Antritt der Reise verflossene Tag. Während dieser Zeit hatte 
man: 30° S-Br in 177,6° W-Lg am 5. Juli, 40° S-Br in 155,3° W-Lg am 
18. Juli und 50° S-Br in 99.5° W-Lgy am 4. August; wie 150° W-Lg in 43.6°
	        
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