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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 12 (1884)

Eingänge von meteorologischen Journalen etc,, Dezember 1883, 
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begünstigt. . Dieselben wehten anfänglich aus südwestlicher Richtung, später 
aus einer hoch nördlichen, und drehten, als sie wieder raumer wurden, in ziemlich 
rascher Weise durch W und S nach SE. Aus dem nun folgenden frischen SE- 
Wind entstand noch nicht der Passat. Auf unweit 24,5° S-Br angetroffene 
Windstille folgte vielmehr noch wieder ein frischer Westwind, und erst, indem 
dieser sich nach links veränderte, entstand aus ihm’ der Passat. Unweit 19° 
S-Br in 107° O-Lg, wo dessen polare Grenze zu liegen schien, beobachtete man 
am 13. August einen Barometerstand von 764,3 mm. In der Nähe von 31,5° 
S-Bır und 102,7° W-Lg, wo der Wind sich am 6. August ebenfalls von SSW 
durch S nach SSE verändert hatte, war ein höchster Stand von (71,0 mm ab- 
gelesen worden. Am 17. August erreichte die von frischem Passate geführte 
„Ida“ den Eingang der Sunda-Strafse. Es waren dann 102 Tage nach der 
Abfahrt von 50° N-Br verflossen. Auf dem letzten Reiseabschnitt war: 30° 
S-Br in 103,4° O-Lg am 7. August, 20° S-Br in 106,7° O-Lg am’ 13. August 
und 10° S-Br in 106,3° O-Lg am 16. August gekreuzt worden. Die Bark 
„Deutschland“ hatte 10° S-Br in 88,8° O-Lg am 2. August erreicht. 
Am 23. August verliefs „/da“ die Sunda-Stralse und nachdem nun auch 
die Sunda-See bei leichtem Ostwinde durchsegelt. worden war, gelangte das 
Schiff am 28. August in Sicht der Gaspar-Insel und 2 Tage nachher zu dem, 
in 107,3° O-Lg überschrittenen Aequator. Der leichte dort noch aus SE 
wehende Wind veränderte sich am nächsten Tage durch S nach SW und wurde, 
indem er gleichzeitig auffrischte, zum Monsun. Von diesem letzteren, von starker 
östlicher Strömung begleiteten Winde geführt, nahm die Reise dann bis zum 
6. September einen raschen Verlauf. Als „/da“ sich an diesem Tage in der 
Nähe von 14° N-Br und 113,2° O-Lg befand, trat eine Störung ein, Der Wind 
nahm bis zur Stille ab, und nach dieser stellten sich leichte Ostwinde ein. Bei 
denselben mufßste man‘ fast den ganzen Theil der noch vorliegenden Reise 
vollenden. Erst am 10, September nahm der Wind wieder östliche‘ Richtung 
an, und segelte das Schiff dann in 2 Tagen zum Bestimmungsplatze. Zur 
Vollendung der Reise von 50° N-Br her waren 128 Tage erforderlich gewesen. 
Während der Fahrt durch die China-See hatte man: 5° N-Br in 107,3° O-Lg 
am 2, September, 10° N-Br in 1163° O-Lg am 4, September und 15° N-Br in 
114° O-Lg am 7. September gekreuzt. 
Nachdem „/da“ später für längere Zeit in der Frachtfahrt zwischen 
Häfen Ostasiens beschäftigt worden. war, ging sie am 28. Juli wieder von 
Hongkong in See, um nach London zu segeln. Der Anfang dieser Reise, welcher 
gegen den in der China-See angetroffenen SW-Monsun ausgeführt wurde, verlief 
nur in langsamer Weise. Hindernd war nicht allein die ungünstige Richtung 
des Windes, sondern besonders auch diejenige der Strömung. Man kreuzte: 
15° N-Br in 109,1° O-Lg am 15. August, 10° N-Br in 111,1° O-Lg am 19, August, 
5° N-Br in 111° O-Lg’ am 22. August und den Aequator in 108,2° O-Lg am 
1. September, Gleich südlich von der Linie nahm der Wind eine östlich von 
S liegende Richtung an, und verlief infolge dessen die Reise nun in etwas 
günstigerer Weise. Am 6. September gelangte das Schiff in die Nähe der 
Gaspar-Insel, 2 Tage später wurde die Sunda-Strafse erreicht und am 9, Sep- 
tember dieselbe wieder verlassen. Der 9. September war der 43. nach der 
Abreise verflossene Tag.. Als „/da“ sich am Mittage des 27. August in 2,7° 
N-Br und 108,2° O-Lg befunden hatte, einem Punkte, der in NzO'/4O-Richtung 
540 Sm von Anjer entfernt liegt, hörte man dort, aus südsüdöstlicher Richtung 
herschallend, ein lautes Geräusch, welches von der Mannschaft für entfernteos 
Geschützfeuer gehalten wurde. Gleich am nächsten Abend und für längere 
Zeit nachher beobachtete man beim Untergang der Sonne dann eine auffallende, 
bluthroth erscheinende Abend- und Morgendämmerung von ungewöhnlich langer 
Dauer. Als das Schiff am 9. September die Sunda-Strafe passirte, wunderte 
man sich an Bord, dafs die dort angegebenen Leuchtthürme kein Licht zeigten. 
Von dem furchtbaren Ausbruche des Vulkans Krakatoa, durch den alle diese 
Erscheinungen ihre Erklärung fanden, wufste man damals an Bord der „/da“ 
noch Nichts. 
Im Indischen Ocean legte das dort von kräftigem Passate begüustigte 
Schiff zunächst eine weite Strecke in rascher Fahrt zurück. Erst unweit 27,7° 
S-Br in 47° O-Lg; wo der frische Wind sich am 27. September nach NE ver- 
LAN
	        
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