Eingänge von meteorologischen Journalen ete., Dezember 1883.
„Emma Römer“ bis zum 14. Mai die letzte Strecke bis zum Bestimmungshafen
zurück,
Von Soerabaja versegelte die Bark nach Macassar. Diese Reise wurde
am 11. Juni angetreten und bis zum 23. Juni vollendet. In Macassar erhielt
das Schiff eine für Amsterdam bestimmte Ladung, und nachdem dieselbe ver-
laden worden war, ging „Emma Römer“ am 4. August abermals in See. Der
in der Sunda See herrschende SE-Monsun führte die Bark bis zum 7. August
zur Lombock-Strafse. Am 8, August befand man sich südlich von derselben,
wo zunächst mehrere Tage vergingen, bevor sich dort aus dem leichten östlichen
Zuge der SE-Passat entwickelte. Nachdem sich derselbe am 10. August, in
der Nähe von 10,6° S-Br und 111,4° O-Lg eingestellt hatte, nahm die Reise
für längere Zeit einen befriedigenden Verlauf. Als .„Zmma Römer“ sich am
29. August unweit von 25,5° S-Br und 58,5° O-Lg befand, veränderte sich der
Wind nach NE, dadurch andeutend, dafs die polare Passatgrenze erreicht sei.
In der Nähe dieses Punktes erreichte der Luftdruck einen höchsten Stand von
770,0 mm. Südlich vom Passatgebiet drehte der Wind bald durch Nord nach
West, und nachdem sich derselbe zunächst für mehrere Tage im westlichen
Halbkreise gehalten hatte, wehte er abermals für längere Zeit ungestört aus
östlicher Richtung. Westwind von längerer Dauer wurde erst wieder ange-
troffen, nachdem man westlich von 25,5° O-Lg gekommen war. Derselbe trat
indessen nicht stürmisch auf, und schon nach einigen Tagen folgte auf ihn wieder
ein. frischer SE-Wind. Bei demselben wurde am 22, September die Länge der
Kapstadt überschritten und 4 Tage später in 10,1° O-Lg der Parallel von
30° Süd erreicht. Südlich von demselben waren 18 Tage verbracht worden.
Auf der zwischen den Sunda-Inseln und der Südspitze Afrika’s liegenden Strecke
hatte die Bark: 10° S-Br in 114,5° O-Lg am 8. August, 20° S-Br in 85,8° O-Lg
am 19, August und 30° S-Br in 42,2° O-Lg am 8. September; wie 90° O-Lg
in 18,6° S-Br am 18. August, 60° O-Lg in 25,4° S-Br am 28. August und
30° O-Lg in 33° S-Br am 14. September gekreuzt. Am 27. September erreichte
in 9,5° O-Lg der auf einer Reise von Macassar nach New- York begriffene
Schoner „Seenymphe“ den Parallel von 30° Süd. Derselbe war am 31. Juli in
See gegangen und am 5. August durch die Lombock-Strafse passirt, Am
21. September hatten die damals in 35,8° S-Br und 21° O-Lg befindlichen Mit-
segler Signale mit einander ausgetauscht. Nördlich von 30° S-Br im Süd-
atlantischen Ocean entwickelte sich bei „Emma Römer“ am 29. September aus
dort zunächst noch angetroffenem Westwinde der SE-Passat. Es geschah
dasselbe indem sich der frische Wind, bei einem auf 769,6 mm gestiegenen
Barometerstande von SSW durch Süd nach SSE veränderte, ohne dafs Mallung
diesen Vorgang begleitete. Der später nur schwach und unbeständig wehende
Passat führte die „Emma Römer“ bis zum 16. Oktober zu der in 21° W-Lg
überschrittenen Linie. Die Bark hatte die zwischen 30° S-Br und diesem Punkte
liegende Strecke in 20 Tagen durchsegelt und auf derselben: 20° S-Br in
D,6° W-Lg am 2. Oktober und 10° S-Br in 11,5° W-Lg am 10. Oktober ge-
schnitten. Der Mitsegler „Seenymphe“ erreichte den Aequator in 37° W-Lg
am 23, Oktober. In nördlicher Breite wurde „Emma Römer“ bis nach 5° N-Br
in 22,5° W-Lg vom SE-Passat begleitet. Unweit dieses Punktes traf die Bark
am 19. Oktober den Stillengürtel an, welcher bei leichter veränderlicher, süd-
licher und östlicher Briese in 4 Tagen überschritten wurde. Nach Verlauf
dieser Zeit stellte sich in der Nähe von 7,7° N-Br und 22,5° W-Lg der NE-
Passat wieder ein, welcher später zwischen 13° und 18,5° N-Br in gröfster
Stärke und Beständigkeit wehte, und dessen Gebiet sich bis nach 32,3° N-Br
in 36,2° W-Lg ausdehnte. Als der Wind in der Nähe dieses Punktes am
6, November bis zur Stille abnahm, zeigte der Luftdruck, welcher unweit
29° N-Br einen höchsten Stand von 773,4 mm innegehabt hatte, auf 769,5 mm.
Auf kurze, die polare Passatgrenze bezeichnende Stille folgte bald ein allmählich
auffrischender, sich nach rechts verändernder SE-Wind, Von 34,5° N-Br in
34,5° W-Lg ab wurde die Fahrt von einem frischen Westwinde, der jedoch
anweit 42° N-Br noch wieder für mehrere Tage durch Ostwind unterbrochen
wurde, begünstigt. Von demselben wurde „Emma Römer“ bis zum 21. November
zur Mündung des Kanals geführt... Es waren dann 109 Tage seit der Abreise
von der Lombock-Strafse verflossen. 36 Tage hatte die Bark von dieser Zeit
Ans. d. Hydr. etoc., 1894, Hoft IV.