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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 12 (1884)

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Ergebnisse der französischen Südpolar-Station auf Feuerland, 1882—83. 
schiedenen Höhen und des Bodens in verschiedenen Tiefen, über Ozongehalt, 
Dauer der Dämmerung, endlich über Stürme und Gewitter, 
Für die einzelnen meteorologischen Faktoren sind nachstehende Haupt- 
ergebnisse der einjährigen Beobachtungen zu erwähnen. 
Luftdruck, Das Jahresmittel beträgt 746,11mm bei einer Seehöhe von 
12m; der Luftdruck ist im Sommer um ca 3mm niedriger als im Winter. Das 
absolute Maximum, 766,6mm, wurde beobachtet am 1. Mai 1883 Mittags und 
das Minimum, 721,4 mm, am 26. Februar 4" a. m. Die mittlere jährliche 
Oscillation beträgt 10,18 mm. Während des Aufenthalts der Expedition in der 
Orange-Bai überschritten dieselbe 140 Depressionen mit einer durchschnittlichen 
Dauer von 59 Stunden. Das tägliche Abend-Maximum (10* p. m.) ist besonders 
deutlich ausgeprägt im Sommer; in dieser Jahreszeit ist die Amplitude 0,5 bis 
0,6mm, im Winter war sie 0,2 bis 0,3mm. 
Temperatur. Das Jahresmittel betrug 5,40°; die mittlere Temperatur 
des Sommers war 7,18° und die des Winters 3,56°. Die Jahres-Extreme waren 
24,5° am 20. Februar 11* a. m., und —7,3° am 7. August 2" 45° p. m. Das 
mittlere tägliche Maximum, 9,57°, tritt ca 1% p. m. und das mittlere tägliche 
Minimum, 2,28°, um 2" 5” a. m. ein; die dem Tagesmittel entsprechenden 
Zeiten sind 7" 45" a.m. und 5* 55” p.m. 
Das Gesetz der täglichen Variation der Temperatur der Luft, wie das 
der anderen meteorologischen Faktoren dieses Klimas, ist charakterisirt durch 
eine fast unmittelbare Einwirkung der Sonnenstrahlen auf eine Atmosphäre, 
welche, obgleich nahe dem Sättigkeitspunkt, doch während des ganzen Jahres 
nur eine Dunstspannung von durchschnittlich 5,55mm hat. 
Es wurden im Ganzen 73 Tage mit Frost gezählt oder 346 Stunden, 
darunter 34 im Sommer. 
Die mittlere jährliche relative Feuchtigkeit war 82,01 %/9; sie ist im Winter 
fast ebenso grofs als im Sommer. An einem Tage, dem 17. Februar 1883, 
2 p.m., betrug sie bei Nordwind nur 38 %%. 
Der mittlere jährliche Dunstdruck war 5,55 mm; das Maximum betrug 
11,27mm am 29. Dezember 1882 und das Minimum 2,13mm am 13. Juni 1883. 
Die jährliche Regensumme war 1366mm. Die Anzahl der Tage mit Regen 
betrug 278 mit 1599 Stunden; diejenige mit Schnee 70, davon fielen 24 auf 
den Sommer. Die Höhe des Niederschlages aus Schnee betrug ca 300mm. 
Die Sonne schien während 855 Stunden; dies giebt 1 Stunde Sonnen- 
schein auf 4 Stunden mit bedecktem Himmel; im Monat Juni gab es überhaupt 
nur 48 Stunden mit Sonnenschein. 
Die mittlere jährliche Windgeschwindigkeit war 23,766 km die Stunde; 
im Sommer erhob sie sich bis zu 26,400 km, im Winter sank sie bis auf 
21,120 km; der Monat Januar, der am meisten stürmische von allen, zeigte eine 
solche von im Mittel 33 km die Stunde. 
Das Maximum der größten mittleren täglichen Windgeschwindigkeit war 
im Mittel im Sommer 52,8 km und 44,0km im Winter. 
Die gröfste Geschwindigkeit wurde zu 39m die Sekunde gefunden, 
während eines Sturmes am 6. März. 
Windstöfse (coups de vent) wurden im Sommer 43 und im Winter 28 
an Zahl gefunden. 
Die mittlere Jährliche Temperatur des Bodens in 0,15m Tiefe war 5,87°, 
innerhalb der Grenze von 11,9° am 20. Februar und 1,6° am 9. August, in 
0,30m Tiefe 5,64°, innerhalb der Grenze von 9,6° im Februar und 1,8° im 
August. 
Die mittleren Temperaturen des ‚süfsen und des Seewassers betrugen 
bezw. 6,00° und 7,53°, 
Gewitter traten sehr selten in dieser Gegend auf; Blitzschläge sind hier 
unbekannt; während des Aufenthaltes der Expedition wurden 3 Blitze und 
ebenso oft ferner Donner in NW wahrgenommen, 
Aus den Beobachtungen der Temperatur in verschiedenen Höhen folgt 
eine Temperaturabnahme um 1° für einen Höhenunterschied von 130 bis 140m 
in den unteren Schichten der Atmosphäre. 
Die für jeden Monat erhaltenen Mittelwerthe der einzelnen meteoro- 
logischen Faktoren sind in nachstehender Tabelle zusammengestellt.
	        
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