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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 11 (1883)

Reiseberichte S. M. S. -Marie“. 
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29. endlich etwas lebhafter bis zum 30. August 9 h a. ra., au welchem Tage es 
einen Stand von 770,1 mm erreichte. Am 31. August, nachdem der Wind, immer 
noch nordwestlich, eine gröfsere Stärke erreicht und im Laufe des Tages in 
sckwereu Böen bis zu 10 geweht hatte, fand ein sehr schnelles Fallen des 
Barometers statt. Dasselbe stand uni l h a. m. 764,2 mm und fiel bis 12 h p. m. 
bis auf 743,6 uim., also um 20,6 mm innerhalb fast 24 Stunden. In der Nacht 
vom 31. August bis zum 1. September, und zwar um 3 h 30™ a. m., als noch 
Wind mit Stärke 8 bis 10 aus WNW wehte, flaute dieser plötzlich ab bis zu gänz 
licher Stille, gleichzeitig klarte der Himmel auf. Kurz nach 4 h a. in. kam eine 
leichte Briese aus SE auf, die jedoch nur 2 Stunden anhielt, um dann wieder 
einer nordwestlichen Platz zu machen. Mit dem Umspringen des Windes stieg 
das Barometer innerhalb einer halben Stunde um 2 mm und von da ab lang 
samer. Der nordwestliche Wind wich am Mittage zum zweiten Male einem 
östlicheu und südlichen und ging dann wieder auf W zurück. In seiner Haupt 
richtung blieb derselbe während des Aufenthaltes im 4/o/tfe-IIafeu westlich bei 
langsam steigendem Barometer, am Tage meist mit geringer Stärke, des Nachts 
jedoch in theilweise heftigen Böen bis zur Stärke 10, ebeuso plötzlich anwachsend 
wie auch wieder uachlasseud. Wie aus nachstehender Tabelle zu ersehen ist, 
sind die Schwankungen des Barometers in der 7?oi/«7-Bueht aufserordentlich 
geringe gewesen. 
Nachdem am 6. September S. M. S. „Marie“ den A/oMe-Hafen verlassen 
hatte, wurden in See meist nordwestliche Winde, öfter von Stärke 9 bis 10, 
in den Böen zeitweise bis 11, augetroffen, die bald einen aufsergewöhnlicli hohen 
Seegaug veianlafsten. Das Barometer fiel hierbei beständig, ganz besonders 
schnell jedoch am 8. September, an welchem Tage es von 757,4 mm bis auf 
735,6 mm in 24 Stunden, also beinahe 1mm pro Stunde, sank. Fast ebenso 
schnell stieg es wieder am 9. September bei nur allmählich nachlassender 
Windstärke. Vom 9. September ab zoigto das Barometer nur unbedeutende 
Veränderungen bei fast durchweg uordwestiiehen Winden von ähnlicher Stärke. 
Erst nachdem am 14. September der Wind auf W und WSW herumgegangen 
war, fand ein etwas lebhafteres Steigen statt. Am 18. September war der 
höchste Stand mit 778,2 mm erreicht; dabei war der Wind gegen die sonstige 
Regel nach NW allerdings in nur Stärke 1 zurückgegangen. Am 19. Mittags 
traf zum ersten Male nach dem Verlassen von Süd-Georgien nordöstlicher Wind 
Stärke 3 bis 4 ein. Dieser blieb bis zum 20. Nachmittags, wo Stillen eintraten, 
die am 21. September Nachmittags einem leichten südöstlichen Winde Platz 
machten. Das Barometer blieb hoch mit nur geringen Schwankungen; es traten 
nunmehr sehr leichte wechselnde Winde und Stillen ein, die bis zum La Plata 
keiue Wetter Veränderung brachten. 
Während der letzten Tage des Aufenthaltes in Punta Arena« war die 
Lufttemperatur meist unter 4° C. gewesen, die der Meeresoberfläche 5 bis 6°. 
Diese Temperaturen blioben ziemlich bei bis zur Einsegelung in den Stanley- 
Bafen, wo die Wassertemperatur sich etwas niedriger (3,5°) zeigte. Das Um 
gekehrte wurde beim Hinausscgelu beobachtet. Ungefähr 150 Sm östlich 
von den Falkland-Inseln machte sich eine entschiedene Temperatur Veränderung 
bemerkbar. Dies fand am 26. August statt iu 52° 30' S-Br und 44° 45' 
W-Lg. Die Lufttemperatur sank unter 0° und die des Wassers bis -(-0,2° 
herab. So blieben sie mit geringen Schwankungen bis zum Einlaufen in 
die Royaf-ßuekt. Die niedrigste Lufttemperatur war — 1,8°, die niedrigste 
Wassertemperatur — 1.0° bis zum Eintreffen bei Süd-Georgien. In der Royal- 
Bucht selbst wurden theilweise noch niedrigere Temperaturen beobachtet, und 
zwar bis zu —2,3°; die niedrigste Lufttemperatur daselbst war —5,7° am 
3. September Morgens. Aus der Tabelle ist fernerhin ein lebhaftes Steigen 
der Temperaturen von 43° S-Br ab zu ersehen. Das spoeifische Gewicht dos 
Wassers zeigte nach dem Verlassen von Port Stanley nur geringe Veränderungen 
und blieb im Wesentlichen 1,0279. 
Was die durch Besteckvergleiclmng erhaltenen Stromversetzuugcn anbe 
langt, so hat einige Regelmäfsigkeit erst vom 13. September ab konstatirt 
werden können, wo durchweg eine Versetzung nach N, meist nach NE hin, 
bemerkt worden ist. 
An. i. Hydr. etc., 1SSS, Heft XII.
	        
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