Eingänge von meteorologischen Journalen ete,, November 1883,
in 30,8° W-Lg am 17. Oktober und 40° N-Br in 28,8° W-Lg am 23. Oktober
yekreuzt. Die Bremer Bark „Adele“, welche von Cebu herkommend die südliche
Halbkugel in 19,8° W-Lg verlassen hatte, gelangte nach Lizard ebenfalls am
3. November.
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9, Reise des eisernen Hamburger Vollschiffes „Herschel“, Kapt. P. J. Wüpper.
Am 12. Mai 1882 befand sich das auf einer Reise von Middlesbrough
nach Yokohama begriffene Vollschiff „Herschel“ in der Nähe von Scilly. Kin
frischer, an jenem Tage einsetzender Ostwind führte das Schiff von dort aus
südwärts, und als man bei ihm bis zum 19. Mai nach 39,5° N-Br gosegelt war,
veränderte sich derselbe durch N nach NW. Bei dem nun folgenden frischen
Westwind liefs sich ebenfalls ein befriedigender Fortgang erzielen, und erst
nachdem derselbe am 23, Mai, in der Nähe von 27,5° N-Br in 22° W-Lg, zum
leisen, später wiederholt von Stille unterbrochenen Zug abgenommen hatte, fand
eine längere Verzögerung statt. Auf Windstille folgte am 27. Mai, in etwa
26,4° N-Br und 22° W-Lg, der NE-Passat, in dessem sich bis nach 7,2° N-Br
in 25,5° W-Lg ausdehnenden Gebiet zwischen 20° und 8,5° N-Br der frischeste
Wind beobachtet wurde. Im Stillengürtel, in dem die leichte, unbeständige
Briese meist aus südlicher und westlicher Richtung kam, verbrachte „Herschel“*
vier Tage. Nach deren Verlauf gelang es am 9. Juni, in geringer Entfernung
von 5° N-Br in 23,3° W-Lg, den SE-Passat wieder anzutreffen, welcher „Herschel*
bis zum 12. Juni zu der in 28,2° W-Lg überschrittenen Linie führte. Um zu
derselben von Lizard her zu gelangen, waren 31 Tage erforderlich gewesen.
Während dieser Zeit hatte man: 40° N-Br in 20,2° W-Lg am 18, Mai, 30° N-Br
in 21,3° W-Lg am 22. Mai, 20° N-Br in 25,8° W-Lg am 31. Mai und 10° N-Br
in 26,4° W-Lg am 4. Juni gekreuzt. Am 16. Juni ging in 30,1° W-Lg die
auf einer Reise von Hamburg nach Sydney begriffene Bark „Anna“ von der
nördlichen zur südlichen Halbkugel über. Dieselbe hatte den Kanal am 13. Mai
verlassen.
Im. Südatlantischen Ocean traf „Herschel“ anscheinend einen sehr schralen
Passat an, der das Schiff so weit nach Westen verdrängtie, dafs am 21. Juni
in 14,8° S-Br die Küste von Brasilien erblickt wurde. Da dort nun der Passat
sehr unbeständig, selbst für längere Zeit von anhaltender Stille unterbrochen
wurde, erlitt die Reise eine bedeutende Verzögerung. Erst nachdem das
wiederholt über B. B.-Bug segelnde Schiff bis zum 12. Juli nach 26,5° S-Br in
33,5° W-Lg gelangt war, ließ sich bei beständigerem und raumerem Ostwind
wieder ein rascherer Fortgang erzielen. Dieser langsam nach links drehende
Wind veränderte sich am 21. Juli, in der Nähe von 36,8° S-Br und 13,4° W-Lg,
nach SW. Da er indessen bald darauf nach dem südöstlichen Viertel zurück-
kehrte, erlitt die Reise abermals eine längere Verzögerung. MNoch einmal
mußte der Wind sich bedeutend nach links verändern, bevor man wieder
rascher vorrücken konnte. Schliefslich führte Westwind das Schiff bis zum
29. Juli zu dem in 39,8° S-Br überschrittenen Meridian von Greenwich. Es
waren nicht weniger als 47 Tage nach der Abfahrt vom Aequator ver-
yangen. Während dieser Zeit hatte man: 10° S-Br in 33,9° W-Lg am 17. Juni,
20° S-Br in 34° W-Lg am 2. Juli und 30° S-Br in 33,5° W-Lg am 14. Juli
gekreuzt,
Am 24. Juli hatte in 39,3° S-Br der Mitsegler „Anna“ den ersten
Meridian erreicht. Dieses Schiff, welches gleich südlich der Linie den für diesen
Monat dort für kurze Zeit gewöhnlich raumen Passat angetroffen hatte, war
trotz seines westlicher gelegenen Schnittpunktes der Linie ganz gut im Stande
gewesen, sich von der Küste Brasiliens fern zu halten. Es hatte am 27. Juni
in 15,7° S-Br und 34,5° W-Lg auch schon den Passat verloren und ebenfalls
später für längere Zeit ganz ungewöhnlich ungünstige Verhältnisse angetroffen,
Am Mittage des 30. Juni, als „Herschel“ sich in 17,7° S-Br und 35,6° W-Lg
befunden hatte, war „Anna’s“ Standpunkt 17,4° S-Br in 33,6° W-Lg gewesen.
Noch ein anderer Mitsegler, die Bremer nach Hongkong bestimmte Bark „Rossini“
verliefs westliche Länge in 37,5° S-Br am 28. Juli. Dieselbe war von 50° N-Br
am 22. Mai abgegangen, hatte sich aber am 29. Mai noch in 48,1° N-Br und
12,2° W-Lg befunden und war zum Aequator in 22,8° W-Lg am 2, Juli gelangt.
Am Mittage des 17. Juli war der Schiffsort von „Rossini“ in 33,4° S-Br und