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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 12 (1884)

Eingänge von meteorologischen Journalen etc., Oktober 1883. 
„ Wilhelm“ in 25° S-Br und 88,4° O-Lg. Die östlicher steuernde „Wega“ ent- 
fernte sich nun mehr und mehr von ihren Reisegefährten. Unweit 13° S-Br 
in 101,5° O-Lg veränderte sich der Wind durch S nach SW und W, und 
mußte der noch übrige Theil des Weges zur Sunda-Strafse dann bei schwachen 
uubeständigen Winden aus dem westlichen Halbkreise zurückgelegt werden. 
Am 18. Dezember gelang es, den Eingang der Sunda-Strafse zu erreichen. Um 
dahin von 50° N-Br aus zu gelangen, waren 89 Tage erforderlich gewesen. 
Auf dem letzten Reisenbschnitt hatte man: 30° S-Br in 93,7° O-Lg am 4. Dezember, 
20° S-Br in 98,8° O-Lg am 8. Dezember und 10° S-Br in 101,9° O-Lg am 
13. Dezember gekreuzt. 
Von Batavia versegelte „Wega“ später nach Rangoon. Der Kapitän 
wählte für diese Reise die durch die Sunda-Strafse führende, westlich von 
Sumatra verlaufende Route. Am 19. Februar 1883 befand sich das Schiff am süd- 
lichen Ende dieser Strafse und versuchte es dann, bei leichtem westlichem 
Windo nach Süden hin zu gelangen. Nachdem 10° S-Br überschritten worden 
war, wurde östliche Mallung angetroffen, und aus dieser entwickelte sich 
schliefslich, nachdem man bei ihr bis zum 1]. März nach. 13° S-Br in 99,8° O-Lg 
vorgerückt war, der SE-Passat, „Wega“ verfolgte darauf einen westlichen Kurs 
und steuerte erst hoch nördlich, als der Schiffsort am 6, März 11,5° S-Br in 
88,7 O-Lg geworden war. Der Passat begleitete das Schiff noch bis zum 
9. März, an welchem Tage dessen in 6,3° S-Br und 88,1° O-Lg liegende 
äquatoriale Grenze überschritten wurde. Die von diesem Punkte ab noch vor- 
liegende Strecke bis zum Aequator mufste bei leichter, meist südlicher und 
westlicher Mallung zurückgelegt werden, 
Am 16. März ging „Wega“ bei leichtem Südwinde in 88,7° O-Lg von der 
südlichen zur nördlichen Halbkugel über. Inu nördlicher Breite beobachtete 
an zunächst meist nordwestliche Mallung, und auf diese folgte schliefslich am 
24. März, in geringer Entfernung von 6,5° N-Br und 91,7° O-Lg, der schwache 
NE-Monsun, „Wega“ segelte bei demselben über B. B.-Bug, bis der Schiffsort 
am 31. März 11° NBr in 87,6° O-Lg geworden war. Bei leichter, von diesem 
Punkte ab herrschender nordwestlicher Mallung wurde der lotzte Theil der 
Reise vollendet. Am 9. April befand „Wega“ sich in Sicht von der Andamanen- 
Inselgruppe, und am 12, April wurde in der Nähe der Rangoon-Flufsmündung 
geankert, Die Reise war von der Sunda-Strafse her in 52 Tagen vollendet 
worden, In nördlicher Breite hatte man: 5° N-Br in 92,5° O-Lg am 22, März, 
10° N-Br in 88,3° O-Lg am 28. März und 15° N-Br in 93° O-Lg am 8, April 
geschnitten. 
In Rangoon crhielt „Wega“ eine für Europa bestimmte Ladung Reis, 
und nachdem dieselbe verladen worden war, trat das Schiff am 26. April die 
Rückreise an. Es segelte bei dem auf See angetroffenem leichtem, unheständigem 
Westwinde südwärts und gelangte bis zum 1. Mai nach 10,7° N-Br in 93,8° O-Lg. 
Südlich von diesem Punkte kam die leichte unbeständige Briese meist aus süd- 
licher und südwestlicher Richtung und wurde der Fortgang des am 4. Mai den 
Zehn-Grad- passirenden Schiffes dann ein überaus langsamer. Erst am 22. Mai 
golang es den Aequator in 92° O-Lg zu erreichen. In südlicher Breite, wo 
zunächst auch noch Mallung herrschte, kam dieselbe häufig aus südöstlicher 
Richtung und schliefslich stellte sich am 28. Mai, in geringer Entfernung von 
6,3° S-Br und 88° O-Lg, der SE-Passat ein. Bei diesem nahm die Reise endlich 
für längere Zeit einen einigermafsen befriedigenden Verlauf. Der nur in 
mäfiger Stärke wehende Passat begleitete das Schiff, bis es am 7. Juni nach 
20° S-Br in 67° O-Lg vorgerückt war. In der Nähe dieses Punktes nahm der 
Wind bei einem Barometerstande von 763,5 mm nordöstliche Richtung an. 
Nachdem der Wind später eine Drehung nach links vollendet hatte, hielt er 
sich bei gleichmäfsig hohem Barometerstande für lange Zeit in hoch südlicher 
und östlicher Richtung, von daher jedoch nur in geringer Stärke wehend. 
Erst am 24. Juni veränderte sich unweit 30° S-Br in 35° O-Lg der Wind bei 
einem: Luftdrucke von 775,2 mm zum zweiten Male. nach NE. Die ersten 
Westwinde von längerer Dauer wurden am 30. Juni in der Nähe von 35° S-Br 
und 253° O-Lg angetroffen und konute man nun, da auch wiederholt Stürme zu 
überstehen waren, für längere Zeit kaum irgend welchen Fortschritt nach Westen 
gut machen, Am 6, Juli war der Schiffsort noch 36,3° S-Br in 22,6° O-Le. 
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