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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 12 (1884)

Die Katastrophe in der Sunda-Strafse, 
beendet war, wurde am 12, Oktober, immer lothend, nach der Rhede an der 
SW-Seite von Dwars in den Weg gedampft, wobei die Route nordwärts von 
Seboekoe und zwischen dieser Insel und den Tiega-Inseln hindurch gewählt wurde. 
Auf diesem Wege wurden keine Veränderungen in den Tiefen gefunden, ebenso 
wurde auch in der Lampong-Bucht, soweit das bewaffnete Auge es zu sehen 
vermochte, kein treibender Bimsstein mehr entdeckt. Die Rhede von Dwars in 
den Weg wurde unverändert und in Uebereinstimmung mit der Aufnahme ge- 
funden, welche im Jahre 1854 durch S. Niederl. M. Dampfer „Vesuvius“ aus- 
geführt ist. Das Aeufsere dieser Insel ist jotzt etwas verändert, da von dem 
niedrigen Theil durch die Fluthwelle alle Bäume weggewaschen sind. Das 
niedrige Land verschwindet bereits im Abstande von 4 Sm unter der Kimm, 
so dafs die Insel dann einer Gruppe bei einander liegender Felsen gleicht. 
Von Dwars in den Weg wurde nach der Küste von Java hinübergesteuert 
und die Strecke zwischen Vierter Punkt und Tandjong-Silowang untersucht. 
Auch hier wurden keine für die Schiffahrt bedeutsamen Veränderungen gefunden. 
Wohl waren überall grofse Stein- und Korallenblöcke an der Küste entlang auf 
den Strand geworfen, doch die gefundenen Tiefen stimmten ziemlich gut mit 
der Karte überein. 
Nur südwestlich von Vierter Punkt wurden . geringere Tiefen, als die 
Karte angiebt, gefunden, Es ist aber nicht anzunehmen, dafs allein hier Ver- 
änderungen eingetreten sein sollten, viel wahrscheinlicher ist es, dafs die Tiefen- 
zahlen von 45 m ein wenig zu östlich in die Karte eingetragen sind, Dies kann 
bei so kleinem Mafsstab leicht vorkommen, denn die Ziffern sind zum natürlichen 
Verhältnifs zu grofs, und der Boden ist hier so steil, dafs schon ein wenig 
westlicher gleich 65m gelothet wurden. Bei Tandjong- Waroe nehmen die Tiefen 
nach Land gleichmäfsig ab auf ziemlich ebenem Grunde, so dafs die Tiefe von 
34m, welche bei der vorläufigen Untersuchung dort dicht unter Land gefunden 
worden ist, nicht zuverlässig sein kann. Vom „Hydrograaf“ wurden an dieser 
Stelle nur 14—16m gelothet. 
Es verdient noch erwähnt zu werden, dafs die Höhe des Pik von Krakatau 
aus drei verschiedenen Standorten unter ziemlich günstigen Umständen durch den 
Lieut. z. See 2. Klasse H. J. Ferguson gemessen und im Mittel zu 810m 
bestimmt worden ist. In Anbetracht dessen, dafs die Bäume von dem Gipfel 
verschwunden sind, geben diese niedrigeren Messungen keinen Unterschied mit 
der durch Melvill bestimmten Höhe, so dafs angenommen werden kann, daf(ls 
der höchste Punkt von Krakataw durch den Ausbruch erhalten geblieben ist. 
Derselbe Offßzier fand für Verlaten-Insel die Höhe 205m, für Lang-Insel 135m. 
Von beiden Inseln wurden die höchsten Punkte gemessen. 
Beim Schlufs der Aufnahme wurde zur Sicherheit nochmals um die ganze 
Inselgruppe von Sebockoe und Krakatau herum gedampft und die Gelegenheit 
benutzt, um S. N. M. S. „Koningin Emma der Nederlanden“ aufzusuchen, Von SO 
kommend, wurde nun eine Linie westwärts von Sebesie und zwischen den Tiega- 
Inseln und der Küste von Sumatra durch gelothet, auf welcher die „Zmma* 
bei der See-Klippe angetroffen wurde. Man hatte auch dort an Bord keine 
dem „Hydrograaf“ nicht bekannten neuen Untiefen entdeckt, so dafs derselbe 
seinen Kurs südwärts verfolgte, nachdem er eine Kopie der Karte mit den auf- 
gefundenen Veränderungen an den Kommandanten des genannten Schiffes ab- 
gegeben hatte. 
Nachdem nochmals ohne Resultat über die muthmafliche Stelle der 
Hoedekenskerk-Klippe gelothet war, kehrte das Vermessungsfahrzeug nach der 
Rhede von Batavia zurück, wo es am 22, Oktober 1883 den Anker fallen liefs. 
(Schlufs folgt.) 
Ann. d. Hydr. ete.. 1894, Heft IV.
	        
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