Eingänge von meteorologischen Journalen etc, Oktober 1883.
20° S-Br hatte man in 1,5° W-Lg am 23. Juli und 10° S-Br in 12,2° W-Lg
am 28. Juli gekreuzt. Der Mitsegler „Constanze“ hatte die nördliche Halbkugel
in 22,6° W-Lg am 22. Juli erreicht. In nördlicher Breite ging bei „Hermes“
der SE-Passat allmählich ip den SW-Monsun über, und als dieser sich all-
mählich nach rechts verändernde Wind die Bark bis zum 10. August nach 12,7°
N-Br in 25° W-Lg geführt hatte, endete derselbe dort in Windstille und leichte
Mallung. Man verbrachte darauf 2 "Tage unter diesen Verhältnissen, bevor
man am 12. August, in geringer Entfernung von 13,2° N-Br und 25° W-Lpg,
den NE-Passat wieder antraf, bei welchem über B. B.-Bug nach NW gesegelt
wurde. Der zwischen 14° und 27° N-Br am frischesten wehende Passat, verlor
weiter nach Norden hin allmählich an Stärke und endete am 22. August unweit
33° N-Br und 37,6° W-Lg in Stille und leichte Mallung. In der Nähe dieses
Punktes wurde ein höchster Luftdruck von 772,0 mm abgelesen. Nördlich vom
Passatgebiet erlitt die Reise des „Hermes“ durch leichte, wiederholt von Stille
unterbrochene Mallung zunächst eine bedeutende Verzögerung, und wurden
aicht eher als am 8. September in der Nähe von 43° N-Br und 24° W-Lg
wieder frischere Winde angetroffen. Da deren Richtung indessen meistens einc
ungünstige war, verging noch eine verhältnifsmäfßsig lange Zeit, bevor es aın
18. September gelang, die Mündung des Kanals zu erreichen. Es waren damals
144 Tage nach dem Antritt der Reise verflossen. Im Nordatlantischen Ocean
waren von dieser Zeit 46 Tage zugebracht worden. 10° N-Br hatte man in
25,5° W-Lg am 9. August, 20° N-Br in 30,6° W-Lg am 16. August, 30° N-Br
in 36,3° W-Lg am 20. August und 40° N-Br in 31,3° W-Lg am 2. September
rokreuzt, Der Mitsegler „Constanze“ war in Sicht von Lizard am 23. August
yelangt.
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[8. Reise des eisernen Hamburger Vollschiffes „Dorothea“, Kapt. 0. Mehlhose,
Am 5. Oktober 1882 überschritt das auf einer Reise von Cardiff nach
Hongkong begriffene Vollschiff „Dorothea“ den Parallel von 50° N. Dasselbe
iraf auf seinem Wege nach Süden zunächst nordöstliche Winde an, die es bis
„um 13. Oktober nach 37,6° N-Br in 17,3° W-Lg führten. Südlich von diesem
Punkte veränderte sich der zum leisen Zuge herabgesunkene Wind nach SW,
and da derselbe schwach blieb, wurde der Fortgang des Schiffes nun ein lang-
samer. Man konnic erst dann wieder einen rascheren Fortgang erzielen, nach-
lem sich am 20. Oktober in geringer Entfernung von 31,2° N-Br und 15,5°
W-Lg der Passat eingestellte hatte. Derselbe kam bei auf 766,4 mm gestiegenem
Barometerstande als ganz leise Briese durch, nahm aber bald an Kraft zu und
hielt an bis das Schiff von demselben nach 9,8° N-Br in 25,5° W-Lg geführt
worden war. Zur Ueberschreitung des in der Nähe dieses Punktes am 30. Ok-
‘ober betretenen Stillengürtels waren nahezu 3 Tage erforderlich. Nach Verlauf
Jerselben gelang es am 2. November, den schon in. 8° N-Br und 25,5° W-Lg
einsetzenden SE-Passat zu erreichen, bei welchem „Dorothea“ bis zum 6. No-
vember zu der in 29° W-Lg überschrittenen Linie segelte. Es waren damals
32 Tage nach der Abreise von 50° N-Br vergangen. 40° N-Br hatte man in
17° W-Lg am 11. Oktober, 30° N-Br in 17,5° W-Lg am 21. Oktober, 20° N-Br
in 25° W-Lg am 26. Oktober und 10° N-Br in 25,5° W-Lg am 30. Oktober
yekreuzt. Ebenfalls am 6. November, nur etwa 12 Stunden nach „Dorothea“,
erreichte in 30,3° W-Lg das eiserne, von /amburg nach Rangoon bestimmte
Vollschiff „Polynesia“ die südliche Halbkugel. Dasselbe hatte den Kanal am
11. Oktober verlassen und sich am 1. November mittags in 9,1° N-Br und
27,2° W-Lg befunden, während „Dorothea“ gleichzeitig in 8,7° N-Br und 25,5°
W-Lg stand. Im Südatlantischen Ocean traf „Dorothea“ angenähert dieselben
Verhältnisse an, wie solche im Reiseauszuge von „Polynesia“ schon kurz er-
wähnt worden sind. Am Mittage des 16. November, an welchem Tage der
Wind bei beiden -Schifen nordöstliche Richtung annahm, befand „Dorothea“
sich in 30,7° S-Br und 27,5° W-Lg und gleichzeitig „Polynesia“ in 28,2° S-Br
und 25,6° W-Lg. Am 27. November gingen beide Schiffe von westlicher in
östliche Länge über. Von „Dorothea“ sowohl wie von „Polynesia“ geschah cs
in 39° S-Br, doch that das letztere Schiff es etwa 12 Stunden früher, als das
erstere. „Dorothea“ hatte während der 21 bis dabin in südlicher Breite zuge-
brachten Tage: 10° S-Br in 31,2° W-Lyx am 9. November, 20° S-Br in 30°