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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

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Phystodre 0e«aiK>gr4tphte «te. »wischen 30°-—50* S-ßr mii4 10°*—40° O-Lg. 
welchen Monaten nahe bei Land ein Unterschied von 11° in der Oberflächen 
temperatur des Meeres beobachtet worden ist. Erstreckt sich andererseits der 
Strom No. 2 nicht so weit nach Norden, und ist der Strom No. 1 breit uud 
stark, so erweitert sich der Raum, in welchem sich die boiden Ströme mit ein 
ander vermischen. Ueberdies wird der Strom No. 1 in diesem Falle nicht so 
plötzlich aufgehalten, da er sanfter, als in anderen Jahren, umkurvt und im 
Vereine mit No. 4 längs dem Strome No. 2 auf oder nahe bei dem Parallel von 
40° Süd hinfliefst, ohne dafs diese Strömungen sich vollständig mit einander 
vermischen. Dies ist deutlich zu sehen in der August-Karte, da in diesem 
Monate, wie auch im September uud Oktober, der Gang der Oberflächentemperatur 
nahe bei Land noch nicht 8.3° übersteigt. 
Unterschied zwischen der Temperatur des Meeres und der Luft. 
Eine Vergleichung dieser beiden Temperaturen für jeden Monat des Jahres auf 
den Meridianen von 10°, 20°, 30° und 40° Ost ergiebt, dafs in dem nördlichen 
Theile des ganzen Gebietes das Meer wärmer, in dem südlichen Theile aber kälter 
ist, als die Luft. Die Linie, „ohne Unterschied“, d. h. mit gleicher Temperatur des 
Meeres und der Luft, liegt au dem linken uud rechten Rande des iu den 
Diagrammen dargestellten Gebiets, in dem Parallel von ca. 41° Süd und in dem 
mittleren Theile in ca. 42°—43° S-Br. Sowohl nördlich, als südlich von 
dieser Linie nehmen die Unterschiede zwischen der Meeres- und Lufttemperatur 
anfänglich rasch zu, durchschnittlich um 0,55° (1° F.) auf 1° Breite, späterhin 
langsamer. — An der Ost- und Westküste von Süd-Afrika sind die Unterschiede 
zwischen diesen beiden Temperaturen auf denselben Breiten verschieden grofs. 
Innerhalb des .%w?A«s-Stromes ist das Meer um 0,55—2,2° (1°—4° F.) wärmer 
als die Luft, im Durchschnitt um 1,65° (3® F.). In der NIV-Ecke des Gebietes 
ist die mittlere monatliche Temperatur des Meeres zwischen 0,27® (0,5® F.) 
bis 1,0® (1,8® F.) höher als die der Luft, im Durchschnitt um 0,55® (1° F.) 
wärmer. In der unmittelbaren Nähe der SW-Küste von Afrika walten eigen- 
thümlicke Umstände ob, insofern als hier die Seetemperatur im Sommer bedeutend 
niedriger ist als die der Luft, zuweilen um mehr als 5,6® (10® F.), In allen 
Theilen des Gebietes ist der Unterschied zwischen den Temperaturen der Luft 
und des Meeres am gröfsten zur Winterszeit der Südhemisphäre. 
5. Specifisches Gewicht. Eisverhältnisse. Routenkarten. Das 
specifische Gewicht des Oberflächenwassers ist in den verschiedenen Theilen 
des ganzen Gebiets und in den verschiedenen Jahreszeiten Veränderungen unter 
worfen, welche zum Theil von örtlichen Verhältnissen herrühren, zum Theil 
aber von den in anderen selbst weit entfernten Meerestheilen obwaltenden, von 
denen aus mittelst der verschiedenen oceanischen Strömungen gröfsere Wasser 
mengen bis zu diesem Gebiet fortgeführt werden. Da, wo starke Strömungen 
stattfinden, ist der Einflufs lokaler Verhältnisse auch von untergeordneter 
Bedeutung. 
In dem A^wfAaa-Strom ist das specifische Gewicht im Juli am niedrigsten 
und im Oktober am höchsten, wahrscheinlich unter dem Einflufs des Wechsels 
der regnerischen und trockenen Jahreszeit an der Ostküste von Afrika, längs 
welcher dieser Strom hinläuft. 
In dem Strom No. 2 ist das specifische Gewicht nicht im Herbst, der Zeit 
des gröfsten Regenfalles in diesen Meerestheilen, sondern im Hochsommer am 
niedrigsten, zu welcher Zeit wahrscheinlich diesem ein gröfserer Zuflufs von 
salzarmerem Wasser durch das Schmelzen des antarktischen Eises zugeführt wird. 
Iu der NW-Ecke des Gebiets, wo nur schwache Strömungen vorhanden 
sind, ist das specifische Gewicht im Winter am niedrigsten und im Sommer am 
höchsten und scheint hauptsächlich durch den Regenfall an oder nahe bei den 
Beobachtungsstellen beeinflufst zu sein. 
Eisverhältnisse. Die in den Karten des Atlas aufgeführten Beobachtungen 
des Vorkommens von Eis sind den englischen und holländischen Logbüchern 
entnommen, welche für diese Ges&mmtarbeit benutzt worden sind. Sie sind 
weit weuiger zahlreich als diejenigen, nach welchen die Eiskarte der südlichen 
Halbkugel von der britischen Admiralität entworfen uud publicirt worden ist. 
Die hier gegebenen Karten sind indessen gleichfalls von Bedeutung, da sie die 
Angaben der oben erwähnten Admiralitäts-Eiskarte theils bestätigen, theils noch 
ergänzen. Sie stimmen mit dieser überein, indem sie zeigen, dafs während der
	        
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