Eingänge von meteorologischen Journalen etc., November 1853.
rasch auffrischender und sich wieder nach rechts verändernder NW-Wind. In
dieser Weise entstand aus diesem Winde der Passat. Von 33° N-Br in 18,3°
W-Lg an, wo am 27. November die Windrichtung eine östlich von N liegende
wurde, wurde die Bark von derart frischem beständigem Passate begünstigt,
dafs sie einmal in 24 Stunden eine Strecke von 262 Sm zurücklegen konnte.
Man segelte mit seiner Hülfe bis zum 6. Dezember nach 6,7° N-Br in 22,9° W-Lg,
dem Punkte, in dessen Nähe die äquatoriale Passatgrenze überschritten wurde.
Den Stillengürtel überschritt „Minna“ bei darin angetroffener leichter östlicher
Mallung in zwei Tagen, nach deren Verlauf der unweit 5° N-Br in 24,3° W-Lg
einsetzende SE-Passat angetroffen wurde. Dieser zunächst nur noch schwach
und unbeständig wehende Wind führte „Minna“ bis zum 11. Dezember zu der
in 28,7° W-Lg erreichten Linie. Es waren bis dahin 23 Tage nach der Abreise
von 50° N-Br her vergangen. Während dieser Zeit hatte man: 40° N-Br in
16,2° W-Lg am 21. November, 30° N-Br in 19,4° W-Lg am 28. November,
20° N-Br in 20,7° W-Lg am 1. Dezember und 10° N-Br in 22° W-Lg am
4. Dezember gekreuzt. Das eiserne, nach Rangoon bestimmte Vollschiff „Moltke“,
welches sich am Mittage des 25. November in 37,2° N-Br und 14,8° W-Lg
befunden hatte, während „Minna“ gleichzeitig in 36° N-Br und 17,9° W-Lg
stand, verliefs die nördliche Halbkugel in 28,2° W-Lg am 12. Dezemher. Im
Südatlantischen Ocean wurde die Bark bis nach 11,5° S-Br hin von kräftigem
Passate begünstigt. Nachdem diese Breite überschritten worden war, wurde
der Wind schwächer, und unweit 13,5° S-Br in 34,6° W-Lg, wo die Wind-
richtung am 16. Dezember eine nordöstliche wurde, endete der Passat. Einen
Tag vorher hatte damals der nach Callao bestimmte Mitsegler „Mercur“ die
polare Passatgrenze in 18° S-Br und 35,4° W-Lg gefunden, und an demselben
Tage, nur einige Stunden früher, hatte sich bei der auf einer Reise nach
Salaverry befindlichen, in 17,8° S-Br und 36,4° W-Lg stehenden Bark „Eize“
der Wind nach NE verändert. Die Drehung des Windes nach NE wurde in
diesem Falle durch eine in das Gebiet hohen Luftdruckes hineinragende Falte
niedrigen Druckes hervorgerufen, und da diese sich nach Osten hin verschob,
war, wie die Verhältnisse es deutlich zeigen, der Zeitpunkt, wann der Wind
bei den verschiedenen Schiffen nordöstliche Richtung annahm, weniger von dem
nördlicheren oder südlicheren Standpunkte, als von dem westlicheren oder öst-
licheren abhängig. Bei „ZXize“ war damals, als der Wind sich am 16. Dezember
casch von NNW nach SSW veränderte, dieses Ausschiefsen von verschiedenen
der bei einem Pampero vorkommenden Erscheinungen begleitet. Schmetterlinge
and Landvögel liefsen sich auf dem Schiffe nieder, und der SSW-Wind wehte
mit der Stärke eines mäfsigen Sturmes,
Bei „Minna“ veränderte sich der Wind am 17. Dezember in der Nähe
von 16° S-Br und 35,5° W-Lg von N nach S, um mehrere Tage frisch aus
hoch südlicher Richtung zu wehen. Unweit 19° S-Br wurde die Bark an zwei
Tagen durch Stille und leisen Zug aufgehalten, auf den später aus nördlicher
and östlicher Richtung kommende Winde folgten. Westliche Winde erhielten
die Oberhand, nachdem man südlich von 31,5° S-Br in 42,5° W-Lg gekommen
war, doch wehten dieselben nicht stürmisch und ermöglichten deshalb ein be-
friedigend rasches Fortschreiten des Schiffes nach SW. Eine mehrere Tage
anhaltende Verzögerung der Fahrt wurde durch die unweit 45° S-Br in 57,5°
W-Lg herrschenden, an einem Tage stürmisch wehenden SW-Winde verursacht.
Die sich von vornberein etwas zu weit östlich haltende Bark hatte deswegen
Mühe, nach Westen hin zu gelangen, und erreichte daher 50° S-Br in 65,4° W-Lg
arst am 18, Januar 1883. Der 18. Januar war der 38. bis dahin in südlicher
Breite zugebrachte Tag. Während dieser Zeit hatte man: 10° S-Br in 33,8° W-Lg
am 14. Dezember, 20° S-Br in 34° W-Lg am 22. Dezember, 30° S-Br in
10,5° W-Lg am 29. Dezember und 40° S-Br in 53,4° W-Lg am 7. Januar ge-
kreuzt. Der Schoner „Mercur“ war nach 50° S-Br in 66,2° W-Lg am 16. Januar
gelangt, und die Bark „Elze“ hatte diesen Parallel in 64,4° W-Lg am 8. Januar
gekreuzt. Die zwischen 40° S-Br und 50° S-Br liegende Strecke war von
„Minna“ in 11, von „Mercur“ in 12 und von „Eize“ in 6 Tagen zurückgelegt
worden. „Minna“ hatte 40° S-Br in 53,4° W-Lg am 7. Januar, „Mercur“
dieselbe Breite in 56,2 W-Lg am 3. Januar und „Zize“ diesen Parallel in
58,5° W-Lg am 2. Januar gekreuzt.
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