Eingänge von meteorologischen Journalen etc., November 1883.
niedrigsten Barometerstande von 736,3 mm begleitetet und zwang das Schiff zum
Beidrehen, Am 9. September überschritt „Zi/ze“ bei Weststurın den Meridian
des Kap Horn. Es waren bis dahin 39 Tage auf See zugebracht worden.
Während dieser Zeit hatte man: 10° S-Br in 91,2° W-Lg am 6. August, 20° S-Br
in 97,4° W-Lg.am 12, August, 30° S-Br in 98° W-Lg am 18, August, 40° S-Br
in 96° W-Lg am 26, August und 50° S-Br in 92° W-Lg am 3. September
gekreuzt.
Im Atlantischen Ocean überstand „Z/ze“ am 12, September in der Nähe
von 54° S-Br und 56° W-Lg einen anderen heftigen Sturm, welcher aus WSW
begann, aus S endete, und der von einem niedrigsten Barometerstande von
736,0mm begleitet war. Nachdem die anfänglich nur aus westlicher Richtung
wehenden Winde das Schiff bis zum 18. September nach 42° S-Br in 40,5° W-Lg
geführt hatten, endeten sie, und es folgten mehrere Tage anhaltende leichte
Nordwinde. Diese nahmen am 21. September bis zur Windstille ab, und aus
dieser entwickelte sich unweit 40° S-Br ein frischer, sich von SE nach SW
verändernder Wind, bei dem man wieder in rascherer Weise vorrücken konnte.
Man segelte nun bis zum 27. September nach 26° S-Br in 32° W-Lg. Nörd-
lich von diesem Punkte konnte „Eize“ infolge der dort herrschenden schwachen
Nordwinde nur in langsamer Weise fortschreiten. Auf der zwischen 21° und
19° S-Br liegenden Strecke wurde vier Tage hindurch fast nur Windstille beob-
achtet. Aus dieser entwickelte sich endlich am 7. Oktober in geringer Ent-
fernung von 18,5° S-Br in 28,4° W-Lg der schnell auffrischende SE-Passat, bei
dem die letzte Strecke bis zum Aequator in rascher Fahrt vollendet werden
konnte. Am 14. Oktober, 35 Tage später, als man die Länge des Kap Horn
verlassen hatte, ging „Eize“ in 31,3° W-Lg von der südlichen zur nördlichen
Halbkugel über; 50° S-Br war in 51° W-Lg am 14. September, 40° S-Br in
37° W-Lg am 21. September, 30° S-Br in 32,4° W-Lg am 25. September,
20° S-Br in 285° W-Lg am 4. Oktober und 10° S-Br in 29,8° W-Lg am
10. Oktober gekreuzt worden.
In nördlicher Breite begleitete der SE-Passat die Bark bis nach 6,7° N-Br
in 314° W-Lg. In der Nähe dieses Punktes veränderte sich der bis zum ganz
schwachen Zuge abgenommene Wind durch S nach SW, und später folgte
leichte östliche Mallung. Nachdem „Elze“ unter diesen Verhältnissen 2'/2 Tage
im Stillengürtel zugebracht hatte, gelangte sie am 20. Oktober zu der in 8,8° N-Br
und 30,6° W-Lg liegenden äquatorialen Passatgrenze. Das Gebiet des Passats,
in welchem man auf der zwischen 10° und 19° N-Br durchsegelten Strecke den
frischesten Wind antraf, dehnte sich nordwärts aus bis nach 22,5° N-Br in
38,2° W-Lg. Nachdem das Barometer auf einen in der Nähe dieses Punktes
beobachteten höchsten Stand von 766,0mm gestiegen war, nahm der nordöst-
liche Wind bis zum ganz leisen Zuge ab, um in dieser Weise für mehrere Tage
zu wehen. Nördlich von 24° N-Br nahm der Wind südwestliche Richtung an,
and indem er sich von num an vorherrschend im westlichen Halbkreise hielt,
wurde, ohne dafs sich ferner Nennenswerthes ereignete, von dem Schiffe der
letzte Theil der Reise zurückgelegt. Am 15. November führte ein stürmischer
SW-Wind die „Zlze“ zur Mündung des Kanals. Es waren 106 Tage nach
dem Antritt der Reise verflossen. Im Nordatlantischen Ocean hatte die Bark
36 Tage zugebracht und dort: 10° N-Br in 30,8° W-Lg am 20. Oktober,
20° N-Br in 36,6° W-Lg am 24. Oktober, 30° N-Br in 37,5° W-Lg am 1. No-
vember und 40° N-Br in 32° W-Lgy am 5. November gekreuzt.
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19. Reise der eisernen Hamburger Bark „Minna“, Kapt. Joh. Förster.
Am 2. November 1882 verliefs die Bark „Minna“ den Hafen von New-
castle, um nach Valparaiso zu segeln. Dieselbe schlug infolge in der Nordsee
angetroffener Gegenwinde die Nord um Schottland führende Route ein und
gelangte auf derselben bis zum 7. November nach 61° N-Br in 4° W-Lg. Am
18. November war „Minna“ bis nach 50° N-Br in 13,3° W-Lg vorgerückt.
Von diesem Punkte aus segelte sie, begünstigt von dem während der nächsten
Tage wehenden heftigen NW-Winde, in rascher Fahrt südwärts. Als der Wind
schwächer wurde, veränderte er sich durch N nach NE, und schliefslich ging
er in Windstille über. Nachdem diese und leichte westliche Mallung südlich
von 38° N-Br an vier Tagen geherrscht hatten, entwickelte sich aus ihnen ein