Eingänge von meteorologischen Journalen etc., Oktober 1853.
desselben nahm die Reise für längere Zeit cinen günstigen Verlauf, und wurde
derselbe erst wieder unteı brochen, nachdem „Maria“ bis zum 23. Oktober nach
71,5° N-Br in 25,8° W-Lg vorgorückt war. Zur VUeberschreitung des hier
arreichten Stillengürtels waren sechs V'age crforderlich. Nach Verlauf der-
selben traf die Bark den in 4,1° N-Br und 26,1° W-Lg einsetzenden SE-Passat
an, welcher „Maria“ bis zum 1. November zu der in 29,1° W-Lg überschrittenen
Linie führte. Um zu derselben von Lizard aus zu gelangen, waren 36 Tage
erforderlich gewesen. 40° N-Br hatte man in 13,9° W-Ly am 5. Oktober,
30° N-Br in 18° W-Lg am 12. Oktober, 20° N-Br in 24,9° W-Lg am 18. Ok-
lLober und 10° N-Br in 26,4° W-Lg am 22. Oktober gekreuzt. Kbenfalls am
it, November erreichte südliche Breite in 30° W-Lg das eiserne Vollschiff
„ Wilhelmine“. Dasselbe war auf einer Reise von Cardiff nach Rangoon
begriffen und hatte sich am 27. September in Sicht von den Scilly-Inseln
ocfunden.
Im Südatlantischen Ocean wurde „Maria“ eigentlich nur bis nach
10,5° S-Br vom beständigen Passat begleitet. Schon unweit dieses Parallels
veränderte sich der Wind am 4. November nach NE, um sich frisch wehend
für mehrere Tage in diesem Viertel zu halten. Als derselbe am 8. November
in geringer Entfernung von 21° S-Br und 36° W-Lg durch N drehte, nahm er
an Stärke ab, und erst nachdem er als flaue Briese die westlichen Striche
durchlaufen hatte, seine Richtung wieder eine südöstliche geworden war, wurde
derselbe wieder kräftiger. Indem der Wind sich später abermals langsam nach
links veränderte, drehte er am 15. November unweit 33,5° S-Br in 45,5° W-Lg
noch einmal in rascher Weise durch N und den westlichen Halbkreis; doch
folgten auf diesen Rundlauf keine längere Zeit anhaltende Ostwinde. Der Wind
hielt sich vielmehr nun vorherrschend in südlicher und westlicher Richtung.
Man konnte jedoch auch dann, da derselbe nicht stürmisch war, nicht selten
sogar raum genug wehte, um bei ihm Kurs steuern zu können, noch in einiger-
mafsen befriedigender Weise vorrücken. Am 30. November, dem 29. bis dahiu
in südlicher Breite zugebrachten Tage, konnte „Marta“ in 62,5° W-Lg den
Parallel von 50° Süd überschreiten. Auf dem Wege zu diesem Punkte war:
10° S-Br in 31,5° W-Lg am 4. November, 20° S-Br in 34,5° W-Lg am 8. No-
vember, 30° S-Br in 42,8° W-Lg am 13. November und 40° S-Br in 52,1° W-Lg
am 20. November gekreuzt worden. Am 3. Dezember durchsegelte „Maria“ bei
frischem Nordwinde die Strafse le Maire und zwei Tage später überschritt sie
in Sicht von Land die Länge des Kap Horn. In der folgenden Zeit wurden
umlaufende Westwinde von mälsiger Stärke angetroffen, bei denen man in
vefriedizend rascher Weise nach Westen hin fortschreiten konnte. Am 16. De-
zember gelangte „Maria“ zurück zu dem in 80,4° W-Lg überschrittenen Parallel
von 50° Süd. Es waren damals 17 Tage vergangen, seit man dieselbe Breite
'm Atlantischen Occan verlassen hatte. Die während dieser Zeit beobachtete
mittlere Windstärke war gleich 4,2. Die gıöfste Windstärke welche man an-
getroffen hatte, betrug nicht mehr als 6—7. Beim Verfolgen eines nördlichen
Kurses wurde „Maria“ von frischen südlichen und westlichen Winden begünstigt,
aus denen sich schliefslich durch eine Drehung nach links der SE-Passat ent-
wickelte, ohne dal vorher von Störung eine Spur beobachtet wurde. Unweit
32,5° S-Br in 83,5° W-Lg, wo der Wind sich am 22. Dezember von SSW
Jurch S nach SSE veränderte, schien die polare Passatgrenze zu liegen. Der
bis nach 10° S-Br hin recht kräftig und beständig wehende Passat trat nördlich
von diesem Parallel nur schwach auf und wurde schließlich unweit 1° S-Br
sogar durch Mallung unterbrochen. Bei leichter südöstlicher Briese ging
„Maria“ am 4. Januar 1883 in 86° W-Lg von der südlichen zur nördlichen
Halbkugel über. Die Bark hatte die zwischen 50° S-Br und Aequator liegende
Strecke in 19 Tagen zurückgelegt, und während dieser Zeit: 40° S-Br in
30,8° W-Lg am 20. Dezember, 30° S-Br iu 844° W-Lg am 23. Dezember,
20° S-Br in 85,8° W-Lg am 26. Dezember und 10° S-Br in 85,8° W-Lg am
30. Dezember gekreuzt. In nördlicher Breite veränderte sich der dort etwas
kräftiger wehende SE-Wind unweit 3° N-Br durch S nach W und wurde dann
schwach und unbeständig. Als die Bark dann in langsamer Fahrt bis zum
10. Januar nach 9° N-Br in 85,6° W-Lg vorgerückt war, wurde ein mälsiger
NE-Wind angetroffen. Bei diesem wurde der letzte Theil der Reise vollendet
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