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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 12 (1884)

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Eingänge von meteorologischen Journalen etc., Oktober 1883, 
gehalten und war auf derselben bis zum Mittage des 2. Juni, an welchem Tage 
es auch das Passatgebiet verliefs, nach 9,5° N-Br in 23,9° W-Lg vorgerückt. 
Zur selben Zeit befanden sich damals die Mitsegler: „Hans“ in 8° N-Br und 
27,5° W-Lg, „Caroline Behn“ in 9,9° N-Br und 26,1° W-Lg. Am 5. Juni Mittags 
war „Dido’s“ Schiffsort 6,4° N-Br in 24,1° W-Lg, und segelte dieses Schiff dann 
über B. B.-Bug, bis es am 8. Juni nach 4,9° N-Br in 22,7° W-Lg gelangt war. 
Für die drei Schiffe waren, um von 30° N-Br aus die Linie zu erreichen, für 
„Hans“ 22, für „Caroline Behn“ 17 und für „Dido“ 21 Tage erforderlich ge- 
wesen. „Caroline Behn“ hatte nur dadurch so bedeutend gegen die Mitsegler 
gewonnen, dafs sie vom Mittage des 5. Juni ab stets über St. B.-Bug segelte, 
während die anderen beiden Barken noch länger nach Osten lagen. „Caroline 
Behn“ überschritt aber freilich den Aequator in einem für den Monat Juni un- 
erwünscht weit westlich gelegenen Schnittpunkte. Es glückte ihr indessen 
später doch, ohne nennenswerthen Aufenthalt in der Nähe der Küste von 
Brasilien zu erleiden, rasch nach 10° S-Br zu gelangen. Dieser Parallel wurde 
von „Hans“ in 31,5° W-Lg am 16. Juni, von „Caroline Behn“ in 34,6° W-Lg 
am 12. Juni und von „Dido“ in 32,5° W-Lg am 15. Juni geschnitten. 
Der nur in sehr mäfsiger Stärke wehende Passat begleitete den „Hans“ 
nicht weiter als bis nach 19,7° S-Br in 36° W-Lg. Unweit dieses Punktes, 
wo ein höchster Barometerstand von 767,4 mm beobachtet wurde, veränderte 
sich der Wind am 22, Juni nach NE, und indem er am nächsten Tage flauer 
wurde, durch N nach W. Als der Wind die Drehung weiter fortsetzte, frischte 
er aus südöstlicher Richtung wieder auf, wobei das bei dem westlichen Winde 
bis auf 763,0 mm gesunkene Barometer bis auf einen, unweit 24° S-Br ab- 
gelesenen, höchsten Stand von 772,4 mm stieg. Später vollendete der Wind 
noch eine weitere, in unregelmäfsiger Weise verlaufende Drehung nach links, 
bei welcher er sich nur für kurze Zeit im westlichen, längere aber nachher im 
östlichen Halbkreise hielt. Nachdem der Wind sich unweit 35° S-Br noch ein- 
mal durch N verändert hatte, hielt er sich in westlicher Richtung uud führte 
die Bark bis zum 9. Juli zu dem in 42,1° S-Br überschrittenen Meridian von 
Greenwich. Der 9. Juli war der 21. bis dahin in südlicher Breite zugebrachte 
Tag. Während dieser Zeit hatte man: 10° S-Br in 31,5° W-Lg am 16. Juni, 
20° S-Br in 36° W-Lg am 22. Juni und 30° S-Br in 32° W-Lg am 30. Juni 
gekreuzt, Der Mitsegler „Caroline Behn“ erreichte den ersten Meridian in 
42° S-Br am 6. Juli und von „Dido“ geschah dasselbe in 41° S-Br am 9. Juli. 
Am 7. Juli hatten „Hans“ und „Dido“ in 39,7° S-Br und 10° W-Lg Signale 
ausgetauscht. Während der Zeit, in welcher die erforderliche Länge zurück- 
gelegt wurde, traf „Hans“ angenähert dieselben Verhältnisse an, wie solche im 
Reiseauszuge von „Dido“ schon kurz erwähnt worden sind. Die im allgemeinen 
recht stürmisch wehenden Westwinde führten das Schiff bis zum 28. Juli, dem 
19. bis dahin in östlicher Länge zugebrachten Tage, zu dem in 40° S-Br über- 
schrittenen Meridian von 80° O. Der Mitsegler „Dido“ hatte dieselbe Länge 
in 38,6° S-Br etwa 8 Stunden früher, aber noch am 27. Juli erreicht, und 
„Caroline Behn“, welche ihre Länge zwischen 44° und 45° S-Br zurücklegte, 
während „Hans“ als südlichsten Punkt 43,2° S-Br in 22° O-Lg berührte, hatte 
80° O-Lg in 42,1° S-Br am 23. Juli gekreuzt. Sehr günstige Verhältnisse fand 
„Hans“ auf der Strecke bis zur polaren Passatgrenze. Der dort zum Theil 
fast stürmisch wehende Westwind veränderte sich allmählich nach links und 
ging schliefslich, ohne an Stärke abzunehmen, unmittelbar in den Passat über. 
Unweit 32° S-Br in 97,8° O-Lg, wo am 2. August die Windrichtung eine östlich 
von S liegende wurde, schien das Gebiet des Passates zu beginnen. Man be- 
obachtete dort einen auf 774,8 mm gestiegenen Barometerstand. Von dem nörd- 
lich von 10° S-Br nur schwach und unbeständig wehenden Passate wurde 
„Hans“ bis zum 12. August in Sicht der Küste von Java geführt. Um dahin 
von Lizard ab zu gelangen, waren 96 Tage erforderlich gewesen. 30° S-Br 
hatte man in 100,3° O-Lg am 3. August, 20° S-Br in 105,6° O-Lg am 7. August 
und 10° S-Br in 105,4° O-Lg am 10. August gekreuzt. „Dido“ war zum Kin- 
gange der Sunda-Strafse am 9. August gelangt, und von „Caroline Behn“ war 
dasselbe am 7. August geschehen. Nachdem „Hans“ die Sunda-Strafse, Sunda- 
See und Gaspar-Strafse durchsegelt hatte, überschritt derselbe am 21. August 
den Aequator in 108,2° O-Lg. Dido“ that dasselbe in 107° O-Lg am
	        
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