Eingänge von meteorologischen Journalen etc., August 1883.
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scliiiefslich den letzten Tbeil der Reise zurück. Am 30. Juli wurde die Mündung
des Kanals erreicht. Im Nordatlantischen Oceau, wo 39 Tage verbracht worden
waren, hatte mau: 10° N-Br in 28° W-Lg am 2. Juli, 20° N-Br in 33,5® W-Lg
am 7. Juli, 30° N-Br in 40,4° W-Lg am 13. Juli und 40° N-Br in 35,6® W-Lg
am 20. Juli gekreuzt. Von den Mitseglern gelangte nach Lizard: „Arkturus“
am 16. August, „Undine“ am 2. August, „Joseph Haydn“ am 3. August, und
„Urania“ erblickte das Feuer von Fastnet am 1. August.
II. Reise des eisernen Hamburger Vollscliilfes „Undine“, Kapt. F. H. Israel.
Am 19. September 1882 überschritt das von Cardiff nach Singapore
bestimmte, eiserne Vollschiff „ Undine“ den Parallel von 50° N. An demselben
Tage verlief« auch das eiserne Bremer Vollschiff „Hermann“, welches auf einer
Reise von Bremen nach Rangoon begriffen war, den Kanal, und segelten dann
beide Mitsegler unter den schon im Reiseauszuge des letzteren Schiffes her
vorgehobenen Verhältnissen südwärts. „Undine“ kreuzte: 40° N-Br in
14,5° W-Lg am 25. September, 30° N-Br in 18,8° W-Lg am 29. September,
20® N-Br in 24,5® W-Lg am 4. Oktober und 10° N-Br iu 25,8° W-Lg am
9. Oktober. Am 19. Oktober, 30 Tage später als 50° N-Br verlassen worden
war, ging „Undine“ iu 25,4® W-Lg von der nördlichen zur südlichen Halb
kugel über. Der Mitsegler „Hermann“, welcher nach 30® N-Br in 22,3° W-Lg
am 3. Oktober gelangt war, erreichte den Aequator in 26,8° W-Lg am
21. Oktober. Noch ein anderer Mitsegler, das Bremer, nach Rangomi bestimmte
Vollsehiff „ Wilhelmwelches den Kanal am 18. September verlassen hatte,
passirte die Linie iu 22,8° W-Lg am 20. Oktober.
Im Südatlantischen Ocean kreuzte „Undine“: 10® S-Br in 29,7° W-Lg
am 24. Oktober, 20° S-ßr in 29,8® W-Lg am 27. Oktober und 30° S-Br iu
27,4° W-Lg am 30. Oktober. Am 8. November, dem 20. bis dahin in südlicher
Breite zugebrachten Tage, erreichte das Schiff in 41,4® S-ßr den Meridian von
Greenwich. „Hermann“ überschritt dieselbe Länge iu 39,5° S-Br am
9. November, und vom „ Wilhelm“ geschah es in 37,2° S-Br am 7. November.
Beim Verfolgen eines Ostkurses hielt „Undine 4 sich für längere Zeit zwischen
43° und 44° S-Br. Die dort angetroffenen Winde waren zwar vorherrschend
westliche, doch wurden auch an mehreren Tagen Ostwinde beobachtet. Durch
Stürme oder auch nur durch stürmisches Wetter wurde die Fahrt nicht erschwert.'
Am 30. November, 22 Tage später als der erste Meridian verlassen worden
war, gelangte „Undine“ nach 80® O-Lg iu 39,8° S-Br. Der Mitsegler „Her
mann“, welcher den gröfsten Theil seiner Länge iu der Nähe von 40® S-ßr
zurücklegto, schnitt 80® O-Lg in 38,1° S-Br am 1. Dezember, und „ Wilhelm“,
der als südlichsten Punkt 43,3° S-Br in 25° W-Lg am 13. November berührte,
batte cs in 36,3® S-Br am 29. November gethan. Auf dem Wege zur Linie
erreichte „Undine“ die polare Passatgrenze am 6. Dezember in 26,5® S-Br und
88,8° O-Lg, nahezu gleichzeitig wie es „Hermann“ in 27,5° S-Br und 88® O-Lg
that. 30° S-Br wurde in 88,1® O-Lg am 4. Dezember, 20° S-Br in 90® O-Lg
am 8. Dezember, 10® S-Br in 90,3° O-Lg am 12. Decetnbor und der Aequator in
93,2° O-Lg am 23. Dezember überschritten. „Hermann“, der sich am 12. Dezember
in 10® S-Br und 89,6° O-Lg befunden hatte, ging am 21. Dezember in
93,7° O-Lg in nördliche Breite über, und der Mitsegler „ Wilhelmwelcher
das Passatgebiet in 26,1® S-Br und 88® O-Lg am 5. Dezember erreicht, hatte
die Linie in 92° O-Lg schon am 16. Dezember kreuzen können. Am Mittage
des 27. Dezember waren die bezüglichen Schiffsorte: „Undine“ 6,2® N-Br in
94® O-Lg, „Hermann“ 9,7° N-Br in 92,1® O-Lg und „ Wilhelm“ 12° N-Br in
96,2® O-Lg. Am 13. Januar 1883, 116 Tage später als 50® N-Br verlassen
worden war, aukerte „Undine“ auf der Rhede von Singapore, „Fiermann“
gelangte zur Mündung des Rangoon-Flusses am 8. Januar uud „ Wilhelm" am
3. Januar.
Nachdem „Undine“ in Singapore die Kohlenladung gelandet hatte, ver-
scgelte das Schiff nach Rangoon, und als dieser Platz nach 21 tägiger Reise
erreicht und dort das Schiff wieder mit Reis beladeu worden war, ging es am
11. März wieder in See, um nach Hamburg zurückzu kehren. Mau segelte bei
leichter unbeständiger Bliese, die sich anfänglich mehr im nordwestlichen, später
auch häufiger im nordöstlichen Viertel des Kompasses hielt, südwärts. Am