Eingänge von meteorologischen Journalen etc., August 1883.
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Kapitän Feseufeldt dann, bei dem folgenden, vorherrschend aus nordöstlicher
Richtung wehenden Winde, möglichst Länge gut zu machen. Die als südlichste
Breite am 27. November 30,5° S-Br in 12,5° W-Lg berührende, sich damals
in einem Gebiete hohen, bis auf 771,0 nun steigenden Luftdrucks befindende
Bark konnte dann aber nur in sehr langsamer Weise nach Osten hin vorrücken,
und würde es hier auf jeden Fall geraihener gewesen seiu, höhere Breiten auf-
zusuehen. Als „Ida“ schließlich am 12. Dezember nach 25,3° S-Br in 3,6° W-Lg
gekommen war, setzte dort der rasch auffrischende SE-Passat ein, von welchem
man bis zum 14. Dezember zu dem in 19,7° S-Br überschrittenen Meridian von
Greenwich geführt wurde. Eg waren dann schon 39 Tage verflossen, seit der
Aequator verlassen worden war. Während dieser Zeit hatte man: 10° S-Br
in 29,6° W-Lg am 8. November, 20° S-Br in 26,5° W-Lg am 13. November
und 30° S-Br in 15,3° W-Lg am 24. November geschnitten. Der Mitsegler
„Zanzibar“ hatte westliche Länge in 40,6° S-Br am 22. November verlassen.
Am 14. Dezember, zu derselben Zeit, in welcher „Ida“ in 19,7° S-Br, den
ersten Meridian erreichte, befand sich „Zanzibar u schon im Kanal von
Mozambique in 19,8° S-Br und 42,8® O-Lg. Der von jener Bark in östlicher
Länge zunächst angetroffene frische SE-Passat hielt an, bis man nach 13,5° S-Br
in 6,5° O-Lg gekommen war. In geringer Entfernung von diesem Punkte nahm
der Wind am 18. Dezember südwestliche Richtung an und wurde schwächer.
Er begleitete die Bark, bis am 22. Dezember die Küste Afrikas erblickt und
am 23. Dezember die Rhede von Ambriz erreicht wurde. Zur Vollendung der
Reise waren 93 Tage erforderlich gewesen.
Am 5. März 1883 trat „Ida“ von Landana aus dio Rückreise nach
Marseille an. Der leichte, in der Nähe der Küste webende SSW-Wind hielt
auch, nachdem man die offene Sec erreicht hatte, an und trat dort noch mit
etwas größerer Stärke auf. „Ida* gelangte bei demselben bis zum 11. März
nach 4° S-Br in 0° Lg, uud nachdem später der Wind sieh allmählich durch S
nach SSE verändert hatte, bis zum 25. März nach 0° Breite in 25,4° W-Lg.
Die Bark ging in diesem Punkte bei leichter, am Tage vorher einsetzender
Mallung in uördlicho Breite über. Als man bei derselben bis zum 2. April
nach 3,7° N-Br in 27,3® W-Lg vorgerückt war, wurde dort, da der gröfste
Theil der Mannschaft krank am Fieber darnieder lag, die Führung des meteoro
logischen Journals eingestellt.
Vergleichende Uebersicht der Witterung des Monats September 1883
in Nordamerika und Centraleuropa.
(Mittheilung von der Deutschen Seewärts.)
Nach der „Montklg Weather Review“ dos „Signal Office“ in Washington
und der von der Deutschen Seewarte herausgegebenen Uebereicht der Witterung
stellen wir im Folgenden die Hauptzüge im Witterungs-Charakter des Monats
September 1883 in Nordamerika und Centraleuropa einander gegenüber.
Nordamerika.
1. Die mäfsige Anzahl barometri
scher Minima, welche meistens das
nördliche Gebiet westoslwärts durch
zogen. Hervorzuheben ist eine tro
pische Cyklone, welche, von deu
Bahama-Iusclu kommend, bis zur Seen
region fortsehritt. Das häufige Er
scheinen barometrischer Masima in
dem Gebiete nördlich von Montana,
welche zuerst nach südöstlicher, dann
nach östlicher Richtung sich fort-
pfianzten.
Centraleuropa.
1. Die aufserordentlich zahlreichen
und über den ganzen Erdtheil zer
streuten barometrischcuMinima, welche
besonders im ersten und letzten Monats
drittel durch beträchtliche Tiefe sich
auszeichneten. Das Verweilen eiues
ziemlich hohen barometrischen Maxi
mums im europäischen Russland: im
östlichen in der Zeit vom 6. bis 10.
und am 18., im westlichen und nord
westlichen Russland in den Tagen
vom 11, bis 17.