Eingänge von meteorologischen Journalen etc., November 1883.
vergangen. Im nördlichen Theile des Stillen Oceans hatte man: 10° N-Br in
120° W-Lg am 27. Mai und 20° N-Br ia 151,5° W-Lg überschritten.
Am 30. Juni verliefs „Stella“ den Hafen von Honolulu, um nach San
Francisco zu segeln. Die Bark suchte, nachdem sie die Insel Oahw westlich
umfahren hatte, bei mäfsigem Passat nach Norden hin fortzuschreiten und
gelangte in dieser Weise bis zum 7. Juli nach 35,7° N-Br in 157,6° W-Lg. In
geringer Entfernung von diesem Punkte ging der Passat, bei einem auf 773,5mm
gestiegenen Barometerstande, in ganz leichten Zug über, auf den nach einigen
Tagen noch wieder ein mäfsiger, sich langsam nach rechts verändernder Ost-
wind folgte. Anhaltenden Westwind traf „Stella“ nicht eher als am 21. Juli,
in der Nähe von 40,5° N-Br und 137,5° W-Lg, an. Von demselben wurde die
Bark bis zum 28. Juli zum Hafen von San Francisco geführt. Zur Vollendung
der Reise waren 28 Tage erforderlich gewesen. 30° N-Br hatte „Stella“ in
157,2° W-Lg am 4. Juli gekreuzt. Von San‘ Francisco aus trat die Bark am
10. September eine Reise nach Port Townsend an, Sie segelte bei dem zu
Anfang derselben angetroffenen frischen NW-Winde für längere Zeit über
B. B.-Bug, obgleich der dabei eingehaltene Kurs ein südlich von West liegender
war. Entsprechend der zunehmenden Entfernung von der Küste nahm der Wind
später eine raumere Richtung an, doch wurde er gleichzeitig auch flauer, und
als die Bark bis zum 15. September nach 35,2° N-Br in 135° W-Lg vorgerückt
war, gerieth sie in Stille. Auf diese folgte nach kurzer Zeit ein umlaufender,
meist jedoch aus nördlicher Richtung kommender Wind, bei dem fast der ganze
noch übrige Theil der Reise vollendet werden mufste, Am 4. Oktober gelang
es, den Eingang der Juan de Fuca-Strafse zu erreichen, und am 8. Oktober
wurde in Port Townsend geankert. Die Reise war in 28 Tagen vollendet
worden. Nachdem die Bark eine für Zqwique bestimmte Ladung erhalten
hatte, trat sie am 16. November die Reise nach diesem letzteren Platzo an.
Sie erreichte am 18. November die offene See und versuchte, bei den dort an-
getroffenen, aus südöstlicher und südwestlicher Richtung vorherrschenden Winden
nach Süden hin vorzurücken. Da diese Winde jedoch wiederholt stürmisch auf-
traten, geschah jenes nur io sehr langsamer Weise. Am 29. November über-
stand „Stella“ unweit 38° N-Br in 127° W-Lg einen aufsergewöhnlich heftigen
SE-Sturm, bei dem der Luftdruck einen niedrigsten Stand von 753,6 mm erreichte.
Am Tage nach diesem Sturme sprang der eben vorher noch kräftig aus SE
wehende Wind plötzlich um nach NW und gewährte dem Schiffe dann endlich
eine mehrere Tage lang anhaltende günstige Gelegenheit zur Förderung der
Reise. Die polare Passatgrenze schien am 5. Dezember unweit 28,5° N-Br in
123° W-Lg zu liegen, doch traf man südlich von derselben zunächst nur noch
sehr schwachen Wind an. Kinigermafsen kräftigen Passat fand „Stella“ über-
haupt nur auf der zwischen 26° und 14° N-Br liegenden Strecke. Den zwischen
8° N-Br in 115° W-Lg und 6,5° N-Br in 115° W-Lg liegenden Stillengürtel
überschritt die Bark in 2'% Tagen; nach deren Verlauf gelang es am 20. De-
zember, den SE-Passat wieder anzutreffen. Von diesem letzteren, kräftig
wehenden Winde wurde „Stella“ bis zum 24, Dezember zu der in 117,8° W-Lg
überschrittenen Linie geführt. Der 24. Dezember war der 38. seit dem Antritt
der Reise verflossene Tag. Während dieser Zeit hatte man: 40° N-Br in
126,4° W-Lg am 26. November, 30° N-Br in 124° W-Lg am 3, Dezember,
20° N-Br in 118,5° W Lg am 11. Dezember und 10° N-Br in 115,4° W-Lg am
17, Dezember gekreuzt. In südlicher Breite sank der Passat, nachdem 12,5° S-Br
überschritten worden war, zur schwachen unbeständigen Briese herab, die den
Namen Passat kaum mehr verdiente. Als der Wind nach einiger Zeit wieder
etwas frischer wurde, veränderte er sich nach NE; doch wehte er von daher
wenig beständig und wurde wiederholt von längerer Stille und selbst von west-
lichem Winde unterbrochen. Der Verlauf der Reise wurde infolge dieser Ver-
hältnisse nur ein schr langsamer, und als die Bark bei dem am 25. Januar in
33° S-Br und 109,5° W-Lg angetroffenen kräftigen SE-Winde, dem wahrschein-
lichen Passat, über B. B.-Bug segelte und bis zum 29. Januar nach 29,7° S-Br
in 101,5° W-Lg vorgerückt war, mufste sie, weil es aussichtslos erschien, in
dieser Weise den Bestimmungshafen zu erreichen, wenden und wieder südwärts
steuern, Nachdem „Stella“ dann am 2. Februar wieder südlich von der in der
Nähe von 36° S-Br und 101,8° W-Lg gelegenen polaren Passatgrenze gelangt
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