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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 12 (1884)

Segelanweisungen für die Küste von Ober-Guinea, 
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wieder nahe an den Strand heranreichen. Auf der Rhede von Assini ankert 
man auf 14 bis 18m (8 bis 10 Fad.) Tiefe, quer ab von den Faktoreien und 
2 Sm vom Lande entfernt. 
Weiter der Küste entlang segelnd, wird man finden, dafs das Land hinter 
dem Strande höher wird. Diese Erhöhungen, welche eine Höhe von 90m (300 
Fufs) erreichen, sind unter dem Namen Assini- und Apollonia-Berge bekannt. 
Dieselben endigen in vier Hügeln eben westlich des Forts von Apollonia und 
sind gute Merkzeichen zur Bestimmung des Schiffsortes. Oestlich von diesen 
Hügeln wird die Küste, längs welcher hier viele Dörfer der Eingeborenen stehen, 
wieder eben und niedrig. Dieses niedrige Land erstreckt sich bis Acrumassı 
Point, wo plötzlich die Küste sich verändert und gebirgig wird. , 
Axzxim ist leicht zu erkennen an dem weifsen Fort, welches schon in einer 
beträchtlichen Entfernung sichtbar wird. Der beste Ankerplatz auf der Rhede 
ist in einer Wassertiefe von 11 bis 13m (6 bis 7 Fad.), die Insel Sataba in 
mw. NNO und das Fort von Axim in mw. ONO. Auf der Klippe Hoeven liegt 
eine rothe Korbboje. Das Landen kann hier ohne Gefahr ausgeführt werden, 
selbst mit dem Schiffsboote. Trinkwasser läfst sich nur in kleinen Quantitäten 
beschaffen, ; 
Von Azım nach Dix Cove ist die Küste leicht auszumachen und in den 
Segelhandbüchern genau richtig beschrieben. Auf Kap Three Points brennt 
jetzt ein festes weilses Feuer, welches 10 Sm weit sichtbar ist.‘) Man segele 
nicht zu nahe um das Kap herum, um die vor demselben liegenden Untiefen, 
auf denen sich nicht immer die See bricht, zu vermeiden. 
Dix Cove ist von Westen nur an dem Fort und dem nördlich von diesem 
und etwas höher stehenden Missionshause, welches mit Schiefer gedacht ist, zu 
erkennen. Die Stadt kommt erst in Sicht, wenn man, von Westen kommend, 
sich nahezu quer ab von derselben befindet. Der Ankerplatz, auf welchem 
18 Bis 22m (10 bis 12 Fad.) Wasser steht, ist recht quer ab von der Stadt 
und 2 Sm vom Strande entfernt. 
Zwischen Dix Cove und Adjuah ist die Küste sehr unrein, und Klippen 
und Untiefen liegen an manchen Stellen bis zu 1 Sm von derselben entfernt, 
weshalb ein Schiff stets in einem noch. etwas gröfseren Abstande von diesem 
Küstenstriche bleiben mufs, Adjuah ist zu erkennen an einem grofsen weifsen 
viereckigen Hause am Strande und einigen Negerhäusern, welche westlich von 
diesem etwas höher auf dem Lande stehen. Der beste Ankerplatz auf der Rhede 
von Adjuah ist wohl in 18 bis 22m (10 bis 12 Fad.) Tiefe, 1'/ Sm vom Lande 
and das weiße Haus in Peilung NzO mw. 
Von Adjuah nach Chama segelnd, wird man die verschiedenen Küsten- 
punkte leicht ausmachen können. Von Zucorady Point erstreckt sich ein nahezu 
1 Sm langes Riff ab, auf welchem die See brandet. Die Landspitze, auf welcher 
die Bäume dicht an den Strand hinan treten, ist niedrig. Der Küste weiter 
nach Osten entlang segelnd, wird man Secondee Point an dem weifsen Fort 
erkennen, welches ziemlich hoch steht und gut sichtbar ist. ; 
Abboaddi Point ist niedrig und zu erkennen an sieben Palmbäumen, die 
auf derselben nahe am Wasser stehen. Oestlich von der Landzunge liegen 
mehrere. Klippen, theils unter Wasser, theils aus demselben hervorragend, wes- 
halb man mit dem Schiffe‘ nicht zu dicht an dieselbe hinan gehen darf, In 
Chama-Bai ist ein sehr guter Ankerplatz auf 12,6m (7 Fad.) Tiefe und Schlick- 
grund, wo die Landzunge Abboaddi WzS und die Stadt NWzN mw. peilt, In 
Chama beßnden sich mehrere weiße Häuser, die ziemlich weit sichtbar sind, 
während das Fort wegen seines dunkeln Aussehens in einer gröfseren Entfernung 
nicht gut zu erkennen ist. Trinkwasser ist hier so wenig vorhanden, dafs ich 
keines erhalten konnte. 
Die Küste von Chama nach Elmina ist gut zu erkennen, besonders aber 
gilt dieses für den letztgenannten Ort wegen seiner vielen weifsen- Häuser und 
des Forts, die schon aus beträchtlicher Ferne sichtbar sind. Man ankert am 
besten, wenn das Fort mw. NW peilt, auf 13m (7 Fad.) Tiefe, 1 Sm vom Lande 
1) Eine Angabe über dieses Feuer befindet sich auch im „Africa Pilot“, 1880, Bd. XI, pag. 250, 
und im „Verzeichnifs der Leuchtfeuer aller Meere“, Berlin 1880, Heft 5, pag. 52, woselbst die 
Sichtweite des Feuers indefs nur anf 6 Sm angegeben ist. Im Uebrigen ist auf die auf dieses Feuer 
bezügliche Bemerkung pag. 195 der „Ann, d. Hydr. etc.“, 1884, zu verweisen. 
Ann. d. Hydr. ete., 1884. Heft Y.
	        
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