Eingänge von meteorologischen Journalen etc., August 1888.
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von 767,7 mm. Im Passatgebiete selbst wurden zunächst keiue günstigen Ver
hältnisse angetroffeu, wehten doch zwischen 19° und 17° S-Rr an 3 Tagen an Stelle
des Passats leichte veränderliche Westwindo. Als „Deike Rickmers“ am
28. Juni in Sieht von St. Helena gelangte, herrschte ebenfalls mir ein leiser
südöstlicher Wind. Erst nördlich von dieser Insel fafste der SE-Passat frisch
durch, um für längere Zeit in dieser Weise anzuhalten. Als das Schiff sich
dem Äequator näherte, wurde der Passat wieder schwächer, und bei ganz
leichtem SSE-Wiude ging „Deike Riekmen“ am 8. Juli in 23,4° W-Lg von der
südlichen zur nördlichen Halbkugel über. Um von 30° S-Rr aus den Äequator
zu erreichen, waren 22 Tage erforderlich gewesen. 20° S-Rr war in 0,3° W-Lg
am 23. Juni und 10® S-Br iu 12° W-Lg am 1. Juli gekreuzt worden.
Her in nördlicher Breite noch wieder kräftig durchfas sende SE-Passat
ging später unmittelbar in den SW-Monsun über, und als das Schiff bei diesem
letzteren Winde nach Norden hin vorrüekte, wurde derselbe allmählich
schwächer und veränderte sich nach rechts. Nördlich von 10,3° N-Br drehte
der nun zum ganz leisen Zuge herabgesunkene Wind von NW durch N nach
NE und wurde dann, indem er wieder stärker wurde, zum NE-Passat. Die
äquatoriale Grenze dieses letzteren Windes schien am 14. Juli in der Nähe von
10,8® N-Br und 25° W-Lg zu liegen. „Deike Rickmen* wurde später nur auf
der zwischen 17® und 25° N-Br liegenden Strecke von kräftigem Winde be
günstigt. Das Passatgebiet dehnte sich aus bis nach 36,5“ N-Br in 40° W-Lg.
Unweit dieses Punktes sank der NE-Wiud am 31. Juli bei einem höchsten
Barometerstände von 771,6 mm, zum leisen Zuge herab, der erst wieder etwas
frischer wurde, als er sieh einige Tage später nach SE und schliefslich nach
SW veränderte. Der letzte Theil der Reise wurde bei vorherrschenden West
winden zurückgelegt. Am 14. August, 136 Tage später als von Rangoon aus
die Reise angetreten worden war, erreichte „ Deike Rickmers“ die Mündung des
Kamh. Im Nord atlantischen Oeean hatte man 37 Tage zugebracht und dort:
10® N-Br iu 25,1® W-Lg am 13. Juli, 20° N-Br iu 34,8° W-Lg am 21. Juli,
30® N-Br iu 39,3® W-Lg am 28. Juli und 40° N-Br in 38,6° W-Lg am 4. August
gekreuzt.
22. Reise der Elsfletlier Bark „Ida“, Kapt. C. 0. A. PesenfeldL
Die auf einer Reise von Antwerpen nach Ambriz begriffene Bark „Ida“
befand sieh am 21. September 1882 in der Nähe von Lizai-d. Dieselbe segelte
von dort bei veränderlichen Winden, die jedoch zunächst meist aus raumer
Richtung kamen, südwärts. Nachdem 42° N-Br überschritten worden war, ver
änderte sich der Wind nach SW, und nachdem der Wind sich mehrere Tage
in dieser Richtung gehalten hatte, folgte ein frischer NE-Wicd. Auf kurze
Windstille, in die am 11. Oktober der vorher herrschende Westwind iiber-
gegaugen war, folgte am selben Tage, in der Nähe von 29,2° N-Br und
18® W-Lg, ein nordöstlicher Wiud, der zum Passat wurde. Man beobachtete
zur Zeit des Einsetzens desselben einen höchsten Luftdruck von 768,7 mm. Im
Passatgebiete liefs Kapitain Pesenfeldt, welcher sich dazu entschlossen hatte, im
Südntlantischcn Oeean deu Durchstecher durch den Passat zu machen, einen
solchen Kurs steuern, dass die Kap lerc/e-Giuppe an ihrer Westseite passirt
wurde. Als die Bark am 23. Oktober nach 8° N-Br in 24,4® W-Lg gekommen
war, gerieth sie in den, sich bis nach 3,5° N-Br in 25,6° W-Lg ausdehnenden,
Stille iigiirteh In der Nähe dieses letzteren Punktes setzte, folgend auf kurze
Windstille, am 3. November der SE-Passat ein, bei welchem am 5. November
die Linie in 27,9® W-Lg erreicht wurde. Um zu derselben vom Kanal aus zu
gelangen, waren 45 Tage erforderlich gewesen. Während dieser Zeit hatte
man: 40® N-Br in 14° W-Lg am 1. Oktober, 30° N-Br in 18,1° W-Lg am
10. Oktober, 20° N-Br in 24,5® W-Lg am 16. Oktober und 10° N-Br in
24,9® W-Lg am 22. Oktober gekreuzt. Am 1. November war in 29,7° W-Lg
die, nach der OstküSte von Afrika bestimmte Bark „Zanzibar“ von nördlicher
in südliche Breite übergegangen. Dieselbe hatte den Kanal am 2. Oktober
verlassen und sich am 25. Oktober mittags in 6,8® N-Br und 25,4® W-Lg be
funden, während zur selben Zeit „Ida“ in 6,9° N-Br und 24° W-Lg stand.
Nachdem „Ida“ im Südatlantischen Oeean am 17. November nach
27° S*Br in 23® W-Lg gelangt war, endete dort der SE-Passat, und versuchte