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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

Eingänge von meteorologischen Journalen etc.» August 188$. 
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Ein dritter Mitsegler, die eiserne Bremer Bark „Fürst Bismarck“, stand ata 
11. Mai Mittags in 35,4° S-Br und 26,2° O-Lg. Bei dieser, welche schon seit 
dem 9. Mai Blitzen im SE beobachtet hatte, trat ein niedrigster Barometer 
stand von 747,5 mm um 12 k p. in. des 10. Mai ein, begann der Sturm aus N 
und endete aus W. Bei dem sich ferner am 11. Mai in 34,4° S-Br und 
27,1° O-Lg befindenden „Joseph Haydn“, setzte der Sturm ganz plötzlich um 
4 h a. in. des 11. Mai bei einem niedrigsten Barometerstände von 753,2 mm ein. 
Derselbe begann hier, indem es gleichzeitig in NW, W und S heftig blitzte, 
aus W und veränderte sich später nach SW. Und endlich hatte der am 
Mittage des 11. Mai in 34,7° S-Br und 28,1° O-Lg stehende Mitsegler „Urania“, 
welcher vor dem Sturme schon stürmischen NNBLWind beobachtete, einen 
niedrigsten Barometerstand von 747,4 min um 8 h a. m. des 11. Mai. Der eigent 
liche Sturm begann hier aus NW uuu endete aus W. Berücksichtigt man den 
Zeitpunkt, wann der niedrigste Luftdruck bei den zwei am weitesten entfernt 
von einander stehenden Schiffen „Arcturvs“ und „Urania“ eintrat, welches mit 
751,4 mm bei dem ersteren nm 8 h p. m. des 10. Mai in 36,1° S-Br und 20,5° O-Lg 
geschah, während das Gleiche mit 747,4 mm 12 Stunden später bei der, unweit 
34,7° S-Br und 28° O-Lg stehenden „Urania“ eintrat, so ergiebt die 382 Srn 
grofsc sieh nach OSO s /*0 erstreckende Entfernung beider Schiffe von einander 
eine augenähert 32 Sm in der Stunde betragende Fortbewegung der Depression 
nach Osten. 
Nachdem dieser Sturm sich gemäfsigt hatte, wurde „Erwin Rickmers“ 
noch für längere Zeit durch Gegenwinde an der Umsogelung des Kaps ver 
hindert. Erst am 24. Mai gelaugte man in Sicht von demselben, und am 
29. Mai konnte in 8,8° O-Lg der Parallel von 30° S-Br wieder überschritten 
werden. Es waren daun 2ß Tage vergangen, seit man dieselbe Breite im 
Indischen Ooeau verlassen hatte. Während der Fahrt über dieses Meer war: 
10° S-Br in 90,5° O-Lg am 13. April, 20° S-Br in 74° O-Lg am 19. April und 
30° S-Br in 37,5° O-Lg am 3. Mai; wie 90° O-Lg in 11° S-Br am 14. April, 
00° O-Lg in 24,2° S-Br am 24. April und 30° O-Lg in 32,6° S-Br am 7. Mai 
gekreuzt worden. Von den Mitseglern erreichte 30° S-Br im Atlantischen 
Ocean: „Arcturus“ in 12,3° O-Lg am 29. Mai, „Undine“ 30° S-Br in 11,2° O-Lg 
ebenfalls am 29. Mai, „Fürst Bismarck“ in 9,1° O-Lg am 30. Mai, „Joseph 
Haydn“ in 9,5° O-Lg am 29. Mai und „Urania“ in 11,3° O-Lg am 30. Mai. 
Der frische SE-Wind, bei dem „Erwin Rickmers“ 30° S-Br überschritt, wurde 
nach einem Tage flauer und schließlich folgte auf ihn eine leichte, mehrere 
Male von Windstille unterbrochene. Mallung von länger als einer Woche Dauer. 
Erst am 9. Juni gelang es, die unweit 22° S-Br in 3,4° O-Lg gelegene polare 
Passatgrenze zu erreichen, in deren Nähe ein höchster Barometerstand von 
768,6 mm beobachtet wurde. Der später bis nach 5,5° S-Br hin recht kräftig 
herrschende Passat trat nördlich von dieser Breite schwächer auf. Am 21. Juni 
ging „Erwin Rickmers“ bei ihm in 22,5° W-Lg von der südlichen zur nörd 
lichen Halbkugel über. Die Bark hatte die zwischen 30° S-Br und Linie 
liegende Strecke in 2» Tagen zurückgelegt, und auf derselben: 20° S-ßr in 
0,8° O-Lg am 10. Juni und 10° S-Br in 11,5° W-Lg am 15. Juni gekreuzt. 
Der Mitsegler „Arcturus“ gelangte zum Acquator in 24° W-Lg am 26. Juni, 
„Undine* erreichte denselben in 25° W-Lg am 22. Juni, „Fürst Bismarck“ in 
22,6° W-Lg am 23. Juni, „Joseph Haydn“ in 25° W-Lg am 23. Juni und 
„Urania“ in 22° W-Lg am 22. Juni. 
Nachdem „Erwin Rickmers“ in nördlicher Breite vom SE-Passat bis 
nach 4,5° N-Br in 24,3® W-Lg geführt worden war, endete derselbe. Um den 
in der Nähe dieses Punktes am 24. Juni erreichten Stillengürtel zu überschreiten, 
waren 6 Tage erforderlich. Als nach Verlauf derselben in 9° N-Br und 
25,4° W-Lg der NE-Passat wieder augetroffen worden war, wehte derselbe 
während der nächsten Tage auch nur noch sehr schwach. Erst nördlich von 
13° N-Br gewann er gröfsere Stärke, um dieselbe bis nach 25° N-Br hin zu 
behalten. Unweit 28° N-Br in 39,4° W-Lg, wo die Bark sich am 11. Juli be 
fand, endete bei einem höchsten Barometer Staude von 771,2 mm der Passat in 
leise Mallung, und aus dieser entwickelte sich, nachdem sie 4 Tage laug un 
gehalten hatte, ein allmählich auffrischender SW-Wind. Bei roäfsigem, vor 
herrschend aus südlicher Richtung kommendem Winde logte „Erwin Rickmers“
	        
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