Eingänge von meteorologischen Journalen etc,, Oktober 1883.
Nördlich von 50° S-Br im Stillen Ocean fand „Niagara“ ungleich un-
günstigere Verhältnisse, als wie sie von „Alma“ angetroffen worden waren.
Diese Bark wurde dort von frischen beständigen SE- Winden begünstigt, während
„Niagara“ auf derselben Strecke veränderliche Westwinde anıraf, die zu Zeiten
yanz schwach und dann wieder unerwünscht heftig wehten. Erst nördlich von
44° S-Br, wohin man am 17. August gelangte, herrschten günstigere Verhält-
nisse. Am 22. August wurde von „Niagara“ in der Nähe von 31,5° S-Br und
39° W-Lg der SE-Passat erreicht. Der kräftige Wind veränderte sich dort bei
einem Barometerstande von 771,4 mm von SSW durch S nach SSE und wurde
Passat. Nach dem Einsetzen desselben nahm der Luftdruck noch bis zu einem
anweit 28° S-Br abgelesenen höchsten Stande von 776,8 mm zu. Bei dem Mit-
zegler „Alma“ hatte sich der Passat am 20. August, in geringer Entfernung
son 28° S-Br und 90° W-Lg, eingestellt. Derselbe entwickelte sich hier aus
kurzer Windstille, die bei einem Barometerstande von 761,0 mm herrschte.
Hier begann erst, nachdem der Passat eingesetzt war, der Luftdruck zu-
zunehmen, bis zu einem am 23. August unweit 23,5° S-Br in 95° W-Lg ab-
gelesenen höchsten Betrage von 771,3 mm. Von dem nördlich von 25° S-Br
vecht kräftig wehenden Passate wurde „Niagara“ bis zum 3. September zu der
in 98,5° W-Lg überschrittenen Linie geführt. Um zu derselben von 50° S-Br
im Stillen Ocean zu gelangen, waren 21 Tage erforderlich gewesen. Während
lieser Zeit hatte man: 40° S-Br in 85,2° W-Lg am 18. August, 30° S-Br in
89,7° W-Ly am 23. August, 20° S-Br in 93,4° W-Lg am 27, August und 10° S-Br
in 95,8° W-Lg am 30. August gekreuzt. Der Mitsegler „Alma“ eorreichte den
Aequator in 120,3° W-Lg ebenfalls am 3. September. In nördlicher Breite ver-
änderte sich bei „Niagara“ der Wind allmählich von SE durch S nach W, und
führte die Bark dann bis zum 9. September nach 11,2° N-Br in 99,3° W-Lg,
„evor eine Störung angetroffen wurde. Auf zweitägige Stille und Mallung
folgte am 11. September der unweit 12° N-Br in 99° W-Lg einsetzende, jedoch
kaum zwei Tage lang anhaltende NE-Passat. Derselbe voränderte sich bald
sach rechts, wurde dann schwach und unbeständig, und legte die Bark den
letzten Theil der Reise schliefslich bei flauer nordwestlicher Briese zurück,
Am 14. September wurde im Hafen von Acapulco geankert. Die von 50° N-Br
ab in 106 Tagen vollendete Reise war, wie dem Kapitän berichtet wurde, die
zweitbeste Reise, welche, soweit bekannt, je zwischen England und Acapulco
zurückgelegt worden war. In nördlicher Breite war 10° N-Br in 99,2° W-Lg
am 9. September gekreuzt worden. Die Meerestemperatur, welche unweit
7° S-Br 21,5°C. betragen hatte, war in der Nähe des Aequators auf 19° C,
zesunken und stieg in nördlicher Breite wieder bis zu dem unweit 15,5° N-Br
in 99,5° W-Lg gemessenen Betrage von 29,5° C. Die Strömung, welche die
Bark zwischen Linie und 4° N-Br in zwei Tagen 73 Sm nach WzN versetzt
hatte, lief später bis nach 11° N-Br hin mit etwa 1Kn Fahrt nach Osten.
Von Acapulco aus trat „Niagara“ am 9. Oktober eine Reise nach Gway-
mas an. Man versuchte zunächst bei den auf See angetroffenen unbeständigen,
meist westlichen Winden nach Westen hin vorzurücken. Wiederholt herrschende
Stille erschwerte dio Ausführung dieser Absicht in solcher Weise, dafs man
bis zum 15. Oktober nur nach 17,2° N-Br in 101,8° W-Lg vorrücken konnte.
In der Nähe dieses Punktes entwickelte sich aus Stille ein rasch auffrischender
SE-Wind, der das Schiff in ununterbrochener Fahrt zum Busen von Kalifornien
führte. Nachdem man denselben am 19. Oktober erreicht hatte, stellten sich
anbeständige, meistens aus nordwestlicher Richtung kommende, Winde ein, bei
denen die Fahrt wieder eine langsamere wurde. Am 30. Oktober, 21 Tage
sach dem Antritt der Reise, ankerte „Niagara“ auf der Rhede von Guaymas.
Auf dem Wege dahin war 20° N-Br in 106,8° W-Lg am 17. Oktober gekreuzt
worden. Nachdem „Niagara“ später noch 2 andere im nördlichen Theile des
Busens von Kalifornien gelegene Plätze, namens Puerto Salinas und Providencia
besucht hatte, trat die Bark von dem letzteren Hafen aus am 18, Dezember
sine Zwischenreise nach Salina Cruz an, Sie segelte bei den aus nördlicher
und westlicher Richtung kommenden, unbeständigen Winden südwärts und
passirte am 22. Dezember die Breite des Kap St. Lukas. Südlich von 16,5°
N-Br in 101° W-Lg, wohin man am 28. Dezember gelangt war, traten häufige
Ostwinde auf, doch wurden dort nicht selten auch Windstillen beobachtet. Am
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