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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

Phyjsi.si*1u* Octitfuu^raptiU* eu*. zwiNcliuii 3Ö V -—5t)° ¡äUBr und 10°—4iY* O-Lg. 
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der Meeresoberfläche von nur 10,6° verzeichnen können, während es in einem 
anderen Falle in nahezu derselben Breite in dein . b/W/<«.<t-Slroiii östlich vom 
afrikanischen Kontinente eine solche von 25,6° beobachtet hatte. 
No. 4 ersetzt in ähnlicher Weise das Wasser des von dem in dieser 
Gegend vorherrsch enden wesf liehen Winde verursachten östlichen Triftstromes. 
No. 5 ist, wie oben erwähnt, eine Rückströmung des At/wi/tas-Stromes; 
ihre Lage und Richtung nach Land zu gegen die Küste macht diese Strömung 
sehr gefährlich lur die Schiffahrt; sie ist beträchtlich schwächer, als der Agulhas- 
Strom, welcher in entgegengesetzter Richtung läuft, so dafs ein Schiff, welches 
in Wirklichkeit beide Ströme fast zu derselben Zeit passirf, nur den stärkeren 
wahrnehincn würde.') 
Die Stromlinien in der Gegend, wo dio primären Ströme Ko. 1 und 2 
sich mit einander vermeugeu, würden ohne Zw eifel in einer für einen gegebenen 
Monat gezeichneten synoptischen Karte sich viel verwickelter zeigen, als in einer 
Karte, welche nur die mittleren Werthe darstellt. Schilfe, welche diese Gegend 
durchsegeln, durchkreuzen viole mit einander abwechselnde Streifen von warmem 
und kaltem Wasser, welche in ähnlicher Weise ungeordnet sind, wie die Finger 
der beiden Hände, wenn man diese flach auf den Tisch legt, so dafs die Finger 
der einen Hand genau zwischen die der anderen zu liegen kommen. 
Die Gegend, in welcher der Gang der Meerestemperatur sich am schnellsten 
von Ort zu Ort verändert, ist in den Diagrammen durch eine gestrichelte Linie 
bezeichnet; sie fällt mit dein Raum zusammen, in welchem die Vermischung der 
beiden Ströme No. 1 und 2 stattfindet und gleichzeitig mit dem, in welchem die 
Isothermen der Meeresoberfläche sich am dichtesten zusammendrängen. 
Aenderungcn der Oceauischen Strömungen in verschiedenen 
Jahreszeiten. — Der Th eil der Hauptströmung des Agulhas - Stromes, No. 1. 
welcher innerhalb des ganzen betreffenden Gebietes sich vorfindet, hat in 
dem wärmsten Monat, d. i. im Februar, eino mittlere Geschwindigkeit von 
51 Sm in 24 k (aus 89 Beobachtungen hergeleitet) und eine solche von 46 Sin 
in 24 h (Mittel von 100 Beobachtungen) in dem kältesten Monat, d. i. im Juli. 
In jedem dieser beiden Monate war die gemessene Maximalgeschwindigkeit 
108 Sm. 
Der nordöstlich setzende Strom No. 2, bat im Sommer (December, Januar, 
Februar) eine nördlichere Richtung und gröfsere Stärke als im Winter (JuDi, 
Juli, August), wie dies die Sommer- und Winterdiagramme zeigen.®) 
Dio Strömung No. 3 ist im Sommer, wenn der SE-Passat seine südliche 
Grenze erreicht, stärker, als im Winter, wo nordwestliche Winde in der NW- 
Ecke des Gebietes wehen. 
Die Strömung No. 4 erstreckt sich im Winter weniger weit nach Norden 
und hat eine weniger nördliche Richtung als im Sommer, wahrscheinlich weil die 
westlichen Winde sich im Winter w eiter nach Norden erstrecken, als im Sommer. 
Bei der Strömung No. 5 sind keine jahreszeitlichen Unterschiede auf 
gefunden worden; sie können aber infolge der grofsen Schwierigkeiten bei der 
Schätzung dieser Strömung leicht der Beobachtung entgangen sein. 
Die Gestaltung und Lage der Gegend, wo die warmen und kalten Strömungen 
sich mit einander vermischen, hängt von den eben beschriebenen jahreszeitlichen 
Veränderungen dieser Strömungen ab. Wenn der Strom No. 2 vorherrscht und 
No. 1 schmal und scharf begrenzt ist, so ist dieser letztere Strom zugleich in 
seinem Laufe gehindert und die Vermischungs-Zone selbst klein und schmal. 
Dies zeigen besonders deutlich die Karten des Atlas vom Januar und Februar, in 
*) Ueber diesen Agvltms-Gegenstrom vgl. Ai'rica Pilot, UI (1878) pag. 2. Einen Beweis 
für die Existenz dieses schwächeren Rückstromes, frei von der oben im Text angeführten Schwierigkeit 
seines Erkennen«, liefert nachstehende Bemerkung in der Br. Adm. Karte No. 2095 (Tit. VIII, No. 17) 
„Kap der guten Hoffnung und benachbarte Küsten“: I. Br. M. S. „Pclheret*, Kapt. E. Gordon, 
ankerte in 183 in (100 Fad.) an der SO-Ecke der Ayii/han-hank und fand einen nach NE setzenden 
dem Laufe der Küste folgenden Gegenstrom, ca. 1 Sm die Stunde; 20 Sm weiter nach Süden wurde 
der gewöhnliche SW-Strora bemerkt. In dem Africa Pilot, Part, III (1878), sind an verschiedenen 
Stellen Berichte von lokalen Beobachtern an mehreren Orten längs der Küste über das Vorhandensein 
dieser nach NE setzenden schwachen Rückströmung mitgetheilt (a. a. O. pag. 47, 52, 83, 100, 112, 
125, 132, 140). 
*) In dem Atlas selbst tritt dieser Unterschied in der Index-Karte der Strömungen für Januar 
und Juli besonders deutlich hervor. 
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