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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 12 (1884)

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Eingänge von meteorologischen Journalen ete., Oktober 1883. 
troffen wurde, vollendete „Maria“ den letzten Theil ihrer Reise, bis schliefslich 
am 18. August die Mündung des St. Georg-Kanals erreicht wurde. Es waren 
dann 123 Tage nach dem Antritt der Reise verflossen. Im Nordatlautischen 
Ocean, wo die Bark 38 Tage zugobracht hatte, war: 10° N-Br in 27,4° W-Lg 
am 20. Juli, 20° N Br in 35° W-Lg am 26. Juli, 30° N-Br in 39,3° W-Lg am 
31. Juli und 40° N-Br in 33,8° W-Lg am 10. August gekreuzt worden. 
24. Reise des Elmshorner Dreimastschoners „Möve“, Kapt. H. Kölln. 
Am 17. Oktober 1882, als sich der auf einer Reise von Bremen nach 
Mazatlan begriffene Schoner „Möve“ unweit 47° N-Br in 9° W-Lg befand, 
begann man an Bord desselben mit der Führung des meteorologischen Journals. 
Anhaltende aus westlicher Richtung wehende Winde erschwerten den Fortgang 
des Schiffes nach Süden für dio nächste Zeit, so dafs man erst, nachdem am 
22, Oktober unweit 46° N-Br der Westwind eine raumere Richtung angenommen 
hatte, in rascherer Weise vorrücken konnte. Aus diesem Westwinde entwickelte 
sich schliefslich durch eine am 29. Oktober unweit 833° N-Br und 16° W-Lg 
vor sich gehende Veränderung von NNW durch N nach NNE der Passat, Nach 
dem Antreffen des letzteren Windes nahm die Reise für längere Zeit einen 
mäßig raschen, gleichmäfsigen Verlauf, und schliefslich erfolgte der Vebergang 
des Windes in den SE-Passat, ohne dafs dabei eine nennenswerthe Störung 
beobachtet wurde. Eine Grenze zwischen beiden Windgebieten war deswegen 
auch nicht deutlich erkennbar, anscheinend lag sie am 14. November in der 
Nähe von 4,8° N-Br und 25,8° W-Lg, wo für kurze Zeit der Wind zum ganz 
leisen Zuge herabgesunken war. Am 19. November ging „Möve“ in 28,6° W-Lg 
von der nördlichen zur südlichen Halbkugel über. Auf dem Wege zur Linic 
war: 40° N-Br in 12,2° W-Lg am 25. Oktober, 30° N-Br in 18,2° W-Lg am 
31. Oktober, 20° N-Br in 245° W-Lg am 6. November und 10° N-Br in 
25,8° W-Lg am 10. November gekreuzt worden. Am 18. November hatto in 
28,5° W-Lg die, von Hamburg nach Hongkong bestimmte Bark „Adolph“, welche 
den Kanal am 27. Oktober verlassen hatte, die Linio gekreuzt. Im Südatlantischen 
Deean wurde „Möve“ bis nach 24° S-Br in 34,5° W-Lg vom SE-Passat be- 
gleitet. Derselbe endete in der Nähe dieses Punktes indem der Wind am 
27. November nordöstliche Richtung annahm. Und ale der Wind während der 
nächsten zwei Tage einen Rundlauf nach links beschrieben hatte, wehte derselbe 
wieder für längere Zeit aus dem östlichen Halbkreise. Oestliche Winde blieben 
für eine ungewöhnlich lange Zeit herrschend, denn erst am 8. Dezomber ver- 
änderte sich unweit 40° S-Br der Wind zum zweiten Male nach N und W. 
Als der Wind einige Tage darauf nach SW umgelaufen war, entstand eine 
nennenswerthe Verzögerung der Reise, und konnte man erst, nachdem sich wieder 
nördlicher Wind eingestellt hatte, in rascherer Weise vorrücken, Am 
18. Dezember kreuzte „Möve“ bei frischem NW-Winde den Parallel von 50° S 
in 683° W-Lg. Der 18. Dezember war der 31. bis dahin in südlicher Breite 
erlebte Tag. Während dieser Zeit hatte man: 10° S-Br in 31,5° W-Lg am 
21. November, 20° S-Br in 32,3° W-Lg am 25. November, 30° S-Br in 40° W-Lg 
ann 1. Dezember und 40° S-Br in 54,6° W-Lg am 8. Dezember gekreuzt. 
Am 21. Dezember umsegelte „Möve“ die Ostspitze von Staaten Land und 
am 23, Dezember befand sich das Schiff in Sicht vom Kap Horn. Nach diesem 
letzteren Tage wurden anhaltende Westwinde angetroffen, die es dem Schoner 
unmöglich machten, nach Westen hin Fortschritt zu machen. Am 1. Januar 1883 
wurde jenes Vorgebirge abermals erblickt, und erst der am 4. Januar einsetzende 
Ostwind ermöglichte es, noch an demselben Tage den Meridian des Kap Horn 
in 57,5° S-Br zu überschreiten. Nachdem man einmal westlich von demselben 
gekommen war, nahm die Reise auch einen günstigeren Verlauf, und schliefslich 
führte am 12. Januar ein mäfsiger Südwind die „Möve“ zurück zu dem in 
81° W-Lg überschrittenen Parallel von 50° S. Es waren dann 25 Tage nach 
dem Verlassen derselben Breite im’ Atlantischen Ocean vergangen. Auf dem 
Wege zum Passatgebiet traf „Möve“ fast nur aus südlicher Richtung wehende 
Winde an. Von 41° 8-Br an beobachtete man nur südliche und südsüdöstliche 
Winde, und erfolgte der Uebergang in den SE-Passat später, olıne dafs dessen 
Grenze in irgend einer Weise erkennbar war, Als man sich dem Aequator 
näherte. nahm der Wind bis zur ganz flauen Briese ab, und bei solcher ging
	        
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