Eingänge von meteorologischen Journalen etc., November 1883.
Unweit 40,8° S-Br in 159° O-Lg überstand „Gustav Adolph“ am 28. Februar
einen heftigen NW-Sturm, der von einem niedrigsten Barometerstande von
745,0 mm begleitet war. Als der Luftdruck -zuzunehmen begann, veränderte
sich der allmählich schwächer werdende Wind zuerst nach SW und am 2, März
nach SE. Nachdem sich der Wind dann für längere Zeit im östlichen Halb-
kreise gohalten hatte und das Schiff mit seiner Hülfe bis zum 9. März nach
32° S-Br in 171° O-Lg gesegelt war, wehte derselbe in der Nähe : dieses
letzteren Punktes als heftiger Sturm. Derselbe begann aus nordöstlicher
Richtung, veränderte sich, indem gleichzeitig der Luftdruck bis auf 748,2 mn
sank, durch N nach NW und mäfsigte sich erst, als die Windrichtung eine
nordwestliche geworden war. Wolkenbruchartiger Regen begleitete diesen in
Böen fast orkanartige Stärke erreichenden Sturm. Wahrscheinlich war derselbe
ein tropischer, sich nach. Süden hin bewegender Orkan, in dessen südöstlichen
Quadranten der Schoner zuerst gerieth und der ihn verliefs, nachdem auch das
nordöstliche Viertel des Sturmfeldes über das Schiff hinweggegangen war. Der
auf diesen Sturm folgende Westwind veränderte sich später langsam nach links,
ınd vom 13. März in: 33° S-Br und 178° O-Lg an wehte der Wind wieder
frisch aus östlicher Richtung. Am 17. März wurde unweit 23° S-Br in 177°
W-Lg der Ostwind abermals stürmisch, zur selben Zeit begann auch das Baro-
meter zu fallen, und schlieflslich wehte am 18, und 19. März, in der Nähe von
31° S-Br und 177,5° W-Lg, ‚wieder ein orkanartiger Sturm. Als derselbe aus
SE seine gröfste Stärke erreicht hatte und das Barometer auf seinen tiefsten
Stand von 740,1 mm gesunken war, veränderte sich der Wind durch S nach
SW, um sich dann bei zunehmendem Luftdrucke allmählich zu mäfsigen. Um
4b p. m. des 21. März zeigte der Luftdruck, welcher am Mittage des 17. März
761,0 mm betragen hatte, wieder auf 762,0 mm. Der nach dem Sturme zunächst
aus W wehende Wind veränderte sich einige Tage später durch N nach NE,
und indem der Wind darauf langsam wieder nach rechts drehte, entstand aus
ihm schliefslich der Passat. Die Grenze desselben schien am 24, März in der
Nähe von 26,5° S-Br und 171,8° W-Lg zu liegen. Man beobachtete dort einen
höchsten Barometerstand von 765,0 mm, Vom frischen, fast nur aus dem nord-
östlichen Viertel wehenden Passate wurde „Gustav Adolph“ bis zum 30. März
in Sicht von der Insel Zutuila und am 31. März zum Hafen von Apta geführt.
Zur Vollendung der Reise waren nicht weniger als 40 Tage erforderlich ge-
wesen, Während dieser Zeit hatte man: 40° S-Br in 162° O-Lg am 1. März,
30° S-Br in 173° W-Lg am 21. März und 20° S-Br in 171° W-Lg am 24. März;
wie 160° O-Lg in 41° S-Br am 1. März, 170° O-Lg in 33,2° S-Br am 7. März
und 180° Länge in 29,5° S-Br am 15. März gekreuzt.
Von Apia aus versegelte „Gustav Adolph“ nach Tongatabu, und nachdem
das Schiff in diesem letzteren Hafen voll beladen worden war, ging es am
29. Mai wieder in See, um nach Lissabon zurückzukehren. Der zu Anfang
dieser Reise angetroffene, unbeständige Ostwind veränderte sich unweit 21,5°
S-Br durch N nach W, um sich dann vorwiegend im westlichen Halbkreise zu
halten. Mehrere Tage andauernde, zu Zeiten stürmisch wehende Ostwinde
stellten sich ein, nachdem der Schoner am 28. Juni nach 48,7° S-Br in 118°
W-Lg gesegelt war. Am 4. Juli folgten auf sie wieder westliche Winde, welche
nach dieser Zeit ungestört wehten. Dieselben begleiteten das Schiff, bis es am
15. Juli zur Länge des Kap Horn gelangt war. Der 15. Juli war der 47. nach
dem Antritt der Reise verflossene Tag. Während dieser Zeit hatte man:
30° S-Br in 169,5° W-Lg am 6. Juni, 40° S-Br in 151,5° W-Lg am 14. Juni
und 50° S-Br in 104° W-Lg am 4. Juli; wie 150° W-Lg in 41° S-Br am 17. Juni,
120° W-Lg in 48,2° S-Br am 27. Juni und 90° W-Lg in 55° S-Br am 9. Juli
gekreuzt. Durch heftige Stürme war die Fahrt bis dahin nicht beunruhigt
worden,
Im Atlantischen Ocean gewährten. die dort meist aus südwestlicher
Richtung kommenden Winde für längere Zeit ebenfalls eine recht erwünschte
Gelegenheit zur Förderung der Reise. Nachdem man jedoch am 25. Juli nach
43,5° S-Br in 45,4° W-Lg gelangt war, veränderte sich dort der Wind in
rascher Drehung durch N nach E, und indem der Luftdruck gleichzeitig zu
sinken begann, nahm die Windstärke bis zum vollen Sturme: zu. Derselbe
wehte am 26. und 27. Juli aus ESE und war von einem niedrigsten Barometer-
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