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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

Eingänge toii meteorologischen Journalen etc., August 1883. 
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geworden war, so dafs zwischen 9° und 8° N-Br für 24 Stunden nur eine 
schwache östliche Briese beobachtet wurde, erfolgte später der Uebergang tu 
das Gebiet des SE-Passats, ohne dafs von Mallung eine Spur angetroffcn wurde. 
Indem der Wind nach jener Flaue wieder stärker wurde, veränderte er sich 
langsam nach SE, das Schiff bis zum 6. November zu der in 30,3° W-Lg über 
schrittenen Linie führend. Es waren dann 27 Tage nach der Abreise vom 
Kanal verflossen. Während dieser Zeit hatte man: 40° N-Br in 18,3° W-Lg 
am 19. Oktober, 30° N-Br in 21,8° W-Lg am 25. Oktober, 20° N-Br in 26° W-Lg 
am 28. Oktober und 10° N-Br in 27,4° W-Lg am 31. Oktober gekreuzt. Am 
6. November verliefs in 29,0® W-Lg das eiserne Hamburger, von Cardiff nach 
Hongkong bestimmte Vollschiff „Dorothea“ die nördliche Halbkugel. Dasselbe 
hatte 50° N-Br am 5. Oktober verlassen und sich am Mittage des 30. Oktober 
in 9,8® N-Br und 25,5° W-Lg befunden, während gleichzeitig „Polymsta“ in 
13,8° N-Br und 27,6° W-Lg stand. Das letztere Schiff traf dann in den 
nächsten 72 Stunden eine verhlltnäfsmäfsig derart günstige Gelegenheit an, dafs 
dasselbe 413 Sm in südlicher Richtung zurücklogen konnte, während „Dorothea“ 
nur 145 Sm vorrückte. Noch ein anderer Mitsegler, die Hamburger nach Arica 
bestimmte Bark »Magellan*, welche den Kanal am 4. Oktober verlassen hatte, 
passiirte den Aequator in 29,8° W-Lg am 7. November. Derselbe hatte sich 
am 30. Oktober Mittags in 10,2° N-Br und 24,5° W-Lg befunden und war noch 
an demselben Tage in den unweit 9,9° N-Br in 24,6° W-Lg beginnenden Stillen- 
giirtel gerstlieu. In der Nähe von 8,9° N-Br in 23,9° W-Lg hatte „Mageltan“ 
am 1. November den SE-Passnt wieder angetroffen, welcher die Bark bis zum 
7. November zur Linie führte. Um vom Kanal oder von 50° N-Br aus zum 
Aequator zu gelangen, waren für „Polynesien“ 27 Tage, für „Dorothea“ 32 und 
für „MafftUan“ 34 Tage erforderlich gewesen. Die zwischen 10° N-Br und 
Linie liegende Strecke batte das erster© Schiff in 6 Tagen, das zweite in 7 Tagen 
und die Bark in S Tagen zurückgelegt. 
In südlicher Breite gelangte „Polynena“ nach 28,2° S-Br in 25,6° W-Lg, 
bevor der Wind sich dauernd nach NE veränderte. Unweit 19° S-Br in 29,5° 
W-Lg war am 12. November die Windrichtung schon einmal für kurze Zeit eine 
nordöstliche gewesen, doch war der Wind dann bald wieder nach ENE und E 
zurückgelaufcn und hatte von daher in den nächsten Tagen wieder heftig ge 
weht. Nachdem der Wind später abermals nach NE umgelaufen war, hielt er 
sich mehrere Tage in hoch nördlicher Richtung und kehrte dann, nachdem er 
unweit 34,5° S-Br in 15° W-Lg eine westlich von N liegende Richtung ange 
nommen hatte, in rascher Drehung nach links zum östlichen Halbkreise zurück. 
Bei diesem Ostwinde nahm der Luftdruck bis zu einem unweit 36° S-Br in 
9,5° W-Lg beobachteten Stande von 773,1 mm zu. Als der Wind unw r eit 37° 
S-Br noch einmal wieder durch N gedreht war, blieb er westlich und führte 
das Schiff bis zum 27. November zu dem in 38,8° S-Br überschrittenen Meridian 
von Greenwich. Der 27. November war der 21. bis dahin in südlicher Breite 
verbrachte Tag. 10° S-Br war dort in 30,9° W-Lg am 9. November, 20° S-Br 
in 29° W-Lg um 13. November und 30° S-Br in 23,5° W-Lg am 17. November 
geschnitten worden. Der Mitsegler „Dorothea“ erreichte östliche Länge in 
39° S-Br ebenfalls am 27. November. „Magellan“ war nach 20° S-Br in 36° 
W-Lg am 18. November gelangt. 
Während der Zeit, in welcher die erforderliche Länge zurückgelegt wurde, 
hielt „Polyneeia“ sich meistens in der Nähe von 42° S-Br. Die dort ange 
troffenen, fast nur aus westlicher Richtung kommenden Winde erreichten zu 
wiederholten Malen die Stärke eines Sturmes, dagegen waren sie zu anderer 
Zeit wieder unerwünscht schwach. Am 17. Dezember, 20 Tage später als west 
liche Länge verlassen worden war, gelangte „Polynesien“ nach 80® O-Lg in 
38° S-Br. Der Mitsegler „Dorothea“ erreichte diesen Meridian in 39,1® S-Br 
am 18. Dezember, etwa 10 Stunden später als „ Polynesia“ es gethan hatte. Am 
Mittage des 5. Dezember, als das erstere Schiff sich in 42,1° S-Br und 30,8° 
O-Lg befunden hatte, war das andere in 41,9° S-Br und 30,5° O-Lg gewesen, 
und hatten daun später diese beiden Schiffe in solcher Weise Schritt mit 
einander gehalten, dafs, als am 15. Dezember „Polynesia“ nach 39,7° S-Br in 
71,2® O-Lg gelangt war, „Dorothea“ sich gleichzeitig in -40,5° S-Br und 71,3® 
O-Lg befand.
	        
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