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Segelanweisungen für die Küste von Ober-Guinea.
entfernt. Das Landen bietet hier keinerlei Schwierigkeit und kann zur Zeit
des. Hochwassers selbst mit dem Schiffsboote ausgeführt werden. Trinkwasser
ist gut zu erhalten, aber theuer.
Cape Coast Castle ist von der Rhede von Elmina aus schon zu sehen
and besonders an seinem Fort und Leuchtthurm gut zu erkennen. Die Stadt
hat viele weilse Häuser. Das Landen daselbst, welches mit den Booten und
Kanoes der Eingeborenen nicht gefährlich ist, sollte mit dem Schiffsboote nicht
versucht werden. "Trinkwasser ist in Cape (/oast Castle gut zu erhalten, ebenso
Yams, Früchte und frisches Fleisch zu mäfsigen Preisen. Vom Ankerplatz, auf
13 bis 14m (7 bis 8 Fad.) Tiefe, 1 Sm vom Lande, peilt das Fort mw. NNW.
Von Cape Coast (astle nach Salt Pond segelnd, wird man die Küsten-
punkte leicht unterscheiden können. Besonders sind die fünf Hügel Coemantine
gute Landmarken. Etwa 10 Sm östlich von Cape Coast Castle ist die Stadt
Anamaboe — kenntlich an dem Fort und einer Menge weilßser Häuser —, und
weitere 4 Sm nach Osten liegt die Stadt Salt Pond, woselbst man außer vier
weißen Häusern ein anderes viereckiges Gebäude mit einem Flaggenmast am
Strande wahrnehmen wird. Der letztgenannte Ort führt einen lebhaften Handel,
weshalb auch gewöhnlich Schiffe dort anwesend sind. Man ankert hier am
besten auf einer Tiefe von 14m (8 Fad.), 1 Sm vom Lande und die Häuser
mw. NzO peilend. Trinkwasser ist in Salt Pond nur schlecht zu erhalten.
Segelt man, nach Apam bestimmt, der Küste weiter entlang, so wird
man auf Tamtamquerry Point leicht die Ruinen eines alten Forts erkennen,
and nachdem dieses passirt ist, wird das Fort von Apam, sowie ein weißes
Gebäude daselbst in Sicht kommen. Sobald das Fort mw. NWzN peilt, ankere
man etwa 1 Sm vom Strande auf 11 bis 13m (6 bis 7 Fad.) Tiefe. Ein runder
oben platter Berg, etwas weiter im Lande, ist ein gutes Peilobjekt zur Be-
stimmung des Schiffsortes. Dieser Berg peilte von meinem Ankerplatz aus
mw. WNW ZW.
Von Apam nach Winnebah segelnd, dient ein hoher Berg nahe der Küste
als ein gutes Merkzeichen, um sich zu orientiren. Winnebah Point ist eine
niedrige Landzunge. Oestlich von derselben liegt die Stadt Winnebah, welche
mehrere weiße Häuser hat. Der Ankerplatz daselbst ist in 7 bis 9m (4 bis 5 Fad.)
Tiefe, ı Sm vom Strande, von welchem Punkte aus der eben erwähnte hohe
Berg WzN und die Stadt NW mw. peilt, Trinkwasser ist hier ebenfalls vicht
in der gewünschten Art zu erlangen.
Zwischen Winnebah und Accra bieten ebenfalls die Berge, welche weiter
landeinwärts liegen, dem Kapitän vortreffliche Anhaltspunkte zu seiner Orientirung.
Accra ist wegen seiner vielen weilsen Häuser schon in einem bedeutenden Ab-
stande zu erkennen, Man ankert daselbst am besten quer ab von der Stadt
in 9 bis 11m (5 bis 6 Fad.) Tiefe, 1 Sm vom Lande. In Accra ist gutes
Trinkwasser zu haben, sowie auch frisches Fleisch und Yams zu mäfsigen
Preisen,
Weiter ostwärts wird das Vorland immer niedriger. Kin hoher runder
alleinstehender Berg im Lande der Ningo Grande ist für die Reise von Accra
nach Addakh ein sehr gutes Peilobjekt. Addah ist zu erkennen an zwei Faktoreien,
deren Lage westlich von den Hütten der Neger ist. Der Ankerplatz ist auf
ziner Wassertiefe von 13m (7 Fad.) quer ab von den Faktoreien,
Auf dem Wege weiter ostwärts hat man die Brecher vor der Mündung
des Volta-Flusses, welche indefs gut zu sehen sind, zu vermeiden, Die Küste
ist hier überall niedrig und der Ankerplatz von Atako sehr schlecht zu finden,
wenn nicht vom Lande zus die nöthigen Zeichen gegeben werden. Etwa !/2 Sm
westlich von meinem Ankerplatz in Atako standen zwei Hütten und ein Flaggen-
mast, während sich quer ab vom Schiff ein grofses Gehölz von Palmbäumen
befand. Weiter nach Osten wird der Strand kahler, und es sind nur wenige
Bäume daselbst vorhanden. Auf dem Ankerplatze, !2 bis %/4 Sm vom Lande
entfernt, beträgt die Wassertiefe 7 bis 9m (4 bis 5 Fad.).
Wenn man, weiter ostwärts segelnd, das Kap St. Paul passirt hat, wird
man Jollah Coffee und Quitta leicht ausmachen können. In Jollah Coffee befindet
sich nur eine Faktorei, ein weißes Haus mit einem Flaggenmast und einem
Gehölz von Kokospalmen dahinter. Quitta, woselbst auf dem Fort die eng-
lische Flagge weht, besitzt mehrere weißs angestrichene Faktoreien, Von dem